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Aktuelle Aussagen bei CNBC EZB-Lagarde: Werden Zinsen bald senken – wenn Überraschungen ausbleiben

Die EZB bleibe auf dem Weg, die Zinsen in naher Zukunft zu senken, so sagt es Christine Lagarde aktuell. Wenn es keine Überraschungen gibt!

EZB-Chefin Christine Lagarde
EZB-Chefin Christine Lagarde. Copyright: Angela Morant/ECB CC BY-NC-ND 2.0 DEED https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

EZB-Chefin Christine Lagarde sagt aktuell, dass die EZB die Zinsen bald senken wird, sofern es keine größeren Überraschungen gibt. Dies sagte sie vor wenigen Minuten bei CNBC. Man beobachte einen disinflationären Prozess, der sich entsprechend der EZB-Erwartungen entwickelt. Man müsse nur etwas mehr Vertrauen in diesen Disinflationsprozess aufbauen. Aber wenn er sich „entsprechend unseren Erwartungen“ entwickelt, wenn wir keinen größeren Schock in der Entwicklung haben, dann steuern wir auf einen Zeitpunkt zu, an dem wir die restriktive Geldpolitik abmildern müssen, so Lagarde.

Wichtig ist wohl diese Formulierung: Die EZB „bleibe auf dem Weg, die Zinsen in naher Zukunft zu senken“, sofern es keine größeren Schocks gebe. Und ohne „zusätzlichen Schock werde es in relativ kurzer Zeit an der Zeit sein, die restriktive Geldpolitik zu mäßigen, so Lagarde. Im Gegensatz zu früheren Äußerungen erklärte die EZB, dass eine Senkung ihres Einlagensatzes von 4 % „angemessen“ wäre, wenn der zugrunde liegende Preisdruck und die Auswirkungen früherer Zinserhöhungen das Vertrauen stärken, dass die Inflation „nachhaltig“ in Richtung ihres 2 %-Ziels zurückgeht. Die EZB hatte in ihren früheren Mitteilungen keinen direkten Hinweis auf eine Lockerung der Geldpolitik gegeben.

Bisher ist der Juni-Termin bei den Analysten und Anlegern quasi gesetzt für die erste Senkung der Zinsen in der Eurozone. Kann es nach diesen Worten noch schneller gehen, wenn der Ölpreis nicht noch kräftig ansteigt? Wegen der Geopolitik sagt Lagarde aktuell, alle Rohstoffpreise hätten Auswirkungen, und man müsse diese Bewegungen sehr aufmerksam verfolgen. Also: Sollte der Israel-Iran-Konflikt nicht eskalieren und der Ölpreis moderat bleiben, könnten die Zinsen womöglich noch vor Juni sinken – die Phantasie für so ein Szenario wird jedenfalls durch diese Lagarde-Aussagen ein wenig angefacht.

FMW: Dieser Chart zeigt die Entwicklung von EZB Zinsen (Einlagensatz 4,0 % und Leitzins 4,5 %) in Relation zur Inflation in der Eurozone. Erst letzte Woche hatte die EZB die Zinsen unverändert gelassen, aber die Tendenz Richtung Zinssenkungen wird immer deutlicher.

Chart zeigt EZB-Zinsen in Relation zur Inflation in der Eurozone



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1 Kommentar

  1. ja wenn…überraschungen ausbleiben. nur, sie sind schon realität in gestalt von herrn netanjahu. sein druckmittel ist, dass er bei einer eskalation das gesamte system durch die auslösung einer derzeit noch mit aller gewalt moderierten ölpreisexplosion entgleisen lassen kann. und das hält die machtbalance zwischen israel und den usa derzeit noch in engen grenzen. da kann der opa in washington offiziell noch so mahnen – im endeffekt ist er am gängelband von kriegstreibern auf beiden seiten im nahen osten.

    deswegen wurde auch die so schon kostspieleige moderation vom goldpreis aufgegeben. die liquidität wird derzeit für den ölpreis gebraucht. der hat inzwischen noch höhere priorität.

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