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Dax, Dow und Co rutschen ab nach US-Inflationsdaten – und Gold?

Dax, Dow und Nasdaq rutschen ab nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten. Hier die Gründe. Gold ist noch unentschlossen.

Kurse auf Bildschirm

Um 14:30 Uhr wurde die US-Inflation mit 8,6 Prozent höher gemeldet als erwartet (8,3 Prozent). Damit erreichen die Preissteigerungen das höchste Niveau seit 1981. Direkt ab 14:30 sehen wir, wie die großen Aktienindizes in den Keller rauschen. Der Dax verliert seitdem von 14.031 auf aktuell 13.857 Punkte. Der Dow Jones verliert von 32.234 auf aktuell 31.823 Punkte. Der Nasdaq verliert von 12.300 auf 12.044 Punkte. Damit wird die schlechte Woche für die Indizes nun mit einem weiteren Abwärtsschub verschärft.

Warum die US-Inflation Dax, Dow und Nasdaq runterzieht

Kein Zweifel – die US-Inflationsdaten lassen die Aktienmärkte fallen. Die noch höher als erwartete Inflation bedeutet: Die Kaufkraft der US-Verbraucher schwindet noch schneller als erwartet – dies belastet folglich die Konsumfreude, und droht die Umsätze der Einzelhandelsunternehmen zu verschlechtern – eine Katastrophe für ein Land, dessen Volkswirtschaft auf Konsum basiert – anders als in Deutschland, wo der Export der antreibende Motor ist.

Ebenfalls bedeuten diese noch schneller steigenden Verbraucherpreise in den USA, dass die Zinsen durch die Fed vermutlich nun noch stärker angehoben werden. Dies bedeutet noch weniger Nachfrage nach Hauskrediten, verteuerte Unternehmenskredite usw. Die Rezession in den USA rückt also näher. Das ist kein gutes Szenario für Unternehmen, daher sehen wir diese aktuell fallenden Kurse bei Dax, Dow und Nasdaq. Der Dax ist betroffen, weil er sehr exportlastig ist – und die USA sind nun mal ein zentral wichtiger Absatzmarkt für die deutschen Konzerne.

Und was macht Gold?

Der Goldpreis müsste bei dieser explodierenden Inflation in den USA eigentlich fallen. Denn wie gesagt – die Fed dürfte deswegen die Zinsen noch stärker anheben. Und je höher die Zinsen, desto attraktiver sind für institutionelle Anleger die Anlagen in Zinspapieren – und umso unattraktiver ist die Anlage im zinslosen Gold. In den ersten Minuten nach Veröffentlichung der Daten schien der Goldpreis auch mustergültig zu reagieren, nämlich mit einem Verlust von 8 Dollar. Dann ging es aber schnell aufwärts, nämlich 12 Dollar über das Niveau kurz vor 14:30 Uhr. Aktuell zeigt der Goldpreis mit 1.833 exakt das Niveau kurz vor Verkündung der US-Inflationsdaten. Eigentlich könnte/müsste er weiter durchsacken, wenn die Fed nun mehr Druck hat die Zinsen schneller und kräftiger anzuheben. Noch wirkt Gold aber unentschlossen.

Dax und Nasdaq auf CFD-Basis im Kursverlauf seit Anfang der Woche.



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9 Kommentare

  1. Erneut ist der Euro gegenüber dem US-Dollar gefallen, was sich negativ auf die Importpreise für Öl auswirkt.

  2. Nachdem die Zinsen in den USA Ende 1979 auf etwa 20 % erhöht wurden, verdoppelte sich der Goldpreis 1980 in etwa.
    Mal sehen was in den nächsten Monaten passiert.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. In Bezug auf Edelmetalle erklärt Faber, dass er jüngst erneut Gold gekauft habe. „Gold hat sich entwickelt wie es konservative, geduldige Langzeitinvestoren erwartet haben,“ so der langjährige Experte.

      Und weiter: „Es hat sich enttäuschend entwickelt, wie es Spekulanten, nervöse Daytrader und gierige Menschen erwartet haben.“

  3. Zitat: „Der Goldpreis müsste bei dieser explodierenden Inflation in den USA eigentlich fallen“

    Gerade in diesem Szenario würde ich Gold kaufen als Vermögensschutz.

    Auch wissen die meisten das die FED auf die aktuelle Geldmenge nicht unbegrenzt die Zinsen anheben kann ohne z.B Immobiliencrashs auszulösen, also der Weg der Zinsanhebung seitens der FED ist sehr begrenzt, wenn nicht bald schon wieder vor dem Ende, sobald die FED wieder anfängt die Zinsen zu senken wird der nächste Goldrun ausgelöst.

    1. @LookOut Sehe ich genauso!
      Gestern musste die EZB einen regelrechten Offenbarungseid leisten.
      Die Lagarde hat zugegeben, dass man sich bei der Einschätzung
      der Inflation massiv getäuscht hat – im Gegensatz zu Lieschen Müller.
      Wenn dem so ist, dass man sich so getäuscht hat, müsste man
      ad hoc reagieren und jetzt gleich (bei Erkenntnisgewinnung) die
      Zinsen stark erhöhen. Faktisch haben sie nichts gemacht. Da
      stellt sich die Frage, ob man sich vielleicht doch nicht getäuscht hat
      und nur so tut, weil man EINFACH NICHT MEHR KANN.

    2. Hebt die FED die Zinsen auf eine Höhe, bei der die Inflation wirksam bekämpft wird, dann löst sie mit hoher Wahrscheinlichkeit eine schwere (Welt-) Wirtschaftkrise aus.

      Rudert die FED zurück und senkt die Zinsen, dann wird die Inflation gallopieren und die Realzinsen werden in ein noch tieferes Loch fallen und dies wird ebenfalls eine (Welt-) Wirtschaftskrise auslösen.

      Jetzt kann man noch überlegen, welches Szenario bullischer für Gold ist.

      1. Gold, Gold, Gold…. kauft Gold.

        Endlich einmal jemand der verstanden hat, dass Gold die Reservewährung und Teil der Bilanz der (Noten-) Banken ist.

        https://www.deraktionaer.de/artikel/gold-rohstoffe/hegdefonds-ikone-einhorn-wird-zum-goldbullen-gold-kann-viel-hoeher-steigen-20251644.html

  4. Nicht der nominale, sondern der reale Zinsatz hat über lange Sicht Bedeutung für den Goldpreis. Dieser liegt auch nach den homeopathischen Anhebungen der Zinsen weit im negativen Bereich.
    Was nützt eine Verzinsung des Kapitals von 0,25% bei einer Inflation von acht Prozent. Der Anleger wird sichere Häfen suchen egal ob die Zinsen abwerfen oder nicht um den sicheren Wertverlust vielleicht zu entgehen.

    Aktien kauft man doch auch weil sie hoffentlich im Wert steigen, und ebenso ist`s beim Gold als seltenes und seit jahrtausenden für den Menschen wertvolles Gut. Und dabei gehts nicht mal um Wertsteigerung sondern rein um Werterhalt. Jeder der davon ausgeht das wir in Zukunft Goldketten, Goldringe und Ähnliches auf Müllhalden finden weils keiner mehr will sollte Abstand von einem Invest in Gold nehmen. Für diese Anleger bieten sich dann Sparbücher mit enormen Zinsen an!!

  5. Und Gold?
    Kursgewinn in diesem Jahr in Euro 10,99 %. Die Inflation ist damit ertragbar.

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