Berichtssaison als Impulsgeber Dax: Eine Flut an Quartalszahlen bestimmt die Richtung

Der Dax hat am Mittwoch seine frühen Gewinne abgegeben, nachdem sich die Situation im Nahen Osten wieder zugespitzt hat. Anfangs kletterte der Index noch auf neue Wochenhochs und baute damit seine Erholung der letzten Tage aus. Doch letztendlich scheiterte er an einer charttechnischen Hürde im Bereich von 18.200 Punkten. Er sackte auf ein Tagestief bei 18.060 Punkte ab und beendete den Tag schließlich mit einem Minus von 49 Punkten (0,27%) bei 18.088 Zählern. Zuvor war der deutsche Leitindex noch auf ein Tageshoch bei 18.226 Punkten gestiegen, ehe die Gewinne abbröckelten und er in die Verlustzone rutschte. Eine Flut an Quartalszahlen dürfte den Index heute beeinflussen und die kurzfristige Richtung bestimmen.

Die Meldungen über Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah trübten scheinbar die Stimmung an den Aktienmärkten. Schon in der vergangenen Woche sorgte die kritische Situation im Nahen Osten für Kursverluste am deutschen Aktienmarkt, da man befürchtet, dass die Kämpfe sich zu einem Krieg entwickeln könnten. Dies hätte wohl beträchtliche Auswirkungen auf die globale Wirtschaft, weil es zu Störungen in den Lieferketten kommen würde.

Ob die April-Korrektur im Dax schon vorüber ist, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen. Denn solange der Index unterhalb von 18.200 Punkten notiert, besteht weiterhin die Möglichkeit einer weiteren Abwärtswelle. Positive Impulse von der Berichtssaison sowohl in den USA als auch hierzulande könnten die Anleger jedoch wieder in Kauflaune versetzen und den Dax über die markante Hürde hieven. In dem bullischen Fall würde das Rekordhoch wieder locken.

Konjunkturdaten und Quartalszahlen

Vorbörslich liegt das Augenmerk auf dem deutschen GfK Konsumklima, das um 8:00 Uhr veröffentlicht wird. Um 10:00 Uhr gibt die EZB dann ihren Monatsbericht zur Wirtschaftslage in der Eurozone bekannt. Spannend wird aber vor allem um 14:30 Uhr, wenn in den USA das Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal erscheint. Analysten rechnen mt einem Wachstum von 2,5% nach zuvor 3,4%. Zeitgleich stehen zudem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem Terminplan.

Unternehmensseitig steht heute eine regelrechte Flut an Quartalszahlen auf der Agenda. Hierzulande legen gleich vier Dax-Konzerne ihre Ergebnisse vor. Dazu gehören: Die Deutsche Bank, der Chemiekonzern BASF, der Duftstoffhersteller Symrise sowie der Flugzeugbauer Airbus. Am Abend öffnen schließlich noch die Big Tech-Werte Alphabet und Microsoft nach US-Börsenschluss ihre Bücher. Enttäuschen die Quartalszahlen der Technologiekonzerne, könnte es bei sich eintrübenden Zinssenkungserwartungen im Tech-Sektor ungemütlich werden. Die gestrigen Zahlen von Meta konnten zwar überzeugen, aber bei den Aussichten für Umsatz und Kosten sieht es nicht so gut aus – die Aktie stürzte nachbörslich um über 12% ab.

Dax scheitert an wegweisender Hürde

Long: Der Dax gab im außerbörslichen Handel weiter nach und notiert am Donnerstagmorgen tiefer. Damit es wieder aufwärts gehen kann, muss der Index die Zone um 18.070/082 überwinden. Darüber wären Anstiege bis 18.123 und 18.163 möglich. Hier könnten allerdings schon wieder Verkäufe einsetzen, die den Dax in Richtung 18.000 führen. Weiter aufhellen würde sich die Lage, wenn er den Widerstand bei 18.200 knackt. Dann könnte er die nächsten Anlaufpunkte bei 18.241 und 18.274 anpeilen.

Short: Setzt sich die gestrige Schwäche fort, dann dürfte der Dax unter 18.000 fallen und zunächst den Bereich um 17.978 anvisieren. Findet er an dieser Stelle keinen Halt, sind weitere Abgaben bis 17.945 und 17.904 wahrscheinlich. Entscheidend wird sein, ob der Index die Unterstützung bei 17.900 halten kann und ein Turnaround gelingt. Wenn nicht, könnte die Korrektur nochmal Schwung aufnehmen. Unterhalb von 17.900 liegen die nächsten Ziele bei 17.835 und 17.750.

Dax-Chart von TradingView