An der Wall Street herrscht seit Wochen eitel Sonnenschein. Es gibt keine Probleme mehr, alle sind euphorisch und gierig und die Rally läuft und läuft – besser geht es doch gar nicht. Der Inflationsdruck lässt nach, die Wirtschaft zeigt sich trotz des aggressiven Straffungskurses der Fed robust, ein Soft Landing bahnt sich an und das Ende des Zinserhöhungszyklus ist auch schon ganz nah. Das scheint zumindest die sehr optimistische Erwartungshaltung an der Wall Street zu sein. Ohne Frage, die Verfassung am US-Markt hat sich deutlich aufgehellt. Es ist aber auch schon sehr viel Gutes in die Kurse eingepreist, was eine Korrektur wahrscheinlicher macht. Zuletzt lieferte zudem die Berichtssaison positive Impulse. Knapp 80% der Unternehmen aus dem marktbreiten S&P 500 Index, konnten bislang die Erwartungen übertreffen, heute beispielsweise das Maschinenbauunternehmen Caterpillar.
Ach, wäre die Börsenwelt doch schön, wäre die Börse eine Einbahnstraße – ist sie aber nicht. Die massiven Anstiege von S&P 500 (+19 %) und Nasdaq 100 (+43%) könnten eher früher als später eine Korrektur vertragen. Noch gibt es jedoch keine Anzeichen für eine Korrektur, geschweige denn für eine Trendwende. Es ist also durchaus möglich, dass sich die Rally an der Wall Street noch etwas fortsetzt. Nichtsdestotrotz wird die Luft langsam dünner.
Wall Street: Stimmung ein Kontraindikator?
Das Sentiment am US-Markt ist mittlerweile sehr bullisch, so auch die Positionierung im S&P 500 und Co. Zudem sind die US-Indizes faktisch überkauft, wie einige technische Indikatoren zeigen. Die Dauer-Bären der Wall Street wie Mike Wilson sind ins bullische Lager gewechselt, während die Bullen die Jahresend-Kursziele des S&P 500 auf 4.600 (Citigroup) bzw. 4.900 (Oppenheimer) angehoben haben. Das sind alles Warnsignale dafür, dass die Euphorie für den Moment vielleicht ein wenig zu groß geworden ist. Der Weg des größten Schmerzes könnte nun auf der Unterseite liegen.
Da der S&P 500 am 27. Juli ein Jahreshoch bei 4.607 Punkten markiert hat, ist ein Kursziel von 4.600 Zählern zum Jahresende nicht abwegig. Bis dahin ist es aber noch ein wenig Zeit. Gerade die Börsenmonate August und vor allem der September sind statistisch schlechte Monate für die Aktienindizes an der Wall Street. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass die Volatilität in den kommenden Wochen zunimmt und es zu einer Korrektur kommt.
S&P 500: Rally verliert an Dynamik
Im beigefügten Tageschart des S&P 500 Futures ist zu sehen, dass der Index eine markante charttechnische Zone zwischen 4.586 und 4.630 Punkten erreicht hat. Hier kam die Rally dann auch zum Erliegen. Noch ringen die Bullen und Bären um die wichtige Zone. Ein nachhaltiger Anstieg über 4.630 Punkte könnte zusätzliches Aufwärtspotenzial freisetzen. Für einige Investoren an der Wall Street wäre dies wohl ein Kaufsignal. Der S&P 500 würde dann näher an sein im Januar 2022 markiertes Allzeithoch rücken.
Scheitert der Index jedoch an der Widerstandszone um 4.600 Punkte, ist zunächst mit einem Rücklauf an die 20-Tage-Linie bei 4.547 zu rechnen. Die EMA20 diente während des steilen Anstiegs immer wieder als Unterstützung. Fällt der S&P 500 darunter, wäre ein Rücksetzer bis 4.492 wahrscheinlich. An dieser Stelle steht dann die nächste Richtungsentscheidung an. Ein Bruch der Horizontalen könnte zu einer möglichen Korrektur bis 4.424 und 4.372 führen. Im übergeordneten Bild ist zudem die 4.326-Punkte-Marke wichtig.
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Wäre die Welt doch schön, wäre die Börse eine Einbahnstrasse.
Ja die Anleger handeln wie wenn die Börse eine Einbahnstrasse wäre, aber plötzlich kommt ein vermutlicher Geisterfahrer entgegen , ein Krasher, und es kracht. Das Problem ist,dass die GEISTIG- UNERFAHRENEN die Geisterfahrer ( Falschfahrer ) sind und der Krasher in diesem Fall das normal übliche ist. Es ist also Ansichtssache, wer der Geisterfahrer und wer der geistig Unerfahrene ist.
Oder ist es wie bei einer Demonstration, tausende Gesetzesbrecher können ganze Stadtteile zerstören, ein Einzelner wird beim kleinsten Vergehen knallhart abgeurteilt.