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Das Drama um Argentinien – Peso kollabiert immer weiter, obwohl man alles tut, was der Markt will

Der marktfreundliche Präsident Macri tut seit seinem Amtsantritt im Dezember 2015 alles dafür, um die Märkte glücklich zu machen. Der Konservative fährt einen marktliberalen Kurs. Er hat den Peso, der jahrelang durch die Vorgänger-Regierung Kirchner reguliert war, frei gegeben. Er hat quasi das Land Argentinien zurück auf den globalen Kapitalmarkt geführt, und die Gläubiger beruhigt.

Deswegen kann man von einem Drama oder einer Art Tragödie sprechen, was gerade am Devisenmarkt passiert. Denn normalerweise „bestrafen“ die Märkte nur die Länder, die sich dem freien Markt verweigern, oder sich in finanzieller Sichtweise unseriös verhalten. Das ist bei Macri aber nicht der Fall. Ein gutes Beispiel für ein unseriöses Verhalten ist die Türkei, wo Präsident Erdogan beispielsweise schon diverse Male behauptet hat mit niedrigen Zinsen könne man Inflation bekämpfen.

Aber zurück zum Thema Argentinien. Trotz dem wirtschaftsfreundlichen Kurs des Präsidenten und trotz der im Juni vereinbarten IWF-Hilfe für Argentinien in Höhe von 50 Milliarden Dollar kollabiert der argentinische Peso immer weiter. Ihm entgegen steht eine wilde Spekulation am Devisenmarkt sowie der massive Druck es US-Dollar, der aktuell gegen alle Schwellenländer-Währungen drückt. Denn die USA sind gerade mitten in einer Phase von Zinsanhebungen.

US-Dollar vs Peso notiert aktuell bei 34 – ein Wahnsinn. Der Chart zeigt den Kursverlauf der letzten 12 Monate. Der US-Dollar steigt immer weiter, der Peso wertet immer weiter ab. Noch vor einem Jahr kostete 1 US-Dollar 17 Peso, und jetzt wie gesagt 34! Noch vor einem Monat waren es 27 Peso. Auch der Deal mit dem IWF hilft aktuell nichts. So sieht Macri sich aktuell veranlasst den IWF darum zu bitten, dass die zugesagten Hilfen an Argentinien vorgezogen werden.

Geplante Überweisungen des IWF sollen früher getätigt werden. So bettelte Macri in einem gestrigen Telefonat mit Christine Lagarde fast um frische Dollars. Lagarde sagte zu, diese Bitte zu prüfen. Eher verklausuliert geht sie in ihrem offiziellen Statement darauf ein. Mal sehen, ob ein möglicher schneller Geldtransfer diesen Peso-Verfall stoppen kann – wenn der IWF denn der Bitte Macri´s entspricht.


Mauricio Macri. Foto: Casa Rosada (Argentina Presidency of the Nation) (CC BY 2.5 ar) – Ausschnitt aus Originalfoto



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