Diese Marken sind jetzt wichtig Dax-Korrektur: Warum eine Fortsetzung droht

Die Stabilisierung nach der Korrektur in der ersten Juni-Hälfte steht weiterhin auf wackeligen Beinen. Eine Fortsetzung der Erholung ist alles andere als sicher, eine Ausweitung der Korrektur hingegen wahrscheinlich – zumindest, solange der Index nicht die 50-Tage-Linie bei 18.340 Punkten überwindet. Die Unsicherheit am deutschen Aktienmarkt scheint angesichts der politischen Unruhen und der vorgesehenen Neuwahlen in Frankreich nach wie vor groß zu sein. Auch der Handelsstreit zwischen der EU und China sowie die ungewisse Geldpolitik könnten die Märkte noch eine gewisse Zeit belasten. Sollten die US-Börsen nach der jüngsten Rekordjagd vor einer Korrektur stehen, würde das ebenfalls den Druck auf die hiesigen Kurse wieder erhöhen.

Zwar musste der Dax vor dem Wochenende ein Minus von 90 Punkten (0,5%) auf 18.163 Punkte hinnehmen. Auf Wochensicht gelang ihm jedoch ein Plus von knapp einem Prozent. Die Auswirkungen des großen Verfalls an den Terminbörsen hielten sich am Freitag im Rahmen, allerdings könnte dieser noch eine Rolle zu Beginn der neuen Woche spielen. Denn der Hexensabbat markiert immer wieder einen Wendepunkt an den Märkten. Die jüngsten Rücksetzer an den US-Börsen, vor allem bei den heiß gelaufenen Tech-Werten, könnten den Beginn einer Konsolidierung markieren.

Da sich die Aktienmärkte mitten im Sommerloch befinden, dürfte die Volatilität hoch bleiben. Die stärkeren Kursschwankungen ergeben sich weiterhin durch das geringe Handelsvolumen. Dem Dax ist es bisher nicht gelungen, die charttechnische Hürde von 18.250 Punkten zu überwinden, geschweige denn, die für den Trend wichtige 50-Tage-Line – aktuell bei 18.345 Punkten – zu überwinden. Dementsprechend bleibt der Dax aus technischer Sicht anfällig für weitere Rückschläge.

Konjunkturdaten

In der neuen Handelswoche steht nur eine überschaubare Anzahl an Konjunkturdaten und Unternehmensnachrichten auf der Agenda, die die Kurse bewegen können. Hierzulande zieht am Montag der Ifo-Geschäftsklimaindex das Interesse der Anleger auf sich. Er wird neue Erkenntnisse über die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft liefern. Analysten rechnen jedoch nur mit einem minimalen Anstieg im Juni auf 89,4 von zuvor 89,3. Am Mittwoch liegt das Augenmerk außerdem auf dem GfK Konsumklima. In den USA stehen am Dienstag neue Stimmungsdaten der Verbraucher im Fokus. Einen Tag später folgen die endgültigen BIP-Zahlen zum ersten Quartal, ehe am Freitag die von der Fed stark beachteten PCE-Preisdaten erscheinen.

Unternehmensseitig sind die Quartalszahlen des Chipherstellers Micron am Mittwoch für den Technologiesektor wichtig. Die Halbleiterbranche lebt derzeit von der Fantasie für Künstliche Intelligenz (KI) und dem Höhenflug von Nvidia, der zuletzt ins Stocken geraten ist.

Dax: Erholung kommt ins Stocken

Long: Dem Dax fehlt es weiterhin an Dynamik, um die korrektive Erholung fortzusetzen. Mehrfach ist er an der Marke von 18.250 Punkten gescheitert. Es könnte zum nächsten Angriff auf den hartnäckigen Widerstand kommen, wenn der Index über 18.175 ansteigt. In diesem Fall rücken die Hürden bei 18.204/212 und 18.250 ins Visier. Aber erst ein nachhaltiger Sprung darüber könnte die Lage entspannen und ihn bis 18.281 und 18.304/309 bringen sowie an die wegweisende 50-Tage-Linie bei 18.345.

Short: Bleibt der Dax heute unterhalb von 18.175 Punkten, so geht die Tendenz eher gen Süden. Ein Rutsch unter 18.145 dürfte den Index bis 18.121 und 18.095 bringen. Unter 18.087 trübt sich die Lage weiter ein, dann sind Rücksetzer bis 18.058 und 18.005 wahrscheinlich. Fällt er unter die runde Marke und bricht die 100-Tage-Linie (17.996) nach unten, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass er auch unter Juni-Tief (17.951) fällt. Die nächsten Korrektur-Ziele liegen dann bei 17.900 un 17.800.

Dax-Chart von TradingView