Deutsche Banken: Gewinne auf 25-Jahreshoch – jetzt abwärts?

Die Zinsen sind seit Sommer 2022 sehr schnell gestiegen, der Leitzins von 0 % auf aktuell 4,0 %. Die Banken verdienen prächtig an den viel größeren Zinsmargen, zumal sie nur einen kleinen Teil der höheren Zinsen an die Endkunden weitergeben. Die Kunden begeben sich oft wohl aus Bequemlichkeit nicht zur Konkurrenz, wo einige Neobroker und Neo-Banken weitaus höhere Einlagenzinsen bieten.

Aber die rosigen Zeiten dürften womöglich in den nächsten Quartalen vorbei sein. Wohl ab Juni beginnt die EZB mit Zinssenkungen, damit dürften die Zinsmargen der Banken nach und nach schrumpfen. Dazu kommen Rückstellungen für mögliche Verluste aus Gewerbeimmobilien-Krediten, die die Banken tätigen müssen. 2024 könnte noch ein halbwegs gutes Jahr für die Banken und Sparkassen in Deutschland werden, aber 2025 wird dann vielleicht schon deutlich schlechter, wenn die sinkenden EZB-Zinsen wirken.

Für den Moment aber kann man festhalten: Hier und jetzt haben die Banken vermutlich einen Hochpunkt bei ihren Gewinnen erreicht. Die folgende Grafik der Barkow Consulting zeigt die Entwicklung für die großen Banken seit dem Jahr 2016. Laut aktuellen Daten von Barkow haben deutsche Großbanken, die nach der Terminologie der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde auch als bedeutende Institute bezeichnet werden, ihren Gewinn vor Steuern im letzten Jahr um 25 % auf 23,9 Milliarden Euro gesteigert. Damit dürfte der Gewinn vor Steuern den höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht haben.

Erkennt man an folgenden Aussagen bereits den beginnenden Abstieg vom Hochpunkt der Rentabilität für die deutschen Banken? Als Wermutstropfen – so formuliert es Barkow – bleibt festzuhalten, dass das vierte Quartal 2023 nicht an die Gewinndynamik anknüpfen konnte und mit 3,7 Milliarden Euro sogar 25 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Ein wesentlicher Grund hierfür soll die gestiegene Risikovorsorge insbesondere für gewerbliche Immobilienkredite sein.