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Zahlreiche Vorwürfe Block Inc-Aktie -20 % – massiver Angriff durch Hindenburgh Research

Die Aktie der Block Inc verliert vorbörslich 20 %. Es gibt massive Vorwürfe des viel beachteten Profi-Shortsellers Hindenburgh Research.

Fallender Kurs

Der ehemalige Twitter-Chef Jack Dorsey ist CEO der Block Inc (Börsenkürzel SQ), vormals bekannt als Square. Der Anbieter von Zahlungsdienstleistungen ist an der Börse 46 Milliarden Dollar wert. Aktuell rauscht die Aktie vorbörslich im New York 20 % ins Minus. Dies liegt an massiven Vorwürfen des Profi-Shortsellers „Hindenburgh Research“. Der Anbieter hat also ein Interesse an fallenden Kursen, und hat auch bestätigt, auf fallende Kurse bei Block zu setzen. Die Firma nimmt sich sehr, sehr, sehr viel Zeit, um einzelne Unternehmen zu analysieren, bei denen man Betrug, Schieflagen und Täuschungen vermutet. Man veröffentlicht dann umfangreiche Dossiers mit Vorwürfen, was oft für großes Aufsehen an der Börse sorgt. Heute bereits vorangekündigt, hat das Unternehmen nun vor wenigen Minuten seine Analyse über die Block Inc veröffentlicht, auf der eigenen Webseite und via Twitter. Und diese Analyse fällt brutal negativ aus!

In der Headline der Analyse schreibt Hindenburgh Research: Block: Wie aufgeblähte Nutzermetriken und „reibungslose“ Betrugserleichterungen es Insidern ermöglichten, über 1 Milliarde Dollar abzukassieren. Block behauptet laut Hindenburgh Research eine „reibungslose“ und „magische“ Finanztechnologie entwickelt zu haben, die den „Unbanked“ und den „Underbanked“ hilft. „Unsere zweijährige Untersuchung hat ergeben, dass Block die Bevölkerungsgruppen, denen es angeblich helfen will, systematisch ausgenutzt hat. Die „Magie“, die hinter Blocks Geschäft steckt, ist keine bahnbrechende Innovation, sondern vielmehr die Bereitschaft des Unternehmens, Betrug gegenüber Verbrauchern und der Regierung zu erleichtern, sich der Regulierung zu entziehen, räuberische Kredite und Gebühren als revolutionäre Technologie zu tarnen und Investoren mit überhöhten Kennzahlen in die Irre zu führen“, so sagt es Hindenburgh Research.

Die Recherchen umfassten laut Hindenburgh Research dutzende von Gesprächen mit ehemaligen Mitarbeitern, Partnern und Branchenexperten, eine umfassende Prüfung von Unterlagen von Behörden und Rechtsstreitigkeiten sowie Aktenanfragen. Die meisten Analysten seien begeistert von dem nach der Pandemie einsetzenden Aufschwung der Cash-App-Plattform von Block. Sie würden davon ausgehen, dass die 51 Millionen monatlich aktiven Nutzer und die niedrigen Kosten für die Kundenakquise das Wachstum von Block mit hohen Margen vorantreiben, und als zukünftige Plattform für das Angebot neuer Produkte dienen werden.

„Unsere Nachforschungen zeigen jedoch, dass Block die Zahl seiner echten Nutzer stark überschätzt und die Kosten für die Kundenakquise unterschätzt hat. Ehemalige Mitarbeiter schätzten, dass 40 bis 75 % der Konten, die sie überprüften, gefälscht, in Betrug verwickelt oder zusätzliche Konten waren, die mit einer einzigen Person verbunden waren“, so Hindenburgh Research. Das Hauptproblem bestehe darin, dass Block ein traditionell sehr „unterversorgtes“ Segment der Bevölkerung angesprochen hat, nämlich Kriminelle. Der „Wildwest“-Ansatz des Unternehmens in Bezug auf die Einhaltung von Vorschriften habe es böswilligen Akteuren leicht gemacht, massenhaft Konten für Identitätsbetrug und andere Betrügereien zu erstellen, und die gestohlenen Gelder schnell abzuheben.

Selbst wenn Benutzer bei Betrug oder anderen verbotenen Aktivitäten erwischt wurden, habe Block das Konto auf die schwarze Liste gesetzt, ohne den Benutzer zu sperren. Ein ehemaliger Kundendienstmitarbeiter zeigte laut Hindenburgh Research Screenshots, auf denen zu sehen war, wie Konten, die auf der schwarzen Liste standen, regelmäßig mit Dutzenden oder Hunderten anderer aktiver Konten verbunden waren, die des Betrugs verdächtigt wurden. Dieses Phänomen der Zulassung von Nutzern auf schwarzen Listen sei so verbreitet, dass Rapper in Hip-Hop-Songs damit geprahlt hätten.

Und das waren jetzt nur einige wenige der Vorwürfe von Hindenburgh Research gegen Block. Die Aktie ist jedenfalls erstmal kräftig angezählt.

Update 15:29 Uhr: Basierend auf dem heutigen Kursrückgang von 20 % (Stand: 9:55 Uhr New Yorker Zeit) haben Leerverkäufer in Block-Aktien über 400 Millionen Dollar verdient. Das Short-Interesse beträgt 27,96 Millionen Aktien oder 5,21 % des Streubesitzes, so meldet es aktuell der Analysedienst ORTEX.



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