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Analysten-Umfrage Deutschland in der Rezession – kein Wachstum mehr bis 2024

Deutschland befindet sich in der Rezession. Analysten sehen laut einer aktuellen Umfrage kein Wirtschaftswachstum mehr in 2024.

Produktion bei Continental
Produktion bei Continental. Foto: Ben Kilb/Bloomberg

Deutschland befindet sich in einer leichten Rezession und die Produktion wird laut einer Bloomberg-Umfrage im gesamten Jahr 2024 stagnieren – ein Zeichen für die schlechte Lage in Europas größter Volkswirtschaft. Die befragten Analysten gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 0,1 % geschrumpft ist, nachdem es im zweiten Quartal überraschend um 0,1 % geschrumpft ist. Vor einem Monat prognostizierten sie noch eine Stagnation zwischen Juli und September.

Auch ihre Prognose für das Gesamtjahr 2024 bedeutet eine Abwärtskorrektur gegenüber der zuvor erwarteten Expansion von 0,1 %. Aber sie ist ein bisschen optimistischer als die der Bundesregierung, die letzte Woche ihre Prognose auf eine Kontraktion von 0,2 % korrigierte, also ein zweites Jahr Rezession nach 2023. Die Probleme Deutschlands stehen erneut im Rampenlicht, wobei die Sparmaßnahmen einiger der führenden Industrieunternehmen die Stimmung weiter trüben. Die Schwäche ist hauptsächlich auf die Einstellung der russischen Energielieferungen, die enttäuschende Exportnachfrage aus China, Probleme bei den Autoherstellern und einen Mangel an Fachkräften zurückzuführen.

Grafik zeigt aktuelle Rezession in Deutschland

Ein Rückgang im Jahr 2024 wäre erst das zweite Mal seit der Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland im Jahr 1990, dass das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Jahren sinkt. Im Jahr 2023 war Deutschland die einzige Volkswirtschaft der Gruppe der Sieben, die eine Rezession hinlegte, mit einer Schrumpfung um 0,3 %. „Die Industrie bleibt die Achillesferse“, sagte Erik-Jan van Harn, Analyst bei der Rabobank. “Es gibt keinen klaren Katalysator für eine Trendwende. Eine Bodenbildung ist vorerst das beste Szenario.“ Für 2025 erwarten die Analysten ein Wachstum von 0,8 % im Vergleich zu zuvor 1 %. Die neuen Prognosen der Regierung gehen von #1,1 % aus.

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Moin, moin,

    kein Wachstum mehr? Ja wo ist unser Wachstum nur hin?

    Wachstum folgt dem Pfad der wirtschaftlichen Vernunft. Da diese hier in diesem Staate nicht mehr vorhanden ist, fühlt sich auch das Wachstum nicht mehr wohl. Vielleicht ist es gerade in Asien? Dann wird Baerbök sicher die Herausgabe unseres Wachstums fordern? Den Grünen wäre das auch zuzutrauen.

    Fazit: Es geht hier um die Existenz dieser BRD. Ob Berlin und Brüssel das bewusst ist?

  2. Diskussionswürdig ist hierbei die neue Agenda des SPD-Parteivorstandes, Rahmenbedingungen zugunsten von Investitionen am Wirtschaftsstandort Deutschland auf den Weg zu bringen.

  3. Seit der Finanzkrise wächst der Kapitalmarkt schneller als das reale Wirtschaftwachstum. Die Wirtschaft hatte kein reales Wachstum sondern bisher auf Schulden. Leider, so ehrlich muss man als Händler und Anleger sein, ist das Wachstum der Kapitalmärkte auf Liquidität zurückzuführen, durch Unterstützung der Notenbanken, Schatzämter, Regierungen, wobei ein Großteil auf Schulden finanziert ist. Wenn man die Diskrepanz zum realen BIP misst, haben wir eine große Lücke, die irgendjemand einmal rechtfertigen muss. Geschieht es nicht, ist mit einer Anpassung zu rechnen. Der Schmerz kann dann, so ehrlich muss man auch sein, sehr schmerzhaft werden. Im Jahr 2020 hatte man Gründe diese Kluft aufrechtzuerhalten aber auf langfristige Sicht sollte man sich die wirklich dunklen Ecken einmal genauer ansehen, wenn sich verschiedene Faktoren kreuzen. Mehr erfragen einfach bei Trader Gery

  4. @Frank: „Seit der Finanzkrise wächst der Kapitalmarkt schneller als das reale Wirtschaft(s)wachstum“.

    Das war auch schon vorher so und das ist insgesamt positiv. Denn das reale Wachstum bildet die Vergangenheit, der Kapitalmarkt die Zukunft ab. Aus meiner Sicht sind Schulden nicht per se gut oder schlecht, es kommt halt darauf an, wer sie macht und wofür sie verwendet werden. Wenn Deutschland auf die Absicht hätte, das Umlageverfahren der gesetzlichen Rente in einem Zug komplett auf eine Absicherung durch den Kapitalmarkt umzuschichten, würde sich die Staatsschuld locker mehr als verdoppeln, der Kapitalmarkt müsste entsprechend wachsen. Das BIP in D würde sich nur leicht verändern. Das wäre dann schlecht? Nein, vorher war diese Schuld ja auch schon da, sie war aber nicht sichtbar. Es ist also schwierig die reale Welt mit dem Kapitalmarkt zu vergleichen. Das einzige was Bären glücklich machen kann, ist der Mangel an Liquidität. Mit Schulden können sie nichts anfangen.

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