Die Deutsche Post hat sich gerade erst in DHL Group umbenannt. Das klingt ja auch gleich viel dynamischer, moderner und innovativer. Und dadurch werden die ständigen Verspätungen bei der Postzustellung sicherlich auch abgestellt? Aber zur Sache. Die DHL Group hat heute ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Und der Umsatzabsturz ist dramatisch. Im zweiten Quartal 2023 waren es 20,09 Milliarden Euro Umsatz nach 24,03 Milliarden Euro im Vorjahresquartal – ein Rückgang um 16,4 %. Der „verflixte“ Basiseffekt schlägt zu. Nach Corona gab es global den großen Nachholeffekt bei Logistik und Konsum, und im Vorjahr glänzten daher die Zahlen bei DHL. Und dieses hohe Vorjahresniveau jetzt in 2023 zu halten, das war wirklich schwierig – daher der große Einbruch. Der Konzerngewinn der DHL Group sinkt im Jahresvergleich um 32,7 % auf 978 Millionen Euro.
Wenn man auf die Details guckt: Der Umsatzabsturz liegt nicht am inländischen „alten“ Postgeschäft, das im Jahresvergleich um 0,8 % wuchs. Das internationale Frachtgeschäft brach um 40,7 % ein, Express-Services um 12,5 %. Dazu schreibt DHL. „Wie erwartet ließ sich in dem von weiterhin geringeren Volumen und sinkenden Frachtraten geprägten zweiten Quartal nicht an das Rekord-Ergebnis des Vorjahres anknüpfen.“ Trotz der anhaltend schwächeren Marktdynamik hat man mit 8,4 % nach eigener Aussage aber eine attraktive EBIT-Marge erzielt (Q2 2022: 9,7 Prozent). DHL hebt das untere Ende der EBIT-Prognose für 2023 an und bestätigt den Ausblick für 2025. Die Konzern-EBIT-Prognose für 2023 wird von 6,0 bis 7,0 Milliarden Euro auf 6,2 bis 7,0 Milliarden Euro angehoben.
Die DHL-Aktie verliert heute 3,9 %. In diesem TradingView Chart werfen wir einen Blick auf das größere Bild, inklusive der gesamten Corona-Zeit. Seit Anfang 2020 legte die DHL-Aktie 31,6 % zu, der Dax nur 20,2 %.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
