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Fed-Chef Powell: Headlines seiner PK + Live-Feed

Fed-Chef Jerome Powell

Die Fed hat wie erwartet die Zinsen unverändert gelassen. Nun äussert sich Fed-Chef Powell in seiner Pressekonferenz – hier die wichtigsten Aussagen des amerikanischen Notenbank-Chefs:

– Geldpolitik ist restriktiv, die Auswirkungen der Straffung sind noch nicht voll spürbar

– Sind fest entschlossen die Inflation auf das 2 %-Ziel zu senken

– In Anbetracht des bisherigen Weges und der Unsicherheit bewegen wir uns mit Bedacht

Fragerunde mit Journalisten beginnt:

Wie auch in der Rede, wiederholt Powell: Starke Wirtschaftsdaten, Fed will Inflation runterbringen.

Fed hat noch keine Entscheidung für die nächste Sitzung getroffen. Nicht sicher, dass man Wirkung erreicht hat für 2 % Ziel. (FMW: Also weitere Zinsanhebungen möglich?)

Vor der Dezember-Entscheidung noch mehrere wichtige Konjunkturdaten, auf die man schauen wird.

In die Prognosen der Fed wurde ein Rezessionsszenario nicht aufgenommen.

Powell: „US-Konjunktur überraschend widerstandsfähig“

Fed denkt nicht an Zinssenkungen und redet auch nicht darüber.

Geopolitik wird beobachtet, aber wichtiger ist für die Fed die starke US-Konjunktur, starker US-Arbeitsmarkt. Der Fokus liegt darauf zu sehen, ob die Geldpolitik restriktiv genug ist.

Fed hat bereits gute Fortschritte im Kampf gegen die Inflation gemacht, ohne die Arbeitslosigkeit zu erhöhen. Dennoch müsse man erst noch ein geringeres Wirtschaftswachstum und eine Abkühlung am Arbeitsmarkt sehen.

Fed macht Geldpolitik inmitten von Unsicherheit, ab wann sie genug gewirkt hat. Man sieht aber längst klar die Auswirkungen der höheren Zinsen. Deswegen hat die Fed inzwischen die Straffung verlangsamt, um die Wirkung genauer zu beobachten.

Fed arbeitet intensiv mit Banken wegen unrealisierten Anleiheverlusten. US-Bankensystem ist widerstandsfähig. Kein Grund zur Annahme, dass die höheren Zinsen noch mehr Probleme machen.

Schon viel erreicht beim Inflationsabbau, es dauert noch eine gewisse Zeit, aber auf gutem Weg mit restriktiver Geldpolitik.

Fed schaut fortlaufend auf zahlreiche Daten und agiert vorsichtig.

Lohnerhöhungen sind zuletzt zurückgekommen, nähern sich dem an, was die Fed gut findet (sinngemäß ausgedrückt).

Die Risiken zu viel zu tun oder zu wenig zu tun, sind stärker ausbalanciert.

Pressekonferenz beendet.

Hier dazu die aktuelle Einordnung von Bloomberg: Die US-Notenbank signalisierte, dass der Anstieg der Renditen langfristiger Staatsanleihen die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung verringert, auch wenn der Vorsitzende Jerome Powell die Tür für eine weitere Zinserhöhung zur Eindämmung der Inflation offen ließ.

Powell deutete zwar an, dass die Entscheidungsträger die Zinssätze bei ihrem Treffen im nächsten Monat anheben könnten, räumte aber auch ein, dass die Beamten mit ihrer Straffungskampagne fertig sein könnten. Er sagte, er könne noch nicht beurteilen, ob die Geldpolitik restriktiv genug sei, um die Inflation wieder auf das 2 %-Ziel der Fed zu bringen.

„Man kann sagen, dass die Frage, die wir uns stellen, lautet: ‚Sollten wir die Zinsen weiter erhöhen?'“ sagte Powell auf die Frage, ob eine Mehrheit der Entscheidungsträger immer noch davon ausgeht, dass eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr notwendig sein wird.

Der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank hielt die Zinssätze am Mittwoch zum zweiten Mal in Folge auf einem 22-Jahres-Hoch. In einer Erklärung im Anschluss an die Sitzung erklärte der Ausschuss, dass „die verschärften Finanz- und Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen wahrscheinlich die Wirtschaftstätigkeit, die Einstellung von Arbeitskräften und die Inflation belasten werden“, und fügte das Wort „Finanzen“ hinzu, das sich zuvor nur auf die Kreditbedingungen bezog.

„Das Ausmaß dieser Auswirkungen bleibt ungewiss“, sagte die Fed und wiederholte, dass sie „die Inflationsrisiken weiterhin sehr aufmerksam verfolgt“.

Der S&P 500-Index und die Staatsanleihen setzten ihre Rallye fort, während der Dollar nach der Ankündigung nachgab. Händler schätzten die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung in den kommenden Monaten geringer ein.

In seiner Pressekonferenz sagte Powell, dass sich die finanziellen Bedingungen „in den letzten Monaten deutlich verschärft haben, was unter anderem auf höhere längerfristige Anleiherenditen zurückzuführen ist“.

Der Fed-Chef sagte, dass frühere Zinserhöhungen Druck auf die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation ausübten und dass die Auswirkungen der Straffung noch nicht voll zum Tragen kämen.

„In Anbetracht der Unsicherheiten und Risiken und der bereits erreichten Fortschritte geht der Ausschuss vorsichtig vor“, sagte Powell. „Wir werden auch weiterhin unsere Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen“.

Er sagte auch, dass weitere Hinweise auf ein anhaltend über dem Trend liegendes Wachstum oder darauf, dass die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr nachlässt, weitere Fortschritte bei der Inflation gefährden und weitere Zinserhöhungen rechtfertigen könnten, womit er an seine Äußerungen vom letzten Monat in New York anknüpfte.

Chancen für eine Zinserhöhung

Vor der Entscheidung sahen die Händler eine Chance von eins zu drei für eine Anhebung um 25 Basispunkte bis Ende Januar. Nach der Entscheidung sanken die Quoten. Die nächste Sitzung des FOMC findet am 12. und 13. Dezember sowie am 30. und 31. Januar statt.

Nach der raschen Anhebung der Kreditkosten von einem Niveau nahe Null im März 2022 zur Bekämpfung der Inflation nehmen sich die Notenbanker Zeit, um die Auswirkungen ihrer bisherigen Zinsschritte zu bewerten, ohne eine weitere Straffung auszuschließen.

Einige Beamte haben auch erklärt, dass der jüngste Anstieg der langfristigen Treasury-Renditen die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen verringern könnte.

Den Live-Feed zur Pressekonferenz von Jerome Powell sehen Sie hier:

FMW/Bloomberg



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4 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Na offensichtlich interpretieren die Bullen die FED ganz klar dovish, sonst würden die Indizes nicht steigen und im Gegenzug die Renditen nicht sinken.

    Das wichtigste aber ist die FED- Bilanz. Alles andere ist nur Gerede.

    Da die Renditen der Langläufer entscheidend sinken ist davon auszugehen, das die FED das Gros dieser Wertpapiere immer noch im Bestand hält.

    Natürlich wird diese Tatsache von den Bullen sofort dovish interpretiert.

    Morgen kommen ja wieder die neuesten Daten zur FED Bilanz auf investing.com. Auch wenn dort die genaue Aufschlüsselung zwischen Lang- Mittel- und Kurzläufern fehlt, so ist doch davon ausgehen, das die FED hauptsächlich die Kurzläufer verkauft hat, bzw nicht mehr verlängert.

    Für die Börsen sind aber die Renditen der Langläufer entscheidend, denn dort ist das meiste Kapital gebunden.

  2. @Sebastian. Nicht schon wieder Unsinn. Die Anleiherenditen am langen Ende sind in den letzen Stunden doch nicht gefallen, weil die Fed die Papiere in ihrem Bestand zurückhält. Sondern weil der Markt auf die neuen Umstände reagiert. Weil der Staat Kurzläufer emittiert, um die Renditen am langen Ende nicht noch anzuheizen. Und das Volumen geringer ist, als befürchtet. Wie kann die Fed den Großteil der Langläufer noch in ihrem Bestand halten, bei einer Bilanzsumme der Fed von 7,9 Billionen Dollar, gegenüber der Staatsverschuldung von über 33,6 Billionen Dollar? Sebastian, du musst nicht sofort zu allem Stellung beziehen.

    1. @Thinkaboutit

      Auf Ihre Kommentare scheinen dem Dr. die Argumente auszugehen.

  3. In die Prognosen der Fed wurde ein Rezessionsszenario nicht aufgenommen.

    Powell: „US-Konjunktur überraschend widerstandsfähig“

    Diese beiden „Aussagen“ sind irgendwie etwas unlogisch für mich, bin ich da falsch?

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