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Peking versucht Geld in Immobilienmarkt umzulenken China: Zentralbank kämpft gegen Rendite-Crash

Glaube an Wirtschaftserholung fehlt

China Renditen Crash
Foto: Allexxandar - Freepik.com

Die Renditen der chinesischen Staatsanleihen sind auf ein Allzeittief gefallen: Investoren flüchten in Anleihen, weil sie den Glauben an eine Erholung der Wirtschaft in China verloren haben. Die Notenbank Chinas (PBoC) hat nun Montag strategische Maßnahmen angekündigt, um den Anleihenmarkt Chinas zu stabilisieren. In einer sehr kurzen Erklärung kündigte sie an, dass „um den stabilen Betrieb des Anleihenmarktes auf der Grundlage einer sorgfältigen Beobachtung und Bewertung der aktuellen Marktsituation aufrechtzuerhalten, hat die Volksbank von China beschlossen, in naher Zukunft „staatliche Anleihe-Borrowing-Operationen mit einigen Primärhändlern der offenen Marktoperationen durchzuführen.“

China: Notenbank PBoC kämpft gegen Rekordtiefs: Maßnahmen zur Anleihenmarkt-Stabilisierung

Dies geschah vor dem Hintergrund historisch niedriger Renditen chinesischer Staatsanleihen, wobei die Rendite der 10-jährigen Anleihe Anfang dieser Woche einen Tiefststand von 2,18% erreichte. Die Ankündigung der PBoC am 1. Juli 2024 löste unmittelbare Reaktionen in Finanzkreisen aus und führte in den folgenden Tagen zu signifikanten Veränderungen bei den Anleiherenditen.

Das Hauptziel hinter der Entscheidung der PBoC ist es, durch genaue Beobachtung und Bewertung der aktuellen Marktlage Stabilität im Anleihenmarkt zu gewährleisten. Diese proaktive Maßnahme unterstreicht das Bestreben der Zentralbank, die langfristigen Zinsen zu steuern und potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Zinsschwankungen zu mindern.

Wichtig ist dabei, dass die PBoC klarstellte, dass diese Maßnahmen keine Form der quantitativen Lockerung darstellen, was auf eine vorsichtige Vorgehensweise hindeutet, die auf Marktstabilität abzielt und nicht auf aggressive geldpolitische Stimuli.

Mingming, Chefökonom bei CITIC Securities, betonte die Bedeutung dieses Schrittes in einer Stellungnahme gegenüber staatlichen Medien und hob hervor, dass der Verkauf von Anleihen dazu beitragen könne, langfristige Zinsen inmitten historischer Tiefstände zu stabilisieren. Diese Einschätzung wurde von Analysten der JP Morgan ebenfalls geteilt, die die positive Aufnahme marktwirtschaftlicher Politiken durch den Markt hervorhoben, aber auch auf die bestehende Diskrepanz zwischen Ankündigungen und deren Umsetzung hinwiesen.

China: Maßnahmen zeigen Wirkung, aber gedämpfte Erwartungen bleiben

Die Auswirkungen der Ankündigung der PBoC spiegelten sich rasch in den Marktdynamiken wider, wobei die Rendite der 10-jährigen chinesischen Staatsanleihe bis zum 3. Juli 2024 auf etwa 2,25% stieg. Dieser Anstieg der Renditen deutet auf eine verhaltene Marktreaktion auf die proaktive Haltung der Zentralbank hin, die darauf abzielt, das Gleichgewicht wiederherzustellen, ohne die Marktteilnehmer zu verunsichern.

Für die Zukunft bleiben Marktanalysten vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Strategie der PBoC und erwarten weitere Stabilisierung der Anleiherenditen mit dem Fortschreiten dieser Maßnahmen. Shao, Investmentdirektor bei ABN, äußerte gedämpftes Vertrauen und verwies auf gedämpfte Erwartungen angesichts der Unsicherheiten auf den Märkten.

Zudem wird das Anlegervertrauen nach den jüngsten Entwicklungen genau beobachtet, wobei einige Investoren Bedenken äußerten, während andere die Maßnahmen der Zentralbank als notwendigen Schritt zur Normalisierung des Marktes betrachten. Die vorsichtige Zuversicht unter Analysten spiegelt ein breiteres Gefühl der Widerstandsfähigkeit inmitten globaler wirtschaftlicher Herausforderungen wider, während Stakeholder weiterhin durch sich verändernde Marktbedingungen navigieren.

Faktisch versucht die Notenbank, das Geld von Investoren wieder zunehmend in den Immobiliemarkt strömen zu lassen. Denn ohne eine Erholung des Immobilienmarkts wird es in China keine Erholung der Wirtschaft geben!



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