Offenbar haben die Verbraucher in Europa grundsätzlich höhere Inflationserwartungen als es das aktuelle Niveau der Inflation hergibt? Wie die EZB aktuell meldet, ergab ihre monatliche Online-Umfrage unter 19.000 Verbrauchern in der Eurozone im Monat Februar, dass der Medianwert der wahrgenommenen Inflation in den letzten 12 Monaten den fünften Monat in Folge weiter zurückging, und zwar von 6,0 % im Januar auf 5,5 % im Februar.
Die medianen Inflationserwartungen für die nächsten 12 Monate gingen ebenfalls zurück, von 3,3 % auf 3,1 %. Sie befinden sich laut EZB damit auf dem niedrigsten Stand seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022. Die Erwartungen für die nächsten drei Jahre blieben unverändert bei 2,5 %. Die Inflationserwartungen für den Einjahres- und Dreijahreszeitraum blieben deutlich unter der wahrgenommenen Inflationsrate der Vergangenheit.
Die Unsicherheit bezüglich der Inflationserwartungen für die nächsten 12 Monate blieb unverändert. Die Entwicklung der Wahrnehmungen und -Erwartungen blieb laut EZB in den verschiedenen Einkommensgruppen relativ eng beieinander, wenn auch in den beiden untersten Einkommensquintilen etwas stärker. Jüngere Befragte (im Alter von 18-34 Jahren) gaben weiterhin niedrigere Inflationswahrnehmungen und -Erwartungen an als ältere Befragte (im Alter von 35-54 und 55-70 Jahren).
FMW: Heute kommen um 14 Uhr deutsche Inflationsdaten für März, und morgen um 11 Uhr für die Eurozone. Und nächste Woche Donnerstag steht die nächste offizielle Zinsentscheidung der EZB an. Eine jetzt sinkende Inflation und sinkende Inflationserwartungen der Verbraucher könnten in den Aussagen von Christine Lagarde nächste Woche eventuell eine Tendenz für frühere Zinssenkungen erkennen lassen? Falls ja, wäre das bedeutend für Euro und Dax.
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