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Ausweg für Elon Musk: „Verschwörung und Sabotage“ gegen Tesla

Elon Musk ist eines der wenigen unerklärlichen Phänomene in Sachen Silicon Valley, Innovation und Kapitalmarkt. Der Tesla-Chef versucht alles um die Aktionäre zu beeindrucken und bei Laune zu halten. Aktuell hat er das massive Problem, dass er das Produktionsziel des neuen Modell 3 schon zwei Mal verschoben hat von Ende 2017 auf Ende Juni 2018. Also hat er noch genau 11 Tage Zeit. Bis dahin sollen 5000 Autos pro Woche hergestellt werden, also 700 pro Tag. Aber man ist wohl erst bei 500 Stück pro Tag (wir berichteten zuletzt gestern darüber).

Verschwörung und Sabotage gegen Tesla?

Auch schrieben wir gestern fragend, wie sich Musk aus einem Nicht-Erreichen des Ziels herausreden könnte. Wir vermuteten vorsorglich, dass er die Schuld vielleicht Lieferanten geben könnte. Das wäre ja ein Leichtes. Aber nein, wir haben uns geirrt. Elon Musk ist erfinderisch. Offensichtlich gab es einen kleinen Brand in der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont. Diesen Brand nahm Musk zum Anlass alle Mitarbeiter anzumailen. Diese Brände seien ungewöhnlich.

Die Mitarbeiter sollten ab sofort auf alles Ungwöhnliche achten. Man solle alles melden, was nicht im besten Interesse von Tesla sei. Auch erinnerte Musk an einen Spruch von Intel-Chef Andy Grove mit dessen Worten „nur die Paranoiden“ überleben. Also will Musk darauf anspielen, dass es möglicherweise jemanden bei Tesla gibt, der Feuer legt um die Produktion stillzulegen?

Passend hierzu wurde vor wenigen Stunden (sicherlich rein zufällig) eine weitere Email von Elon Musk dem Sender CNBC zugespielt. Es gehe um Sabotage. Ein Mitarbeiter habe aktiv Sabotage betrieben. Er habe unter einem falschen Nutzernamen direkte Änderungen im Produktionssystem von Tesla vorgenommen, und darüber hinaus hochsensible Firmendaten an Dritte weitergereicht.

Angeblich sei es diesem Mitarbeiter darum gegangen sich zu rächen, weil er nicht befördert worden sei. Aber es könne „noch mehr dahinter stecken“, weswegen man diesen Vorfall weiter untersuche. Und so Musk, es gebe viele „Organisationen“, die Tesla´s Tod sehen wollten. Damit meint Musk die Öl-Scheichs und Spekulanten an der Wall Street, die Short in der Aktie sitzen.

Dazu können wir nur sagen: Wie lächerlich. Ob es den Saboteur wirklich gab, und ob der Brand wirklich von Marsmännchen gelegt wurde – wer weiß das schon so genau. Aber Musk´s Formulierungen verraten ihn. Wenn er von Organisationen spricht, die seine Firma vernichten wollen, und „dass noch mehr dahinter stecken könne“ bei der Sabotage, so klingt das nach einem verzweifelten Versuch eine Art „Weltverschwörung gegen Tesla“ zu konstruieren.

Elon Musk mit guter Ausrede?

Münden könnte dieser peinlich inszenierte Verfolgungswahn möglicherweise darin, dass Musk nach Verkündung seiner möglicherweise nicht erreichten Produktionsziele sagen könnte: Die Saboteure und Verschwörer sind schuld, denn wegen deren Machenschaften standen unsere Anlagen einige Zeit still. Wir mussten alles neu justieren. Seht liebe Leute, die da sind schuld, nicht wir bei Tesla, und schon gar nicht ich, der arme verfolgte Elon.

Wird es so kommen? Man darf gespannt sein. Und wenn man sich fragt, ob da wirklich was dran ist: Mit Sabotage kämen die Ölscheichs aus den Golfstaaten reichlich spät wenn sie E-Autos verhindern wollten. Denn inzwischen werkeln weltweit so ziemlich alle Autohersteller mit Hochdruck an der E-Auto-Revolution. Was würde es da noch bringen jetzt Tesla „fertigmachen zu wollen“? Und die bösen Shorties von der Wall Street? Ja, die haben ganz sicher eine Bande Meuchelmörder und Agenten darauf angesetzt die Produktion in Freemont lahmzulegen…


Tesla-Chef Elon Musk. Foto: Heisenberg Media / Wikipedia (CC BY 2.0) – Ausschnitt aus Originalfoto



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