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Bundesbank: Luxusproblem bremst brummende Konjunktur

Die deutsche Konjunktur läuft, und läuft, und läuft. So liest man es auch heute veröffentlichten aktuellsten Monatsbericht der Deutschen Bundesbank...

FMW-Redaktion

Die deutsche Konjunktur läuft, und läuft, und läuft. So liest man es auch heute veröffentlichten aktuellsten Monatsbericht der Deutschen Bundesbank. Hier auszugsweise im Wortlaut:

Nach Einschätzung der Bundesbank dürfte sich der kräftige Aufschwung der deutschen Wirtschaft im ersten Quartal dieses Jahres fortsetzen. So stieg die Industrieproduktion im Januar 2018 saisonbereinigt um ½ Prozent im Vergleich zum Vormonat und um 1 ½ Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2017. Vor allem im Maschinenbau sowie bei der Installation und Reparatur von Maschinen und Ausrüstungen habe es erhebliche Produktionszuwächse gegeben. Grund für die Zuwächse im gesamten Sektor seien die gut gefüllten Auftragsbücher der Unternehmen. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres hätten die Unternehmen ein deutliches Plus verbuchen können.

Und die Bundesbank zum Arbeitsmarkt:

Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist zu Beginn des Jahres 2018 nach Einschätzung der Bundesbank weiterhin sehr gut. Im Vorjahresvergleich nahm die Erwerbstätigkeit im Januar um 625.000 Personen und damit um 1,4 Prozent zu. Getragen wurde diese Ausweitung laut Monatsbericht von den sozialversicherungspflichtigen Stellen. Deren Anzahl sei von Dezember 2016 bis Dezember 2017 um 711.000 gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Februar deutlich. Gegenüber Januar ging sie saisonbereinigt um 22.000 Personen auf 2,39 Millionen zurück. Im Vergleich zum Vorjahr waren 216.000 Personen weniger arbeitslos gemeldet. „Der verhältnismäßig kräftige Rückgang der Arbeitslosigkeit der letzten Monate dürfte auch damit im Zusammenhang stehen, dass die Zahl arbeitsloser Flüchtlinge nicht weiter stieg.

Anmerkung unsererseits dazu: Die Zahl arbeitsloser Flüchtlinge steigt nur deshalb nicht, weil die absolut überwiegende Zahl der tatsächlich arbeitslosen Flüchtlinge in Integrations, Sprach- und Fortbildungsmaßnahmen „geparkt“ werden. Solange sie dort „weitergebildet“ werden, zählen sie für die offizielle Statistik nicht als arbeitslos, obwohl sie arbeitslos sind, und auch Sozialleistungen als Arbeitslose beziehen.

Luxusproblem

Im Moment jammert Deutschland als konjunktureller Sicht auf extremst hohem Niveau. Der Bausektor kann wohl deshalb in 2018 nicht mehr so kräftig zu Aufschwung beitragen, weil er offensichtlich voll ausgelastet ist, und für neue Bauvorhaben die Handwerker fehlen. Ein echtes Luxusproblem einer zu heiß gelaufenen Volkswirtschaft. Zitat Bundesbank:

Trotz der sehr guten Auftragslage im Bauhauptgewerbe dürfte der Beitrag der Baubranche zur gesamtwirtschaftlichen Expansion im ersten Vierteljahr 2018 allenfalls verhalten ausfallen, heißt es im Monatsbericht. Dies sei auf beträchtliche Kapazitätsengpässe zurückzuführen, die einer zügigen Ausweitung der Bauaktivität im Wege ständen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres ging die Produktion im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 3 Prozent zurück. Grund dafür sei vor allem die gesunkene Bautätigkeit im Ausbaugewerbe gewesen, die gegenüber dem Vorquartal um 7 ½ Prozent sank. Trotz des Dämpfers im Januar dürfte die rege Baukonjunktur nach Einschätzung der Bundesbank aber weiterhin intakt bleiben.

Zuflüsse in Fonds

Die Mittelzuflüsse in Investmentfonds laufen auf Hochtouren. Dazu hier nochmal verlinkt unser jüngster Kommentar. Kaufen wenn die Preise ganz oben sind, und dann wieder in Panik verkaufen bei tiefen Kursen? Zitat Bundesbank:

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Januar einen Mittelzufluss in Höhe von 15,0 Mrd €. Hiervon profitierten überwiegend die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (9,0 Mrd €). Unter den Anlageklassen wurde vor allem in Gemischte Wertpapierfonds investiert (7,4 Mrd €). Aber auch Aktienfonds (3,3 Mrd €), Offene Immobilienfonds (1,5 Mrd €) und Dachfonds (1,3 Mrd €) verzeichneten Mittelzuflüsse.



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2 Kommentare

  1. .. wenn alle Bauprojekte so „zügig“ abgeschlossen werden wie der BER, dann sind ja auch nur sehr sporadisch Arbeitskräfte wieder frei auf Markt verfügbar..

  2. Bin ich der letzte überlebende Nihilist?Warum sind mir diese „Wochenschaumeldungen“ mit immer und überall vorstürmenden deutschen Truppen,suspekt? Ich weiß,dass das „Luxus“vor dem Problem schlagartig verschwindet,wenn Geld wieder was kostet!Diese Zeit ist gar nicht mehr so weit weg!Dann versucht der deutsche Wirt,welcher momentan seine Kneipe ständig brechend voll hat,die zahllosen Deckel abzukassieren.Dann wirds schmutzig!

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