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Dax: Die wilde Achterbahnfahrt geht weiter – Nächste Kaufchance?

Dax: Die wilde Achterbahnfahrt geht weiter - Nächste Kaufchance?
Trader. Grafik: Freepik-collage-finance-banner-concept

Der Dax hat zur Wochenmitte einen Teil seiner bisherigen Wochengewinne abgegeben. Belastet von den US-Börsen, wo die Berichte von Big Tech für schlechte Stimmung sorgten, fiel der deutsche Leitindex wieder unter die Marke von 18.400 Punkten. Den Handelstag beendete er schließlich mit einem Minus von 170 Punkten (0,92%) bei 18.387 Zählern. Mit den Quartalszahlen von Tesla hat die Berichtssaison der Big Tech-Werte gleich eine große Enttäuschung erlebt. Nach den verpassten Konsensschätzungen gab die Aktie im gestrigen Handel rund 7 % nach. Wenn ein Mitglied der sogenannten Magnificent Seven enttäuscht, dann wirkt sich das nicht nur auf die Aktie aus, sondern belastet auch den Gesamtmarkt.

Wie tags zuvor erläutert, kam es erneut zu einem Fehlsignal im Dax, der am Dienstag noch die wichtigen gleitenden Durchschnitte GD50 und GD100 zurückerobert hatte. Am Mittwoch ist er dann schon wieder unter den GD50 (aktuell bei 18.450 Punkten) gefallen. Dieser Trendindikator gibt derzeit keine klaren Signale, im Gegenteil. Da der Index weiterhin in seiner Range zwischen 18.000 und 18.650 Punkten verharrt, kommt es immer wieder zu Fehlsignalen. Es macht sich durchaus bemerkbar, dass sich der deutsche Aktienmarkt in der Sommerflaute befindet. Seit Wochen geht es in einer Seitwärtsphase auf und ab, wobei die Bewegungen zumeist schnell und ausgeprägt sind, was vor allem am dünnen Handelsvolumen liegt. Dadurch ergeben sich immer wieder neue Chancen, nach dem Motto: tief kaufen, hoch verkaufen.

Konjunkturdaten und Berichtssaison

Heute ist der Terminplan vollgepackt mit Konjunkturdaten und Quartalsberichten der Unternehmen. Los geht es hierzulande mit dem ifo-Geschäftsklimaindex für Juli (10:00 Uhr). Analysten rechnen lediglich mit einem Anstieg des ifo-Index auf 88,9 von zuvor 88,6. Um 14:30 Uhr stehen dann gleich mehrere Daten in den USA auf der Agenda. Neben den wöchentlichen US-Erstanträgen und den Auftragseingängen für langlebige Güter stehen besonders die BIP-Zahlen für das zweite Quartal im Fokus der Märkte. Ökonomen erwarten ein Wachstum von 2,0 %, nachdem das BIP im ersten Quartal mit 1,4% noch enttäuscht hatte.

Unternehmensseitig liegt der Blick heute auf den Zahlen des Dow Jones-Wertes Honeywell sowie den Pharmakonzernen Abbvie und AstraZeneca. Hierzulande geht die Dax-Berichtssaison erst morgen weiter, wenn BASF und Mercedes-Benz Zahlen vorlegen.

Dax: Richtungslos in einer Seitwärts-Range

Long: Schwache US-Börsen haben den Dax nachbörslich weiter nach unten gedrückt. Der Index fiel im frühen Handel bis auf ein außerbörsliches Tief bei 18.304. Entweder gelingt es den Bullen das 61,8 Retracement bei 18.340 zu verteidigen oder es geht noch eine Etage tiefer. Im Bereich von 18.286/279 befindet sich eine weitere Unterstützung, von der aus zumindest ein (kurzfristiger) Anstieg erfolgen kann. Der Kurs könnte sich dann in Richtung 18.406 bewegen. An dieser Stelle wartet jedoch schon ein Widerstand, an dem der Index nach unten abprallen kann. Erst ein Anstieg über die Zwischenhochs bei 18.457 würde die Lage im H1-Chart aufhellen. Es ergeben sich dann Anstiegschancen bis 18.490/500 sowie 18.557 (Gap).

Short: Unterhalb von 18.320 dürfte der Dax in Richtung 18.286/279 fallen, wo aktuell die SMA100 verläuft. Hier ergibt sich dann eine erste Anstiegschance. Fällt der Index unter den gleitenden Durchschnitt, dürfte er noch die Marken bei 18.213 oder 18.160/150 anpeilen, bevor es zu einer Gegenbewegung kommt. Weitere Kursveluste bis 18.060 und 18.000 sind heute eher unwahrscheinlich, aber könnten später noch erfolgen.

Dax: Berichtssaison bringt neue Impulse - Tech-Abverkauf im Fokus

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

18.340 – 61,8% Retracement

18.279 – SMA100 (daily)

18.231 – Tagestief 22.07.

18.162 – Tagestief 19.07.

18.147 – Horizontale

18.000 – Psycho-Marke

17.951 – Verlaufstief 14.06.

Dax Widerstände (WS):

18.438 – SMA50 (daily)

18.457 – Zwischenhoch

18.490/500 – Horizontale

18.557 – Gap 23.07.

18.647 – Tageshoch 23.07.

18.650 – Horizontale

18.748 – Gap 12.07.

18.779/784 – Tageshoch 12.07. / 06.06.

18.892 – Allzeithoch

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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2 Kommentare

  1. naja, was hat man geglaubt? dass die defacto weltweite und seit monaten bestehende rezession in produktion/industrie durch das ki-märchen und den gang ins nagelstudio oder strandrestaurant mit dem letzten zur verfügung stehenden cent nie in der realwirtschaft bzw. schlußendlich den börsen bzw. deren schwergewichte ankommt?

    die autobauer zeigen exemplarisch wohin es geht – nicht nur der „kleine mann“ verkneift sich jede größere investtion damit er sich zumindest die kleinen (dienstleistungs-)freuden noch gönnen kann. aber auch da macht ihm die entsprechende nach wie vor hohe sektorspezifische inflation bald den gar aus. wenn man sich z.b. restaurant und hotelpreise ansieht werden das auch dort trübe aussichten. und dann kommt auch der arbeitsmarkt ins rutschen.

    aber das kann man sicher alles mit riesigen computing kapazitäten – für die es sicher irgendwann auch eine halbwegs sinnvolle monetarisierbare anwendung geben wird – mehr als kompensieren (ironie off) und weitere ath´s in den indizes produzieren.

  2. moin, moin,

    „wilde Achterbahn“? Das ist keine Achterbahn, das ist Börse. Das ist der Unterschied zwischen fahren im Atlantik und fahren auf dem Binnensee. Wer Seekrank wird, dem ist doch eher ein festverzinsliches Sparbuch zu empfehlen oder?

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