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Fed kann Zinsen „so lange wie nötig“ hoch halten, mahnt Powell

Fed kann Zinsen
Fed-Chef Powell. Foto: Samuel Corum/Bloomberg

Der Enthusiasmus an den Märkten, dass die Zinsen bald und schnell sinken, ist längst verflogen. Die Marktteilnehmer rechnen frühstens mit einer ersten Zinssenkung der Fed im September, nachdem vor ein paar Wochen noch eine Senkung im Juni so gut wie sicher war. Auch die US-Notenbank in Person von Fed Chairman Powell schlägt nun vorsichtigere Töne an. Hat er vor kurzem noch gesagt, dass die Fed kurz davor ist, das nötige Vertrauen zu erlangen, die Zinsen bald zu senken, signalisierte er nun, dass es noch zu früh sei, mit der Lockerung zu beginnen.

Wie Bloomberg berichtet, mahnte er bei einer Podiumsdiskussion am Dienstag, dass die Fed-Politik wahrscheinlich mehr Zeit brauchen wird, um zu wirken. Mit Blick auf mehrere überraschend hohe Inflationswerte hat US-Notenbankchef Jerome Powell signalisiert, dass die Währungshüter länger mit der Senkung der Zinsen warten werden als bisher angenommen.

Zinsen: Fed-Chef Powell signalisiert einen späteren Beginn der Lockerung
Jerome Powell, Fed-Vorsitzender, während einer Podiumsdiskussion mit Tiff Macklem. Foto: Samuel Corum/Bloomberg

Powell: Zinsen “so lange wie nötig” stabil halten

Nach dem raschen Rückgang der Inflation Ende letzten Jahres mangele es bei der Teuerungseindämmung inzwischen an Fortschritten, so Powell. Angesichts dessen werde die Fed wahrscheinlich länger brauchen, um die nötige Zuversicht zu haben, dass sich die Inflation in Richtung ihres 2%-Ziels bewegt.

Wenn der Preisdruck bestehen bleibe, könne die Fed die Zinsen “so lange wie nötig” stabil halten, so Powell.

“Die jüngsten Daten haben uns eindeutig keine größere Zuversicht gegeben und deuten stattdessen darauf hin, dass es wahrscheinlich länger als erwartet dauern wird, dieses Vertrauen zu erlangen”, sagte Powell am Dienstag in Washington bei einer Podiumsdiskussion mit dem Gouverneur der kanadischen Notenbank, Tiff Macklem.

“Angesichts der Stärke des Arbeitsmarktes und der bisherigen Fortschritte bei der Inflation ist es angemessen, der restriktiven Geldpolitik mehr Zeit zum Wirken zu geben und uns von den Daten und den sich entwickelnden Aussichten leiten zu lassen”, erklärte Powell.

Der Dollar und die Renditen von US-Staatsanleihen kletterten angesichts der Aussagen auf neue Jahreshochs. Zweijährigen Treasuries rentierten kurzzeitig oberhalb der Marke von 5% und damit so hoch wie seit November nicht mehr. Im folgenden Video sind die wichtigsten Aussagen von Powell zu sehen.

FMW/Bloomberg



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