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Dax: Warum die 10.000 Marke so schwer zu erobern ist!

Für den Handel im Dax gibt es immer zwei Betrachtungsweisen: die fundamentale und die technische. Aktuell überwiegt die fundamentale Ansicht. Sowohl der Dax als auch die anderen Märkte werden von einem einzigen Virus beherrscht, das nur unter dem Mikroskop zu erkennen ist. Donald Trump spricht davon, dass die USA froh sein könnten, wenn es nur 100.000 Tote in Amerika geben würde und, dass ohne sein schnelles Eingreifen mindestens 1,5 Millionen Tote zu erwarten gewesen wären.

Viele Konjunktive und zu viele Versäumnisse. Es sind ganz schön große Worte für jemanden, der Covid-19 vor zwei Wochen noch als harmlos eingeschätzt hat. Dafür wird er jetzt Amerika retten und China als Schuldigen für die Ausbreitung erklären. Es ist schon ein Armutszeugnis, wenn man als Retter der Welt seinen vorletzten Autobauer gesetzlich dazu verpflichten muss, Beatmungsgeräte herzustellen. Vieles kann aus den USA kopiert werden, Großmäuligkeit und Überheblichkeit aber eher nicht. In den nächsten Monaten wird dieses Land wahrscheinlich noch viel Leid erfahren. Das wird die Wall Street beeinflussen – und damit auch den Dax.

Die zweite Abwärtswelle

In Zeiten der finanziellen Repression sind Aktien an sich ein interessantes Investment – das dürfte also auch dem Dax zugute kommen: Wohin soll auch das Geld auch sonst wandern bei Negativzinsen zum Beispiel für Staatsanleihen? Die Immobilien drohen jetzt auch zu kippen – und Zinsen bekommt Herr Müller schon seit Jahren nicht mehr. Jetzt scheinen die Aktien billig zu sein. Die Betonung liegt hier auf billig, da es zwischen günstig und billig noch einen qualitativen Unterschied gibt. Diese Qualität wird sich noch in der nächsten Zeit zeigen.

Haben die USA einen Schnupfen, dann liegt Europa mit der Grippe im Bett. Dieses Sprichwort ist altbekannt. In diesem Fall ist es aber anders: Europa liegt im Bett – und die USA haben noch nicht einmal einen Schnupfen. Eine Panik zu schüren ist der falsche Weg. Es sollte aber jedem klar sein, dass eine Pandemie weder geplant noch weggezaubert werden kann. Die Einschränkungen werden uns vermutlich wirtschaftlich noch die nächsten fünf Jahre begleiten (das ist eine eher konservative Schätzung).

Der Dax aber ist mehr als zehn Jahre in Folge gestiegen. Er drohte zu überhitzen – jetzt kracht dieses Kartenhaus zusammen. Es mag sein, dass der deutsche Leitindex die Kraft hat, im mittelfristigen Bereich die Region von 10.000 Punkten wieder zu erobern. Angesichst der Verwerfungen ist der deutsche Leitindex zwar viel weniger hoch bewert als die Wall Street, aber eben auch nicht wirklich günstig – und das wissen alle Analysten. Es weiß bloß keiner, wohin mit dem Geld. Der Staat versucht, diese Verwerfungen abzufedern – dies wird aber eventuell nicht auf die Dauer aufrechtzuerhalten sein. Der aktuelle Zustand wird voraussichtlich nicht am 19.04.20 zu Ende sein. Das wäre bei vielen nur ein „Whishful Thinking“.

Der Dax muss sich erneut bewähren

Auf Dauer wird der Dax sich wieder erholen. Bis jetzt war es zumindest immer so gewesen. Es gilt nur, einen möglichst guten Einstieg für die erneute Aufwärtswelle zu erwischen. Diese Welle ist beim Dax aber noch in der Abwärtsbewegung: aus technischer Sicht ist der Markt im mittelfristigen Bereich weder überverkauft noch am Ende seiner Bewegung. Die ersten Unterstützungen warten bei ca. 9.435 und 9.363 Punkten. Diese Marken sollte halten, da ansonsten der Weg bis in die tiefen 8000er Regionen frei ist.

Eines ist klar: Die Welt steht im Moment still und wir kämpfen gegen einen Feind, den wir bislang noch nicht kannten. Wir werden diesen besiegen. Es stellt sich nur die Frage, wann… Auch in dieser Hinsicht sind wir zuversichtlich. Es wird so viel geforscht – man wird ein Impfstoff finden. Bis dahin wird es für den Dax in der nahen Zukunft noch viele günstige Einstiegskurse geben.

 

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Foto: Deutsche Börse AG



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1 Kommentar

  1. Ziemlich viel hätte,hätte,Fahrradkette,Frau Janik.Ich kaufe weder günstige Aktien,billige schon mal gar nicht,sondern preiswerte(d.h.ihren Preis wert).Ganz drollige Zeitgenossen warten natürlich auf den Kaufbefehl,der „Aktienexpertin“schlechthin,die dann wieder verkündet:Aktien sind alternativlos 2.0!Ihr Image ist allerdings etwas angekratzt da Sie der Mittelschicht nach dem Zins,bezahlbarer Energie und Mieten auch mit alternativlosen Aktienengagements 1.0 gehörig den finanziellen Garaus gemacht hat.Schau’n mer mal,was die Kommunistin und Ackermann-Geburtstagsfee sonst noch so drauf hat.Mir graut schon davor.

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