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EZB droht „Klima-Ignoranten“ Banken mit Strafmaßnahmen-Eskalation

Die EZB will, dass die Banken in der Eurozone massiv nachlegen bei Klimaschutz-Themen. Sonst könne man Strafmaßnahmen eskalieren lassen.

EZB-Zentrale in Frankfurt
EZB-Zentrale in Frankfurt. Foto: rcphotostock-Freepik.com

Die EZB fühlt sich längst auch für Klimaschutz-Themen zuständig, was aber definitiv nicht zu ihren satzungsgemäßen Aufgaben gehört. Unglaublich, aber wahr! Aber wenn man sagt, dass der Klimawandel die Preise und damit die Inflation beeinflusst, kann man als Zentralbank auch das Thema Klimaschutz für sich vereinnahmen! Erst vor drei Wochen drohte die EZB einigen Banken Strafzinsen an, weil diese angeblich Umweltauflagen zu wenig Beachtung geschenkt haben. Heute nun legt die EZB nach!

EZB droht Banken mit härteren Strafen – Aussagen auf Klima-Konferenz

Die EZB-Bankenaufsicht warnt Banken, dass sie mehr als nur Geldbußen in petto hat, um sicherzustellen, dass diese die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Geschäft angemessen berücksichtigen. “Ich hoffe, dass dies ein starkes Signal ist und dass die Banken ihre Anstrengungen verstärken und Ergebnisse liefern werden”, so sagte es Direktoriumsmitglied Frank Elderson gegenüber Bloomberg am Rande der COP28-Klimakonferenz in Dubai. “Wenn sie nicht effektiv sind, können wir die Eskalationsleiter hochgehen”, sagte er mit Blick auf die Strafen. “Aber ich wäre überrascht, wenn sie nicht funktionieren.”

Die EZB hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Banken in der Eurozone nicht genug tun, um sich auf die Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf den Wert von Bilanzposten oder Krediteinbußen vorzubereiten, wenn Darlehensnehmer mit einem großen CO2-Fußabdruck ihr Geschäft aufgeben müssen.

Elderson gab nicht an, welche Maßnahmen eine Eskalation nach sich ziehen könnte. Neben einer Reihe von Aufsichtsbefugnissen kann die EZB die individuellen Kapitalanforderungen der Banken erhöhen, wenn die Zentralbank der Meinung ist, dass das Management der jeweiligen Bank die Risiken für das Geschäft nicht vollständig berücksichtigt.

Die einzelnen Banken wiesen unterschiedliche Arten von Mängeln auf, sagte der Vizechef der EZB-Bankenaufsicht im Gespräch mit Bloomberg. Einige Institute hätten sich nicht mit den Risiken befasst, denen sie auf den Märkten, auf denen sie tätig sind, oder bei den Produkten, die sie anbieten, ausgesetzt sind, so Elderson. Andere Probleme stünden im Zusammenhang mit der Unternehmensführung oder der Qualität der Daten, die an den Vorstand einer Bank weitergeleitet werden.

FMW/Bloomberg



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7 Kommentare

  1. Dann nur noch raus aus der tgl. unerträglicher werdenden Euro-Diktatur! Zurück zu nationalen Geldsystemen, die auf Golddeckung basieren. Das ist zwar für die USA letal, aber für eine Reihe von Euroländern geradewegs der letzte Ausweg!! Ansonsten gehts zielgerichtet in die Armut …. soviel ist klar.

  2. „Elderson gab nicht an, welche Maßnahmen eine Eskalation nach sich ziehen könnte.“

    Ich denke, dass Elderson blufft. Natürlich würde ich es lustig finden, wenn die EZB sich mit ungehorsamen Banken verfeindet und Strafmaßnahmen beschließt und sich ohne Not noch mehr Feinde machen, als sie ohnehin schon hat.

  3. Ich würde mal gerne wissen, welche Risiken konkret gemeint sind . Risiken in Europa ??
    An denen wer? Bankrott gehen könnte .
    Also Risiken die durch steigende CO Zertifikatpreise können ja nicht gemeint sein,die sind ja selbstverschuldet.
    Ich glaube die EZB hat die falschen Statisikauswertungen und da reden viel zuviel Leute dummes Zeug.Als ob die Banken offensichtliche Risiken nicht bepreisen würden.Eventuell sind da Risiken ,aber leider nur marginal.

  4. „Zurück zu nationalen Geldsystemen, die auf Golddeckung basieren.“

    Ja, so wie die Schweiz.

    Leute, die „Golddeckung“ fordern, kommen mir immer vor wie von der EZB kontrollierte Opposition: bewegst du dich auch nur einen Millimeter weit weg von unserer Politwährung, die den Zweck hat, die EU zusammenzuhalten und die Herrschaft über den Kontinent an uns Technokraten zu übertragen, dann kannst du auch gleich deine Zeit mit halbirren Preppern im Nachtasyl verbringen.

    1. Firmen mit einen großen CO2-Fußabdruck sollten schleunigst zusehen, dass sie ihre Produktion nach China oder in die USA verlegen.
      Der Fußabdruck vergrößert sich dann zwar noch erheblich, aber für die grüne Ökosekte ist das kein Problem.
      Oder vielleicht gleich nach Indien, wo fasst täglich ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb genommen wird.

      Viele Grüße aus Andalusien Helmut

      1. @Helmut
        „Indien, wo fasst täglich ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb genommen wird.“
        Drehen Sie jetzt komplett durch?
        In Indien sind derzeit 25 GW in Bau, nach Ihrer Rechnung hätte also ein Kraftwerk eine lächerliche Leistung von etwa 75 MW.
        Derweil hat die indische Zentralbank die Kosten eines verzögerten Handelns beim Klimaschutz veröffentlicht. „Umgerechnet eine Billion Euro bis 2030 werde für Indien die Anpassung an den Klimawandel kosten“. Und damit sind nicht Investitonen in grüne Energien gemeint, sondern nur Anpassungsmaßnahmen an Klimaschäden.

        Juni 2023
        Die indische Regierung hat in ihrem neuesten nationalen Elektrizitätsplan erklärt, in den kommenden fünf Jahren keine neuen Kohlekraftwerke zu bauen. Stattdessen wird der Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien und Speichersysteme gelegt, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.

        In einem früheren Entwurf des Plans aus dem letzten September ging die zentrale Elektrizitätsbehörde Indiens noch davon aus, dass bis 2027 fast 8.000 Megawatt (MW) an neuen Kohlekapazitäten benötigt würden. Der aktuell vorgelegte Plan schlägt jedoch den Bau von Batteriespeichersystemen mit einer Leistung von mehr als 8.600 MW vor.
        Der Ausbau von Erneuerbaren Energien soll weiterhin forciert werden.
        https://orf.at/stories/3319064/
        https://www.fr.de/politik/indien-kohleausstieg-neubau-kraftwerke-dekarbonisierung-tbl-zr-92282088.html

      2. @Helmut, warum nur Firmen mit großem CO2-Fußabdruck? Bei der Lektüre des Artikels fallen mir v.a. Banken der Eurozone ein.

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