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Britischer Subprime-Finanzierer kollabiert an der Börse, Aktie heute -73%

Der britische Finanzierer von Hypotheken für schwächere Darlehensnehmer (Subprime Loans) "Provident Financial" kollabiert heute an der Londoner Börse. Die Aktie verliert von gestern Abend bis jetzt...

FMW-Redaktion

Der britische Finanzierer von Hypotheken für schwächere Darlehensnehmer (Subprime Loans) „Provident Financial“ kollabiert heute an der Londoner Börse. Die Aktie verliert von gestern Abend bis jetzt von 1750 auf 468 Pence. Das ist ein Minus von 73%. Was ist passiert? Das Geschäft scheint horrormäßig zu laufen. Wie man heute verkündet, liege die Quote der Eintreibung offener Kreditraten derzeit nur bei 57% gegenüber 90% in 2017. Daher sei mit Verlusten zu rechnen. Zitat:

The extent of this underperformance and the elongated period of time required to return the performance of the business to acceptable levels invalidates previous guidance. The pre-exceptional loss of the business is now likely to be in a range of between £80m and £120m. In response, a thorough and rapid review of home credit’s performance is underway to secure the turnaround of the business.

Und zum zweiten Mal in kurzer Zeit verkündet man zunächst einmal eine Gewinnwarnung, die Streichung der Dividende und wohl auch die mögliche Aussetzung zukünftiger Dividenden. Man müsse seine Kapitalbasis schonen, denn die Finanzaufsicht FCA führe eine Prüfung von Produkten des Anbieters durch. Zitat:

In view of the substantial deterioration in the trading performance of the home credit business, together with the uncertainty created by the FCA’s investigation at Vanquis Bank, the Board has determined that the group must protect its capital base and financial flexibility by withdrawing the interim dividend declared on 25 July 2017 and indicate that a full-year dividend is unlikely. Protecting the highly valuable franchises of Vanquis Bank, Moneybarn and Satsuma is the Board’s first priority whilst the turnaround of the home credit business is secured and the FCA’s investigation is concluded. The Board remains strongly committed to the payment of future dividends and delivering long-term value to shareholders.

Ach ja, dann wäre da noch der (selbstverständlich) freiwillige sofortige Rücktritt des Chefs Peter Crook. Hierzu der Aufsichtsrat:

“I am very disappointed to have to announce the rapid deterioration in the outlook for the home credit business. Protecting the group’s capital base through withdrawing the interim dividend and in all likelihood the full-year dividend is the appropriate response to maintain the highly valuable franchises of Vanquis Bank, Moneybarn and Satsuma. My immediate priority is to lead the turnaround of the home credit business.”

Und ja, natürlich müssen wir noch unseren deftigen Kommentar oben drauf geben: Eigentlich dachten wir nämlich, dass die Finanzkrise, die Immobilienkrise, und vor allem die Krise mit Schrottimmobilien und schlechten Schuldnern ausgestanden sei, auch in Europa. Wie kann es dann zu solchen Ergebnissen kommen beim Eintreiben von offenen Kreditforderungen von nur 57%? Was haben die britischen Finanzaufseher da gemacht im letzten Jahr? Aber keine Häme bitte, die hiesigen Finanzaufsichtsbehörden wären bestimmt genau so langsam bei ihrer Aufsichtstätigkeit!

Den Preis bezahlen aktuell die Aktionäre.


Die Aktie von Provident seit dem 16. August. Aktuell gibt es auf dem extrem tiefen Niveau große Sprünge. Aktuell also ein Zockerpapier!


Die Provident-Aktie seit Januar. Sie stand dieses Jahr im Hoch noch bei 3200 Pence.



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