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Negative Daten werden nicht mehr veröffentlicht China stoppt Veröffentlichungen zum Kapitalfluss

China wird immer intransparenter

China stoppt Daten zu Kapitalfluss
Foto: Natanaelginting - Freepik.com

China wird immer intransparenter: In einer überraschenden und aufschlussreichen Entscheidung haben die chinesischen Börsen am Montag die Veröffentlichung täglicher Updates zu den Kapitalflüssen aus dem Ausland eingestellt. Diese Maßnahme entfernt einen wichtigen Indikator für den 8,3 Billionen US-Dollar schweren Aktienmarkt, Das passiert zu einem Zeitpunkt, dass China in diesem Jahr zum ersten Mal seit Beginn der Datenerhebung einen jährlichen Abfluss von Kapital aus dem Aktienmarkt erlebt. Investoren werden diesen Trend nun jedoch nicht mehr durch aktuelle Börsendaten verfolgen können. Diese Entscheidung, die sich bereits im April abzeichnete, erfolgt vor dem Hintergrund eines stetigen Rückzugs ausländischer Gelder, der die Nettokapitalflüsse seit Jahresbeginn ins Negative gedrückt hat.

China will Marktvolatilität reduzieren

Analysten vermuten, dass die chinesischen Behörden mit dieser Maßnahme versuchen, die Marktvolatilität zu reduzieren, die durch hochfrequente Daten verstärkt wird, und die Investoren zu ermutigen, sich auf längerfristige Indikatoren zu konzentrieren. Xin Yao Ng, Direktor für Investitionen bei abrdn Asia Focus PLC, erklärte: „Peking hat die Veröffentlichung gestoppt, weil die Daten negativ und volatil waren. Sie möchten wahrscheinlich verhindern, dass diese Daten die Kapitalabflüsse weiter anheizen, aber das löst nicht die grundlegenden Probleme.“ Er warnte zudem, dass China, falls der Verkaufsdruck anhält, seinen ersten jährlichen Kapitalabfluss seit Beginn der Datenverfügbarkeit im Jahr 2016 erleben könnte. Ohne die täglichen Updates sind Investoren nun gezwungen, sich auf die verzögerten vierteljährlichen Berichte der Zentralbank über ausländische Finanzanlagen zu verlassen, die jedoch breitere Kategorien als nur Aktienflüsse abdecken.

Der CSI China Securities Index 300 hat seit seinem Höchststand im Mai bereits über 9% eingebüßt, da die erhoffte Erholung der Unternehmensgewinne ausblieb und politische Maßnahmen zur Unterstützung des Marktes hinter den Erwartungen zurückblieben. Der Index ist im Jahr 2024 bereits um 2,5% gefallen und droht, seine Verluste auf ein Rekordvierteljahr in Folge auszudehnen. Im Vergleich dazu haben der japanische TOPIX Index und der indische Nifty50 Zuwächse von rund 133% in ihren lokalen Währungen erzielt. Morgan Stanley-Analysten, darunter Lara Wong, stellten fest, dass die Marktstimmung aufgrund enttäuschender Wirtschaftsdaten und begrenzter politischer Lockerungen stagnierend sei. Sie erwarten eine weiterhin hohe Volatilität und raten kurzfristig zu einer defensiveren Anlagestrategie.

Fehlende Marktdaten destabilisieren Marktumfeld

Peking bleibt seiner bewährten Taktik treu: Wenn die Wirtschaftsdaten negativ ausfallen, werden sie schlichtweg nicht mehr veröffentlicht – das war schon so. als China die Veröffentlichung der Zahlen zur Jugendarbeitsigkeit eingestellt hatte. Doch gerade in Zeiten erhöhter Unsicherheit sind transparente und verlässliche Informationen für Investoren unerlässlich, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Durch das Zurückhalten wesentlicher Marktdaten untergraben die chinesischen Behörden das Vertrauen internationaler Investoren und erschweren eine realistische Einschätzung der wirtschaftlichen Lage. Dies schafft zusätzliche Unsicherheiten und destabilisiert das ohnehin fragile Marktumfeld weiter.



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