Europa

Mehr Ausgaben für Bekleidung Einzelhandelsumsätze: Deutschland spart seit 24 Monaten konstant bei Lebensmitteln

Die Deutschen sparen seit zwei Jahren konstant bei Lebensmitteln! Dies zeigen heute veröffentlichte Details der Einzelhandelsumsätze.

Einkaufswagen

Wo lässt sich tagtäglich und am Einfachsten Geld sparen, wenn die Inflation die Einkommen auffrisst? Bei Lebensmitteln, denn die werden jeden Tag gekauft, und man kann sein Einkaufsverhalten schnell anpassen. Man geht nicht mehr zum hochpreisigen Supermarkt, sondern zum Discounter. Genau dies sieht man aktuell in den Daten vom Statistischen Bundesamt – die Statistiker haben nämlich heue früh die Details der deutschen Einzelhandelsumsätze für das erste Halbjahr 2023 veröffentlicht. Die Einzelhandelsumsätze steigen zwar nominal um 3,6 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Aber dies liegt nur an der hohen Inflation. Bereinigt um diesen Faktor (reale Umsätze) fallen die Umsätze um 4,5 %.

Einzelhandelsumsätze mit Lebensmitteln seit zwei Jahren im Vergleich zum Vorjahresmonat rückläufig

Im ersten Halbjahr 2023 verbuchten die Einzelhandelsumsätze mit Lebensmitteln gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 real einen deutlichen Rückgang von 5,8 %, aber nominal einen Anstieg von 7,6 %. Die Ursache für den realen Rückgang bei gleichzeitigem nominalem Umsatzanstieg sind die stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise, die in der ersten Jahreshälfte 2023 der stärkste Preistreiber waren. Der starke Anstieg der Lebensmittelpreise dürfte zugleich die wesentliche Ursache für den Rückgang der realen Umsätze der Branche sein. Denn: In allen 24 Monaten der letzten zwei Jahre ist der reale Umsatz des Lebensmittelhandels gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat gesunken! Hier dazu in der Grafik die Entwicklung von realen und nominellen Lebensmittelpreisen seit 2015.

Entwicklung der Einzelhandelsumsätze bei Lebensmitteln seit 2015

Umsätze mit Nicht-Lebensmitteln

Auch der Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln verzeichnete im 1. Halbjahr einen Rückgang. Real ging er um 3,6 % zurück, nominal stieg er um 1,1 %. Erstaunlich: Auch die Einzelhandelsumsätze beim Internet- und Versandhandel leiden mit einem Minus von real 7,3 % und nominal von 2,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein ähnliches Bild zeigt auch die Umsatzentwicklung der Baumärkte. Hier sanken die Umsätze real um 6,9 % und nominal um 0,8 %. Auch erstaunlich: Im Gegensatz hierzu stiegen die Einzelhandelsumsätze mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren im 1. Halbjahr 2023 real 7,3 % und nomial 9,3 %. Die Ergebnisse dürften laut den Statistikern zum Teil auf Basiseffekte durch Corona-bedingte Sonderentwicklungen im Vorjahreszeitraum zurückzuführen sein. Insbesondere der Internethandel und die Baumärkte verbuchten während der Pandemie zeitweise hohe Umsatzzuwächse, wohingegen die Umsätze der Bekleidungsgeschäfte stark zurückgingen und sich erst mit der Aufhebung der Corona-Schutzmaßnahmen stabilisierten. Und jetzt also erfolgt ein Jahr später die Korrektur durch den Basiseffekt. Vorige Übertreibungen nach oben oder unten werden jetzt sozusagen normalisiert.



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