FMW-Redaktion
Am 28.Oktober hatte die Eurex den Mini-Dax eingeführt, ein Kontrakt, der nur 5 Euro pro Punkt bewegt und daher als Alternative für den „schweren“ Dax-Future (25 Euro pro Punkt) gedacht war. Aber auch an der Börse gilt offenkundig das Gorbatschow-Motto: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! Denn inzwischen haben CFDs auf den Dax längst eben genau das Vakuum gefüllt, das der schwere Dax-Future hinterlassen hatte: meist mit nur einem Punkt spread läßt sich mit CFDs der Dax abbilden, man kann das Risiko frei wählen und einstellen: 1 Dax CFD bewegt 1 Euro pro Punkt, 7 Dax-CFDs 7 Euro etc.
Warum es da einen kleinen Dax-Future, einen Mini-Dax braucht, war also von Anfang an nicht klar, zumal der spread mit 1 bis 2 Punkten über dem der meisten CFD-Anbieter liegt und auch die Marginanforderungen höher sind als bei CFD-Anbietern, vor allem, wenn man den Mini-Dax über Nacht hält.
Nachdem die Eurex am 04.November noch eine zweifelhafte Jubelmeldung unter dem Titel „Mini-DAX-Futures mit hoher Marktakzeptanz“ lanciert hatte und, entgegen der Headline der Meldung konstatierte dass „in den ersten fünf Handelstagen tagesdurchschnittlich 4.455 Kontrakte umgesetzt (wurden), insgesamt knapp 22.300 Kontrakte“, ist es still geworden um den Mini-Dax. Denn durchschnittlich 4.455 ist extrem wenig, das grenzt schon an Illiquidität, zumal 12 Market-Maker aktiv sind für das lächerlich geringe Volumen.
Blickt man auf die Hompeage der Eurex, zeigt sich, dass in den „Dax-Futures“ insgesamt 1,9 Millionen Kontrakte umgesetzt wurden im November, wobei die Eurex offenkundig schamhaft den Anteil des Mini-Dax daran verschweigt. So heißt es auf der Eurex-Seite:
„At Eurex Exchange, the equity index derivatives segment totaled 52.6 million contracts (November 2014: 53.8 million). The single largest contract was the future on the EURO STOXX 50® Index with 22.5 million contracts; and the options on this blue chip index totaled 19.1 million contracts. Futures on the DAX index recorded 1.9 million contracts while the DAX options reached another 2.7 million contracts“.
Im Vergleich zum Volumen-Tanker, dem Future auf den Euro Stoxx, der 22,5 Millionen Kontrakte auf die Wage gebracht hat, sind die 1,9 Millionen Kontrakte bei Dax-Future und Mini-Dax-Future mehr als bescheiden. Auch der Bund-Future mit 13,3 Millionen Kontrakten ist da schon eine ganz andere Hausnummer als der Dax-Future oder gar der Mini-Dax-Future.
Das laute Schweigen der Eurex zu den Umsätzen des Mini-Dax, die man wohl nicht ohne Grund nicht gesondert ausgewiesen hat, ist ein klares Anzeichen dafür, dass der mit viel Hoffnung gestartete Mini-Dax wohl ein Flopp ist und bleiben wird. Es gibt schlicht kaum nachvollziehbare Gründe für Privattrader, den Mini-Dax zu handeln, für institutionelle Investoren sowieso nicht. Wer zu spät kommt, den bestafen die Umsätze, möchte man der Eurex da zurufen!
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Hallo!
Daß Sie so gegen den Mini-Dax-Future hetzen begründet sich wohl darin, daß die Saxobank keinen anbietet. Der Mini hat mehr und mehr an Liquidität gewonnen, die ersten 5 Handelstage kann man doch nicht als Maß für die Liquidität heran ziehen.
Ich teile Ihre Meinung absolut nicht, privatrechtlich stehe ich mich an der Eurex immer besser, als mit CFDs, schließlich handel ich an einem regulierten Markt. Die Amerikaner haben es vor gemacht, da funktionierts auch.
(Will ja nicht kleinlich sein, aber Sie sollten Ihren Beitrag mal einer Rechtschreibkontrolle unterziehen, das habe ich bei Ihnen hier noch nie erlebt, daß Sie einen Beitrag so voller Fehler rein setzen: scwhere,Marginanforerungen, as, Hompeage, bestafen)