Das Drama um die von Bayer übernommene US-Tochter Monsanto und ihr Mittel Roundup (Glyphosat) nimmt kein Ende. Immer neue Gerichtsurteile mit monströsen Strafzahlungen prasseln auf Bayer ein. Heute verliert die Aktie bei Tradegate 3,8 % und ist damit der größte Verlierer im Dax. Der große Blick in diesem TradingView Chart offenbart das Debakel: In den letzten fünf Jahren gewann der Dax 51,7 %, die Bayer-Aktie sank gleichzeitig um 53,59 %. Der heutige Verlust resultiert auf einem neuen Milliarden-Urteil wegen Roundup.
Bayer soll 2,2 Milliarden Dollar zahlen
Bayers Agrarsparte Monsanto wurde von einem Geschworenengericht im US-Bundesstaat Pennsylvania zur Zahlung von mehr als 2,2 Milliarden Dollar an einen früheren Roundup-Benutzer verurteilt, der das Unkrautvernichtungsmittel für seine Krebserkrankung verantwortlich gemacht hatte. Es ist die bisher höchste Schadensersatz-Zahlung in den seit Jahren andauernden US-Rechtsstreits um das Herbizid. Die Jury sprach dem 49-jährigen Kläger am Freitag 250 Millionen Dollar Entschädigung von der Bayer-Tochter sowie 2 Milliarden Dollar Strafschadenersatz zu. Er hatte Roundup — auch bekannt unter dem Namen des Wirkstoffs Glyphosat — bei der Arbeit als Landschaftsgärtner und zu Hause verwendet und behauptet, es habe bei ihm Krebs ausgelöst.
Monsanto hat zehn der letzten 16 Roundup-Prozesse gewonnen, aber zu den verlorenen Fällen gehören besonders teure wie ein 1,5-Milliarden-Dollar-Urteil in Missouri im November. Der nächste Fall steht Anfang Februar im Bundesstaat Delaware an. “Wir stimmen dem negativen Urteil der Geschworenen nicht zu, das im Widerspruch zu den überwältigenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und den behördlichen und wissenschaftlichen Einschätzungen auf der ganzen Welt steht, und glauben, dass wir in der Berufung starke Argumente haben, um dieses Urteil aufzuheben und den verfassungswidrig überhöhten Schadensersatz zu beseitigen oder zu reduzieren”, erklärte Bayer zu dem Urteil.
Der oberste Gerichtshof der USA hat die Schadensersatzsumme in einem anderen Roundup-Fall von über zwei Milliarden auf 87 Millionen Dollar gekürzt. Bayer hat 16 Milliarden Dollar zurückgestellt, um die mehr als 100.000 anhängigen Roundup-Fälle zu regeln. Das Aktenzeichen des Falls lautet McKivison gegen Nouryon Chemicals, 220100337, Philadelphia Court of Common Pleas.
FMW/Bloomberg
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So dumm, sich ein Unternehmen wie Monsanto damals an Bein zu binden, kann auch nur ein deutsches Unternehmen sein….
@Hans
Richtig, und es geht noch schlimmer! So gab es sogar schon deutsche Unternehmen, die kritische systemrelevante Energie-Infrastruktur im Inland gegen Zugang zu ein paar Erdgasquellen eingetauscht haben.
Hallo,was ich nicht verstehe ist:Monsanto,eine amerikanische Firma hat das Produkt entwickelt,und jahrelang verkauft.Es wurden keine Prozesse gegen Monsanto gefuehrt,niemand hatte Krebs bekommen.
Jetzt ,unter deutscher Leitung hat die ganze Welt Krebs bekommen,unjd ist todkrank,wie kriminel ist das denn ?
Ueberall ,auch in den USA ist das Produkt weiterhin zugelassen.Dagegen sind Mafiamethoden ja harmlos.
Das Gerichte solche Luegengeschichten ohne sachliche Tests so bearbeiten ist schon mehr als Krimminel
@ Jürgen H
Monsanto steht schon immer in der Kritik und es gab bereits laufende Verfahren, wissenschaftliche Arbeiten und Bücher darüber. Als Bayer mit der Idee kam, haben meine Freunde und ich jedenfalls gleich gewußt, was jetzt passieren würde. Wenn wir es also wußten, was gilt dann für das dortige Management?
Die USA fordern seit Jahren, dass Deutschland seinen Wehretat und seinen Beitrag zur Finanzierung der NATO erhöht. Bayer ist Teil einer mehrheitsfähigen Lösung dessen.