Katastrophale Zahlen zum Einzelhandel in der Eurozone..
Das war ein Schlag ins Kontor: die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind noch deutlich stärker zurück gegangen als ohnehin befürchtet. Der Rückgang betrug zum Vormonat 1,6% – das ist der stärkste Einbruch seit Januar 2002. Prognosen waren lediglich von -0,5% ausgegangen.
Die Hitliste der schwächsten Länder: Portugal (-5,8 Prozent%), Spanien (-3,6%) und an dritter Stelle, man höre und staune, Deutschland (-2,5%).
Auf Jahressicht liegt Deutschland sogar an der Spitze der Verlierer mit -2,4%, gefolgt von Belgien (-1,9%) und Finnland (-1,3%).
Wo ist bloß das immer wieder beschworene Konsumwunder in Deutschland? Warum schlägt sich die gute Konsumstimmung (gfk-Konsumklimaindex auf höchstem Stand seit sechs Jahren) nicht in die kommerzielle Tat um? Sind es die immer wieder zitierten Stromkosten? Nein: das Problem für die Konsumenten sind nicht gestiegene Preise, sondern unzureichende Einnahmen!
Hauptursache dafür ist, dass in Deutschland die Reallöhne deutlich hinter den Produktivitätszuwächsen bleiben. Um das Konsumwunder wahr werden zu lassen, müssten die Löhne deutlich steigen – aber steigende Lohnstückkosten belasten das dominante deutsche Geschäftsmodell, den Export. Wer mehr Konsum will, muss dafür sinkende Wettbewerbsfähigkeit in Kauf nehmen. Und das will niemand..
Aber vielleicht ist das ohnehin bald nötig. Geht der Abschwung der Schwellenländer weiter, ist das extrem exportlastige deutsche Modell ohnehin nicht mehr zukunftsfähig.
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