Auch wenn der Dax im gestrigen Handel einen Stabilisierungsversuch gestartet hat: Die Nervosität ist weiterhin hoch. Vor allem die häufigen Richtungswechsel und volatilen Intraday-Bewegungen zeigen, dass die Anleger sich angesichts der angespannten Situation nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollen. Der Deutsche Aktienindex konnte zwar ein höheres Tief markieren, schaffte es aber im Xetra-Handel nicht das Vortagshoch bei 13.154 Punkten zu überwinden. Damit haben wir immer noch keine Bodenbildung nach dem starken Kurseinbruch gesehen. Am Tageshoch bei 13.106 Punkten war Schluss, hier verläuft aktuell auch die 200-Wochen-Linie. Der Dax ging schließlich kaum verändert bei 12.831 Zählern aus dem Handel. Nachbörslich konnte der Leitindex jedoch weiter zulegen. Dabei überwand er die Widerstandszone bei 13.150 Punkte. Heute muss sich zeigen, ob er daran anknüpfen kann.
Die Nachrichtenlage rund um den Ukraine-Krieg sowie die Inflationssorgen wegen steigernder Rohstoff- und Energiepreise haben die Märkte weiter fest im Griff. Eine Lösung in dem Konflikt ist weiterhin nicht in Sicht. Allerdings haben die Spekulationen auf fallende Kurse ein Mehrjahreshoch erreicht. Zudem notiert der Fear-and-Greed Index im Bereich von extremer Angst (aktuell 13 Punkte). Beides taugt als Kontraindikator. Entspannungssignale wie zum Beispiel Nachrichten über einen Waffenstillstand könnten demnach zu massiven Eindeckungen führen – also zu einer Erholungsrally. Aus technischer Sicht müsste der Dax die Widerstandszone im Bereich von 13.110/150 Punkten überwinden. Dementgegen trübt sich die Lage unterhalb des gestrigen Tagestiefs bei 12.672 Punkten wieder ein.
News und Konjunkturdaten
Hierzulande stehen heute keine Konjunkturdaten auf der Agenda, demnach dürfte es konjunkturseitig auch keine Impulse für den Dax geben. In der Nacht wurden bereits Inflationsdaten aus China veröffentlicht. Neben den Verbraucherpreisen, die von zuvor 0,3% auf 0,6% angestiegen sind, haben ebenfalls die Erzeugerpreise leicht auf 8,8% zugelegt (vorher 8,7%). Im Vergleich zu Europa und den USA liegen die Daten aber auf einem niedrigen Niveau. Am Nachmittag erscheinen in den USA zudem noch die JOLT-Stellenangebote (16:00 Uhr) sowie die Rohöllagerbestände (16:30 Uhr).
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Der Dax dürfte heute mit einem Gap-up in den Handel starten, nachdem er nachbörslich seine Erholung fortgesetzt hat. Im frühen Handel notiert er bereits deutlich über der 13.000er Marke. Gelingt es ihm die 200-Wochen-Linie bei 13.112 und das Montagshoch bei 13.154 zu überwinden, dann könnte die Erholung weiter gehen. Eine erste Hürde liegt bei 13.210. Darüber befindet sich die 127,2% Ext. bei 13.344, die er bereits nachbörslich angelaufen hat. Ein Anstieg über die Extension sowie den Pivot R1 bei 13.391 könnte den Dax noch bis zum 161er Extensionslevel bei 13.592 bringen.
Sehen wir zur Eröffnung einen Rücklauf, dann könnte der Bereich bei 13.007/12.982 Halt geben. Darunter befindet sich bei 12.929 auch noch der heutige Pivot Punkt. Hier sollte der Dax spätestens nach oben abprallen, um die Erholung fortzusetzen. Unterhalb von 12.929 könnte es zum Gap-Close bei 12.831 kommen. An dieser Stelle befindet sich zusätzlich eine horizontale Unterstützung. Eintrüben würde sich die Lage, wenn der Index unter das Verlaufstief bei 12.720 fällt. Dann rückt der Bereich bei 15.588/516 wieder ins Visier.
Dax Unterstützungen (US)
13.007/12.982 – EMA20+50 (H1)
12.929 – Pivot Punkt
12.831 – Gap 08.03.
12.768 – horizontale US
12.720 – Verlaufstief
12.672 – Tagestief 08.03.
12.588 – 161,8% Ext. (15.732-13.793)
12.516 – Pivot S1
12.438 – Tagestief 07.03.
12.340 – Tiefs Sep/Okt 2020
Dax Widerstände (WS):
13.110 – 200-Wochen-Linie (SMA)
13.154 – Tageshoch 07.03.
13.210 – Zwischenhoch
13.341 – nachbörliches Hoch
13.391 – Pivot R1
13.562 – Tageshoch 04.03.
13.592 – 161,8% Ext.
13.669 – Tagestief 03.03.
13.698 – Gap 03.03.
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