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Nach starken US-Arbeitsmarktdaten hat sich der Wind an den Märkten gedreht Fed: Kashkari will Zinsen weiter anheben nach US-Jobdaten

Fed Kashkari Zinsen

Nach den starken US-Arbeitsmarktdaten letzten Freitag hat sich der Wind an den Märkten gedreht: inzwischen wird immer wahrscheinlicher, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen doch weiter anheben könnte als zuvor gedacht – das legen auch die aktuellen Aussagen von Fed-Mitglied Neel Kashkari nahe. Darüber berichtet nun Bloomberg.

Fed-Mitglied Kashkhari: Müssen Zinsen wohl doch stärker anheben

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, Neel Kashkari, sagte, der starke Arbeitsmarktbericht vom Januar zeige, dass die US-Notenbank die Zinsen weiter anheben müsse.

„Im Moment liege ich immer noch bei 5,4%“, sagte Kashkari am Dienstag in einem Interview mit CNBC und bezog sich dabei auf seine Prognose, wie hoch die Zinsen sein müssten, um die Inflation einzudämmen. „Wenn ich heute eine Zahl wählen müsste, wäre ich dort, wo ich im Dezember war“.

Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins letzte Woche um einen Viertelprozentpunkt auf eine Spanne von 4,5 % bis 4,75 % angehoben. Dieser kleinere Schritt folgte auf eine Anhebung um einen halben Prozentpunkt im Dezember und auf vier Anhebungen um jeweils 75 Basispunkte vor diesem Zeitpunkt.

Im Dezember gingen die Mitglieder der Fed davon aus, dass sie die Zinssätze bis 2023 auf 5,1% anheben würden, so ihre mittlere Prognose laut den „Dot Plots„. Bis bis zum Ende des Jahres sollen die Zinsen dann unverändert hoch bleiben.

„Niemand sollte auf einen einzigen (Arbeitsmarkt-)Bericht überreagieren“, sagte Kashkari. „Aber die zugrundeliegende Stärke des Dienstleistungssektors der Wirtschaft ist immer noch sehr robust, und ich denke, dass viele von uns unsere Aufmerksamkeit darauf richten.“

Laut dem US-Arbeitsmarktbericht wuren  im vergangenen Monat 517.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, während die Arbeitslosenquote auf 3,4 % fiel, das ist der niedrigste Stand seit Mai 1969.

Kashkari, der in diesem Jahr in den Offenmarktausschuss der US-Notenbank gewählt wurde, hat sich in den letzten Monaten im Kampf gegen die hohe Inflation zu einem der aggressiveren Vertreter der Zentralbank entwickelt.

„Auch ich war von der großen Zahl der neuen Arbeitsplätze überrascht. Sie sagt mir, dass wir bisher noch keine großen Auswirkungen unserer bisherigen Straffung auf den Arbeitsmarkt sehen“, sagte er. „Es gibt einige Anzeichen dafür, dass sie eine gewisse Wirkung hat, aber bisher ist sie ziemlich gedämpft. Ich habe noch nichts gesehen, was mich von meinem Zinspfad abbringen könnte“.

„Wir müssen die Zinsen aggressiv anheben, um die Inflation zu begrenzen, und dann die Geldpolitik auf die Wirtschaft einwirken lassen“, sagte er. „Wir können jederzeit einen Rückzieher machen, also müssen wir die Politik von der Inflation leiten lassen und nicht von unseren Modellen.“

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Nicht nur Kashkari: Fed-Chef Powell und Bostic für weitere Anhebungen der Zinsen

Auch der Präsident der Atalanta Fed, Raphael Bostic, sagte in einem Interview mit Bloomberg News am Montag, dass der starke Arbeitsmarktbericht darauf hindeuten könnte, dass die Zinsen auf ein höheres Niveau angehoben werden müssen, und dass die politischen Entscheidungsträger die Daten prüfen werden, um zu sehen, ob die Januarzahlen eine Anomalie waren.

Die Anleger haben ihre Einschätzung, auf welches Niveau die Zinsen in diesem Jahr anheboen und dann ihren Höchststand erreichen werden, angehoben. Sie befinden sich nun im Einklang mit der Prognose der Fed in ihren „Dot Plots“, nachdem die US-Jobdaten für Januar deutlich über den Erwartungen lag.

Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, sprach am 1. Februar nach Abschluss der Fed-Sitzung bei seiner Pressekonferenz und sagte, dass die US-Notenbank „ein paar“ weitere Zinserhöhungen erwarten, bevor sie ihre aggressive Straffungskampagne auf Eis legen.

Er hat heute die Möglichkeit, seine Botschaft nach den aktuellen Arbeitsmarktzahlen zu bekräftigen, wenn er am heutigen Dienstag um 18:40 Uhr deutscher Zeit in der US-Hauptstadt beim „Economic Forum of Washington“ erneut spricht.

FMW/Bloomberg

 



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