Europa

Auftragseingänge der Industrie glänzen als gäbe es keine Krise

Maschinen in Werkhalle

Heute wurden die aktuellsten Daten für die Auftragseingänge der deutschen Industrie (Verarbeitendes Gewerbe) vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Im Monatsvergleich steigen sie im März um 3,0 Prozent (erwartet +1,7 Prozent). Im Jahresvergleich steigen sie um 27,8 Prozent. Das ist natürlich keine Überraschung, denn der März 2020 war so ziemlich der schlimmste Monat der letzten Jahre, da hier die Coronakrise voll ausbrach mit Lockdowns, Beschränkungen etc.

Wichtig um das aktuelle Niveau der Auftragseingänge besser einordnen zu können, ist folgender Vergleich: In Relation zu Februar 2020, dem letzten Monat vor dem Beginn der Coronakrise in Deutschland, war die Auftragseingänge im März 2021 saison- und kalenderbereinigt um 9,1 Prozent höher. Der folgende Chart reicht zurück bis zum Jahr 2013. Man sieht den Verlauf der Aufträge und das Corona-Tal. Die Aufträge der Industrie aus dem In- wie Ausland haben sich davon längst wieder erholt, und es geht weiter bergauf. Also, ginge es nur nach der Industrie, gäbe es derzeit wohl gar keine wirtschaftlichen Corona-Probleme in Deutschland. Aber es ist klar: Die Stärke der deutschen Industrie weht aus China und den USA, wo die Volkswirtschaften boomen und die Nachfrage nach deutschen Industriegütern stark ansteigen.

Auftragseingänge der Industrie seit dem Jahr 2013



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

14 Kommentare

  1. …als gäbe es keine Krise…

    Ich wage es hier gar nicht auszusprechen(ist nämlich nicht ganz ungefährlich), aber womöglich geht die Krise tatsächlich dem Ende zu.
    Die Wirtschaftszahlen rundherum sprechen dafür, immer mehr. Noch dazu sind bald fast alle geimpft und Corona war ein böser Traum.
    Die Crashpropheten werden leiser, Krall und Friedrich muss ich im Netz schon suchen, die drängen sich, oh Wunder, gar nicht mehr so eifrig wie früher auf.
    Fast schon verstohlen und schüchtern (ok…Friedrich und schüchtern…doch eher nicht…) murmelt man noch was von verschleppter Bankenkrise, die noch kommen wird (Wann denn endlich? Schließlich wurde sie ja auf den Tag genau vorausgesagt).
    Dabei haben gerade die Banken gute Zahlen.
    Ahja, da ist ja noch die Hyperinflation. Auf dieses letzte Pferd springen die Propheten jetzt noch schnell auf. Wenn das nicht hinhaut, dann sieht es düster aus für die Herren mit den schwarzen Brillen.
    Markus Krall hat einmal gesagt, er macht eine Champagnerflasche auf, wenn seine Prognosen nicht eintreffen.
    Na dann Prost, Markus

    1. @Columbo, zumindest was die Märkte angeht: gefährlich wird es erst und gerade dann, wenn die Krise weitgehend zu Ende ist!
      Wo stünden die Märkte ohne die Notenbanken? Das Thema Inflation ist ja deshalb so brisant, weil es die Notenbanken zum Ausstieg zwingen würde – und dann sieht es nicht mehr so gut aus. Faustregel: je mehr Coronakrise, desto besser für die Märkte. Und umgekehrt.
      So ganz würde ich Krall und Konsorten noch nicht abschreiben..

      1. Sehr richtig Markus Fugmann. Sie stechen aber in ein Wespennest wenn sie auf Krall und Konsorten verweisen, denn die sind hier das personifizierte Böse und verbreiten nur Lügen. Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich hier auch belehrt, dass Inflation nur entstehen kann wenn Löhne steigen, alles andere ist nicht existent.

      2. @Markus

        Der Höhepunkt der Coronakrise war aber ganz schlecht für die Märkte. Aufwärts ging es, als die Impfung auftauchte.
        Ok, Krall und Konsorten schreibe ich nicht komplett ab, aber ihre Szenarien werden von Tag zu Tag unwahrscheinlicher.
        Hatte gestern mit einem guten Bekannten, Bankchef einer Privatbank meiner Region gesprochen. Alles paletti, kaum Kreditausfälle, nicht mehr als früher. Den Banken geht es blendend, der Tourismus investiert angesichts des Coronakrisenendes, als gäbe es kein Morgen.
        Vielleicht hat er mich angelogen oder ich lebe auf einer Insel der Seligen, alles möglich.

        1. @Columbo, na an den Märkten ging es ab 23-März bereits aufwärts, die Impfstoff-Meldung war am 09.November..
          Ein guter Freund von mir arbeitetet bei einer System-relevanten Bank – die haben schön TLTRO-Geld von der EZB bekommen, weil sie die Kreditvergabe nicht gedrosselt haben. Das konnten die nur tun, weil sie Projekte finanziert haben, die sie sonst „nie im Leben“ finanziert hätten, wie mein Freund sagte. Er rechnet aber dennoch mit einem schrittweise Ansteigen der Kreditausfälle.
          In Sachen „Banken geht es gut“, sagte er mir: das zu sagen ist etwa so, als wenn jemand von einem Hochhaus springt und nach acht Stockwerken sagt: bis hierher läuft es prima. Langfristig sieht er die Perspektiven für die (klassische) Banken-Branche extrem negativ

          1. @Markus

            Manche Banker springen von Hochhäusern, andere freuen sich auf das Ende der Krise.
            Mein Konto hab ich bei letzteren😌.
            Vom rustikalen Dach einer ländlichen Raika auf die grüne Wiese zu springen, wäre wohl auch kaum tödlich😁.

          2. Dem Bankensystem geht es gut, weil es von der Notenbank vollumfänglich durchfinanziert, und gleichzeitig zerstört wird durch negative Zinsen und einer faktischen Abschaffung der Zinskurve. Ohne die großzügigen Coronahilfen des Staates über die KFW und der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht wären den Banken schon längst ihre Kreditbücher um die Ohren geflogen, nur das will niemand hören.

            Solange die Zentralbanken, in der Eurozone die EZB, mit ihrer Geldpolitik das Geschäftsmodell einer Bank Schritt für Schritt zerstört, kann man nicht davon sprechen das es dem Bankensystem gut geht. Gerade hier in Deutschland sind die Banken massiv abhängig vom klassischen Kreditgeschäft, und jammern deswegen auch am lautesten.

  2. Wenn man nur den kleinen Katzenteller von Europ anschaut und den grossen globalen Weltteller Indien , Südamerika u.s.w. nicht beachtet , dann könnte man auf solche Ideen kommen.Gerade gelesen, DER BAUSTOFFMANGEL IST AUCH IN DE ANGEKOMMEN.Die Impfungen bremsen m.W. nur schwere Krankheitsverläufe und sonst weiss man noch sehr wenig über die Pandemie. Die endlosen Diskussionen nach einem Jahr beweisen es täglich.Die bösen Mutanten könnten die Rosa- Brillenträger schon bald zu einem Brillenwechsel zwingen.
    Bei Fielmann sind sie günstig zu haben.Für Simulanten,die nicht sehen wollen sind sie kostenpflichtig.

  3. Schuster bleib bei deinen Leisten, Columbo bleib bei deinen Spritzen ! aber auch in ihrem Fachgebiet „MEDIZIN“ als Pandemieberichter haben sie nicht geglänzt.Das einzige Problem der Südbanken ist, genug Projekte aufzugleisen um das Nordgeld zu verschleudern.Gemäss heutiger Meldung ist bei den Rohstoffen zur Zeit bei laufenden Projekten vor allem die Lieferfrist und Arbeitsunterbruch das Problem.Die Verteuerung wird sich erst später stärker auf die Endpreise auswirken.
    P.S Wenn es nicht crasht , müssen sich die Banken auf ein sehr volumenarmes Quartal mit sehr wenig Kommissionen und Zinserträgen
    gefasst machen.

    1. @Pessimist

      Beleidigungen, wenn man keine Argumente hat! Mehr haben Sie nicht zu bieten?
      Was wohl Ihr „Fachgebiet“ ist? Ich denke lieber nicht darüber nach.

  4. Den Banken geht es soooo guuut, dass sie gerade vor dem grössten Wirtschaftsboom viele Filialen schliessen.Wenn man so excentrische Meinungen vertritt, dass sogar der nette, diplomatische Herr Fugmann widerspricht und dauernd auf absolute Kenner wie Krall schiesst , muss man nicht staunen wenn die Geduld anderer Poster durchgeht.Die dauernde Benennung der Realisten als Crashprpheten ist wohl in ihren Ohren keine Beleidigung!

    1. @Realist

      In einem Jahr sehen wir uns wieder. Mal sehen, was dann alles gecrasht ist, welche Währung wir haben und ob wir alle pleite sind und im Elend leben.

      1. @Columbo – ich gehe nach wie vor davon aus, dass den Mayas ein Zahlendreher unterlaufen ist… ;-)

  5. @ Columbo, dem Frieden zuliebe bin ich bereit einen Kompromiss einzugehen:
    Das heisst: Krall ist nur ein halber Crash-Prophet.
    Nur die Hälfte der Banken haben Schuldenprpbleme.
    Nur die Permabullen werden pleite sein, für die Bären und Realisten wird es ein Rekordjahr.
    Die Kryptos werden weiter steigen vor dem grossen Fall und die Rentner mit Kryptoanlagen werden nicht mehr an einer
    Pandemie sterben, sondern verhungern.
    Weil man Geld nicht essen kann, werden die Notenbanken nicht mehr Geld drucken, sondern der Staat wird mit 3-D
    Druckern Lebensmittel drucken.
    Colombo ist nur halb so schlimm wie es scheint, sein Fehler ist nur, dass er Leuten wie Fratscher ,Hellmüller u.Co. mehr
    glaubt als dem selbstlosen Dr.Kollegen Krall.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage