Die Rally an den Kryptomärkten ist zuletzt ins Stocken geraten. Sowohl der Bitcoin als auch Altcoins wie Ether befinden sich seit über drei Wochen in einer Konsolidierungsphase. Auch die neuen Highflyer unter den Memecoins wie beispielsweise PEPE und Dogwifhat fielen von ihren Höchstständen wieder deutlich zurück. Gewinnmitnahmen nach dem fulminanten Anstieg, eine abkühlende Nachfrage nach Spot-ETFs sowie nachlassende Wetten auf Zinssenkungen der Fed sind einige der Gründe für die derzeitige Schwäche der Kryptowährungen. Müssen sich Händler nun Sorgen machen, dass sich die Korrektur ausweitet? Ein Indikator sendet zumindest ein Warnsignal.
Bitcoin-Ether-Indikator mit Warnsignal
Ein Indikator, der den Preis von Bitcoin, dem größten digitalen Vermögenswert, mit der zweitgrößten Kryptowährung Ether ins Verhältnis stellt, deutet auf ein mögliches Nachlassen der Risikobereitschaft am Kryptomarkt hin.
Wie Bloomberg berichtet, stieg das Verhältnis in dieser Woche auf 20 und erreichte damit den höchsten Stand seit April 2021. Der Indikator deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach der ältesten Kryptowährung widerstandsfähig ist, während kleinere Altcoins wie Ether weniger gefragt sind. Im Gegensatz zum Bitcoin konnte Ether noch kein neues Rekordhoch erreichen.
Dieses Muster könnte „ein sehr frühes Signal“ von FOMO – der Angst, etwas zu verpassen – sein, das sich in „Angst“ verwandelt, wenn man Ether als Proxy für die Stimmung gegenüber kleineren Kryptowährungen betrachtet, schrieb das Krypto-Asset-Handelsunternehmen QCP Capital in einer Notiz am Freitag.

Korrektur am Kryptomarkt
Bitcoin erreichte Mitte März ein Rekordhoch von 73.798 USD, was auf eine Welle von Zuflüssen in spezielle börsengehandelte US-Fonds (Bitcoin Spot ETFs) zurückzuführen ist, die im Januar eingeführt wurden. Seitdem ist die digitale Währung um rund 10 % zurückgegangen, da sich unter anderem die Nachfrage nach Spot-ETFs deutlich abgekühlt hat. Eine Benchmark für kleinere Kryptowährungen ist im gleichen Zeitraum sogar noch stärker eingebrochen und hat etwa 20 % verloren.
Über den Kryptomarkt hinaus betrachtet, geht ein potenzielles Bitcoin-Top mit einem schwächeren Aktienmarkt einher. Vor allem der Nasdaq und Bitcoin korrelierten in den letzten Jahren eng miteinander. Zeigen die Aktienmärkte Schwäche, dann ist meist der Zeitpunkt gekommen, dass die Risikobereitschaft nachlässt und Investoren auch den Appetit auf Kryptowährungen verlieren, schrieben Strategen von Stifel Nicolaus & Co. wie Barry Bannister in einer Notiz diese Woche.
Krypto-Händler warten nun auf ein alle vier Jahre stattfindendes Ereignis, das als Bitcoin-Halving bekannt ist und die Rate, mit der neue Bitcoin geschaffen werden, um 50 % reduziert. Historisch gesehen kann das Halving den Bitcoin-Preis positiv beeinflussen, da es das Angebot an neu generierten Bitcoins reduziert. Doch zuletzt sind Zweifel aufgetaucht, ob das bevorstehende Halving dem Ruf gerecht wird, auch diesmal eine positive Entwicklung auslösen.
Bitcoin-Kurs sank am Freitagvormittag um 1,5 % auf 66.820 USD, während Ether in ähnlichem Maße auf 3.278 USD fiel. Die meisten anderen wichtigen Kryptowährungen erlitten ebenfalls Verluste.
FMW/Bloomberg
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