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Kampf gegen den Klimawandel EZB sollte auch gegen Ladendiebstahl aktiv werden (Satire)

Die EZB fühlt sich immer stärker für den Klimaschutz zuständig. Warum nicht auch für den Kampf gegen Ladendiebstahl?

EZB-Chefin Christine Lagarde. Foto: Photo: © Felix Schmitt for ECB CC BY-NC-ND 2.0 DEED https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/
EZB-Chefin Christine Lagarde. Foto: Photo: © Felix Schmitt for ECB CC BY-NC-ND 2.0 DEED https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

Kann sich die EZB nicht auch um die Bekämpfung der Kriminalität in Europa kümmern? Das möchte ich an dieser Stelle mal zur Diskussion stellen. Natürlich ist dieser Vorschlag nicht wirklich ernst gemeint, aber dennoch ist der Hintergrund ernst. Ein Szenario: Die Zahl der Ladendiebstähle in Europa nimmt dramatisch zu. Damit Einzelhändler aufgrund der daraus resultierenden Einnahmeausfälle nicht in die Verlustzone rutschen, müssen sie dieses Problem auf die Kunden abwälzen, die nicht klauen, sondern brav an der Ladenkasse bezahlen. Diese Kunden haben folglich immer höhere Preise zu bezahlen, je mehr Diebstähle es gibt. Höhere Einzelhandelspreise bedeuten eine steigende Inflation.

EZB im Kampf gegen Ladendiebstahl? Satire mit ernstem Hintergrund

Und die EZB ist nun mal per Satzung zuständig für die Preisstabilität in der Eurozone. Von daher wäre es doch sachlogisch, dass sich die EZB ganz offiziell dafür zuständig erklären könnte, Ladendiebstähle zu bekämpfen, auf welche Art und Weise auch immer? Wie gesagt, für den Fall dass diese Diebstähle deutlich zunehmen! Das wäre möglich, weil die EZB für alles zuständig ist, was mit der Preisstabilität zu tun hat? Klingt wie alberne Satire, ist es aber gar nicht. Als unabhängige Institution kann die EZB quasi alle Maßnahmen ergreifen, die sie als notwendig erachtet, um so gut wie irgend möglich stabile Preise für die Verbraucher zu gewährleisten. Dass die EZB enorme Spielräume hat bei dem was sie tut, zeigte sich in den letzten Jahren, als Klagen gegen Staatsanleihenkäufe der EZB in Billionenhöhe letztlich die Programme nicht aufhalten konnten. Dass hier Staatsfinanzierung durch die Notenbankpresse erfolgt, ist offensichtlich. Aber aufhalten kann die EZB offenbar niemand.

EZB für Klimaschutz zuständig

Warum ich mir den Quatsch mit den Ladendiebstählen ausgedacht habe? Schauen wir auf die aktuellen Geschehnisse. Die EZB hat sich in den letzten Monaten immer mehr für den Kampf gegen den Klimawandel zuständig erklärt. So sagte die EZB jüngst, bei zukünftigen Käufen von Unternehmensanleihen durch die EZB könne man sich „auf Emittenten mit einer besseren Klimabilanz“ ausrichten. Und die EZB akzeptiere man nur Vermögenswerte, die den einschlägigen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung entsprechen. Und das dürfte erst der Anfang sein.

Wie argumentiert die EZB sich ihre Zuständigkeit für den Kampf gegen den Klimawandel zurecht? Der EZB-Notenbanker Frank Elderson, der im Februar erklärte, Menschen, die die grünen Ziele der EZB nicht unterstützen, seien nicht willkommen dort zu arbeiten, sagte jüngst auf einer Notenbankertagung in Rio de Janeiro (ausgerechnet), Zentralbanken und Aufsichtsbehörden hätten keine andere Wahl, als die aktuellen Klima- und Naturkrisen zu berücksichtigen, um ihre geldpolitischen und bankenaufsichtlichen Mandate zu erfüllen. Was für eine Aussage!

Elderson erläuterte, wenn die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels nicht eingedämmt werden, würden die globale Erwärmung und die Zerstörung der Natur zu einer erhöhten makroökonomischen Volatilität beitragen, da Klima- und Naturereignisse immer häufiger auftreten und sich stärker auf die Wirtschaft auswirken würden. Bei der Untersuchung von mehr als 4,2 Millionen Einzelunternehmen, auf die über 4,2 Billionen Euro an Unternehmenskrediten entfallen, habe man laut Frank Elderson bei der EZB im vergangenen Jahr festgestellt, dass fast 75 % aller Bankkredite im Euroraum an Unternehmen vergeben werden, die in hohem Maße von mindestens einer Ökosystemleistung abhängig seien. Wenn diese Ökosystemleistungen weiterhin in dem Maße beeinträchtigt werden, wie dies derzeit der Fall sei, sei die Stabilität der einzelnen Finanzinstitute und des Finanzsystems im Allgemeinen gefährdet. Dazu meine Meinung: Wer so allgemein und schwammig argumentiert, kann sich letztlich für alle Themen zuständig fühlen, wenn man es denn nur will.

Für alles zuständig sein, wenn man es denn nur will

Das satirische Beispiel mit der EZB-Zuständigkeit für die Bekämpfung von Ladendiebstählen zeigt: Letztlich könnte sich die EZB für so ziemlich alles zuständig erklären. Vielleicht auch dafür, dass die Menschen gesünder essen, trinken, und leben sollen? Denn hohe Behandlungskosten für Kranke treiben Gesundheitskosten nach oben, was die Inflation anheizt? Oder eine Beschränkung von zu vielen Urlaubsreisen pro Verbraucher? Denn zu viel Nachfrage nach Flügen und Hotelbuchungen treibt deren Preise in die Höhe. Man könnte es bis ins Unendliche in die Lächerlichkeit ziehen. Dass die EZB sich für den Klimaschutz zuständig fühlt, hat mit Geldpolitik nichts mehr zu tun. Aber das ist eben nur meine bescheidene Meinung.



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3 Kommentare

  1. Wenn man eine Politikerin zur EZB-Chefin macht, ist es nur folgerichtig, wenn die dann auch Politik macht. Für Dinge wie Inflation, etc. hat sie schließlich ihre „Experten“.

  2. Eigentlich brauchen wir nur noch die EZB, die kümmert sich um alles und wir werden die vielen Regierungen in Europa los und hätten in Europa einheitliche Regel. Es ist so einfach, wer nicht mitgespielt bekommt keine Kredite und auf sein Vermögen zählt er saftige Strafzinsen. Nur das Bargeld muss noch weg, dann kann niemand mehr was gegen den Willen der EZB tun. Wenn das kein rosigen Aussichten sind!!!

  3. Herr Kummerfeld, die EZB hat die Preisstabilität doch voll im Griff. Nach wie vor bekommen Ladendiebe die Waren zu den üblichen Konditionen und wer mehr bezahlt, ist bekanntlich selber schuld. Wenn mehr Diebstahl durch höhere Preise ausgeglichen wird, bleibt im Mittel doch alles im grünen Bereich.
    Allerdings täte die EZB gut daran, sich die Gewerkschaften vorzuknöpfen. Von den Methoden, wie heutzutage Lohn- und Gehaltserhöhungen durchgedrückt werden, kriegt selbst mancher Schutzgelderpresser weiche Knie.

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