FMW-Redaktion
Auf zum letzten Gefecht des Jahrs 2016! Der Dax wird heute verkürzt handeln, und vielleicht werden interessierte Kreise versuchen, den Index noch einmal über die 11500er-Marke zu hieven – seit gut zwei Wochen handelt der Dax ja in einer minimalen Handelsspanne: er will nicht unter die 11400, er kann nicht über die 11500.
In Asien die Vorgaben passabel:
Shanghai Composite +0,24%
CSI300 +0,37%
ChiNext +0,14%
Nikkei -0,14%
Das Hauptereignis im asiatischen Handel aber war die heftige Bewegung bei Euro-Dollar, der innerhalb von Sekunden von knapp unter der 1,05er-Marke bis über 1,0650 gestiegen war, offenkundig zunächst durch Stopps, dann durch Algos getrieben. Inzwischen ist der Anstieg schon wieder weitgehend ausgepreist, aber es stimmt doch nachdenklich, wenn an einem der liquidesten Märkte der Welt solche Dinge passieren – da werden Erinnerungen wach an den Flash Crash des britischen Pfunds.
All das zeigt, wie verletzlich die Märkte geworden sind durch die Herrschaft der Computer über die Märkte: eigentlich wollte man doch durch die Rechner die emotionale Komponente, die der Mensch nicht ablegen kann, ausschalten. Das Resultat sind wilde, unkalkulierbare Bewegungen an den Märkten, die viel extremer sind als menschliche Emotionen. Es wird der Tag kommen, an dem ein gigantisch großer Flash Crash passiert – mit dann unabsehbaren Folgen!
Eine Voraussetzung für die plötzliche Dollar-Schwäche ist der Fall der Renditen bei US-Staatsanleihen – gestern wieder eine sehr starke Anleiheemission einer 7-jährigen US-Anleihe. Man rotiert also wieder in Anleihen, die Trump-Rally pausiert.
Der X-Dax startet wegen der höheren US-Futures mit einem Aufwärtsgap:
Was wird heute passieren? Geht das Seitwärtsgeschiebe weiter? Der Dax hat ja wenig reagiert auf die US-Märkte, es herrscht eine gewisse Unlust, die Bullen sind zu satt, die Bären trauen sich noch nicht aus der Deckung. Insofern gilt es nun einfach abzuwarten, bis wieder Bewegung in den Markt kommt.
Man braucht Signale, die Stärke oder Schwäche anzeigen – derzeit haben wir weder das eine noch das andere. Aber es könnte schon sehr bald sehr impulsiv werden, wenn man sich ansieht, wie gering die Handelsspannen seit Tagen sind – häufig folgt dann eine stärkere Bewegung..
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14 Uhr…die interessierten Kreise werden wach