Wohnimmobilien in Deutschland zeigen immer mehr Anzeichen einer Erholung, die Preise steigen nun den vierten Monat in Folge. Bei Gewerbeimmobilien läuft die Krise aber weiter, speziell bei Büros. Der deutsche Markt für Büroimmobilien hat sich zu Beginn des Jahres weiter eingetrübt, das Transaktionsvolumen fällt auf den niedrigsten Stand seit fast 15 Jahren.
Der von der Deutschen Pfandbriefbank ermittelte Performance-Index sank im ersten Quartal zum sechsten Mal in Folge. Nur noch 700 Millionen Euro wurden in diese Assetklasse investiert, so berichtet es Bloomberg. Das ist laut PBB der niedrigste Stand seit dem zweiten Quartal 2009. Die Bewertungen deutscher Büroimmobilien wurden durch die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank, die die Finanzierungskosten in die Höhe getrieben haben, stark beeinflusst. Darüber hinaus haben die schwache Konjunktur in Deutschland und die Telearbeit zu einem Anstieg der Leerstände geführt, was den Wertverlust noch verstärkt hat.
Für das zweite Quartal sei “gegenwärtig mit einer erneut unterdurchschnittlichen Performance der Büromärkte zu rechnen”, so die PBB. “Entsprechend wird die Nachfrage auf den Büroflächenmärkten zunächst weiterhin verhalten bleiben.” Allerdings fiel der Rückgang des PBB-Index im ersten Quartal geringer aus als in früheren Perioden, was “möglicherweise den Beginn einer Bodenbildung an den Büroimmobilienmärkten” andeutet. Sollte sich die Wirtschaft erholen, “könnte dies dann im Jahresverlauf zunächst für eine Stabilisierung und anschließend für eine Aufwärtsentwicklung der Büromärkte sorgen.”
Der pbbIX ist eine Indexfamilie mit einem aggregierten Index und sieben Einzelindizes für die wichtigsten deutschen Büroimmobilien-Märkte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart einschließlich der jeweiligen Einzugsgebiete. Der Index lag im erstes Quartal bei -2,01. Verläuft der Index unterhalb der Nulllinie, stellt sich der Büromarkt schwächer dar als im langfristigen Mittel.
FMW/Bloomberg
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