Neue Inflationsdaten aus der Eurozone könnten heute das Geschehen am deutschen Aktienmarkt beeinflussen. Der Dax ist nach der ersten Runde der Frankreich-Wahlen freundlich in die neue Woche gestartet. Er kletterte kurzzeitig bis auf ein Tageshoch von 18.460 Punkten, konnte das hohe Niveau jedoch nicht halten. Zum wiederholte Male schaffte es der Index nicht, die 50-Tages-Linie – aktuell bei 18.391 Zählern – nachhaltig zu überwinden. Die Gewinne bröckelten wieder ab, sodass zur Schlussglocke nur noch ein Plus von 55 Punkten (0,30%) bei 18.290 Zählern zu Buche stand. Damit startete das Börsenbarometer zumindest freundlich in die zweite Jahreshälfte, nachdem der Index sowohl den Juni als auch das zweite Quartal mit negativer Bilanz beendet hatte. Aus technischer Perspektive bleibt der Dax weiterhin zwischen zwei trendgebenden gleitenden Durchschnitten eingekeilt.
Inflationsdaten im Fokus
Das Wahlergebnis in Frankreich sorgte immerhin für eine leichte Aufhellung der Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Marine Le Pens Rassemblement National (RN) gelang zwar wie erwartet ein Sieg in der ersten Wahlrunde, aber es kamen Zweifel auf, dass sie auch die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung holen kann. Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager werden indes alles versuchen, ihren Sieg mit einer gemeinsamen Front bei den Stichwahlen am 7. Juli zu verhindern.
An der Wall Street gönnten sich die technologielastigen Indizes S&P 500 und Nasdaq 100 eine Pause von der Rekordjagd. Vor dem Wochenende hatte es der Nasdaq 100 erstmals über 20.000 Punkte geschafft. Auch der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag auf ein neues Rekordhoch, ehe auf dem neuerlichen Rekordniveau Gewinnmitnahmen einsetzten.
Hierzulande richtet sich der Fokus heute auf die neuen Inflationsdaten aus der Eurozone (11:00 Uhr). Analysten erwarten im Jahresvergleich für den Juni eine leichte Abkühlung der Verbraucherpreise auf 2,5 % nach zuvor 2,6 %. Eine anhaltende Verlangsamung der Teuerung dürfte die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung der EZB erhöhen und damit die Kurse an den Aktienmärkten stützen.
Dax zwischen zwei Trendlinien eingekeilt
Long: Der Dax notiert vorbörlich nahe seines gestrigen Schlusskurses von 18.290 Punkten. Der gestrige Rückschlag nach dem Fehlausbruch über der SMA50 zeigt indessen, wie uneins der Markt zumindest kurzfristig ist. Zum wiederholten Male scheiterte der Index an der für den Trend wichtigen Durchschnittslinie, die aktuell bei 18.391 Punkten verläuft. Zur Börseneröffnung könnte der Bereich um 18.247/237 in den Fokus rücken. An der Unterstützung sollte eine Reaktion erfolgen, andernfalls drohen wieder tiefere Kurse. Bleibt der Dax darüber, könnte er Kurs auf 18.350/360 nehmen. Steigt er auch über den Widerstand bei 18.391, dann könnten die gestrigen Hochpunkte bei 18.441 und 18.460 ins Visier rücken. Allerdings muss der Dax die SMA50 per Tagesschluss überwinden, um zusätzliches Aufwärtspotenzial freizusetzen.
Short: Scheitert der Dax an dem Widerstand bei 18.350/360, so könnte er wieder in den Bereich um 18.247/237 zurückfallen. Ein Rutsch darunter dürfte den Index bis 18.200 beziehungsweise bis 18.147 bringen. Dort besteht dann wieder die Chance auf eine Drehung. Unterhalb von 18.147 könnte der Index noch auf die SMA100 bei 18.076 zusteuern, bevor es zu einer Gegenreaktion kommt.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
18.236 – Tagestief 01.07.
18.198 – Tagestief 28.06.
18.141/145 – Tagestief 27.06. / Horizontale
18.086 – Zwischentief
18.076 – SMA100 (daily)
18.045 – Tagestief 27.06.
18.000 – Psycho-Marke
17.951 – Tagestief 14.06.
17.900 – Horizontale
17.798 – Tief 25.04.
Dax Widerstände (WS):
18.360 – Horizontale
18.391 – SMA50 (daily)
18.420 – 50% Retracement (18.892 – 17.951)
18.460 – Tageshoch 01.07.
18.485 – Zwischenhoch
18.630 – Gap 12.06.
18.649/651 – Tageshoch 07.06. / 12.06.
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Der freundliche Start des Dax in die zweite Jahreshälfte könnte auch Entwicklungen an der Wall Street geschuldet sein. Man prognostiziert eine Zinssenkung durch die Fed, welche die US-Wirtschaft, und somit die Ölnachfrage stimulieren könnte. Der Ölpreis ist deswegen marginal gestiegen.