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Folgen des Handelskrieges: Frachtraten sinken erstmals seit Monaten

Nach einer Phase massiver Anstiege sieht man jetzt wieder sinkende Frachtraten für Container. Steigende Schiffskapazitäten können helfen.

Containerschiff
Grafik: Tawatchai07-Freepik.com

Nach mehreren Monaten kontinuierlicher Steigerungen der Container-Spotraten zeigt der Markt nun erste Anzeichen einer Abkühlung. Die Frachtraten auf wichtigen Handelsrouten, insbesondere auf der Transpazifikstrecke, sind zurückgegangen. Grund dafür sind die US-Zölle auf chinesische Waren, wodurch Güter früher als üblich verschickt wurden. Zudem ist mehr Laderaum verfügbar. Der Shanghai Containerized Index (SCFI) sank in der Woche vom 8. bis 15. Juli um 3,6% auf jetzt 3.542,44 USD/TEU.

Grafik zeigt Entwicklung der globalen Frachtraten

Besonders starker Rueckgang der Frachtraten auf den Nordamerika-Routen

Besonders stark gingen die Frachtragen auf den Routen nach Nordamerika zurück. Der WCI auf der Route Shanghai–Los Angeles fiel um 5%, während der Xeneta XSI um 6% und der Freightos FBX um 4% fielen. Auf der Asien-Nordeuropa-Route waren leichte Rückgänge zu beobachten. Die jüngsten Rückgänge bei den Frachtraten beenden eine Periode von über drei Monaten kontinuierlicher Anstiege. Diese Verschiebung zeigt sich auch im Chartermarkt, wo die Reedereien bei Verhandlungen vorsichtiger agieren. Der Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) berichtete, dass die kontinuierliche Einführung neuer Schiffe die soliden Marktgrundlagen allmählich untergräbt.

In den nächsten Monaten sollten die Frachtraten eher sinken. Die Hauptsaison ist annähernd vorbei, und der nächste Peak kommt erst kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest. Zudem werden über 1,3 Millionen TEU neuen Schiffsraums bis Ende des Jahres und weitere 2 Millionen TEU im Jahr 2025 in Dienst gestellt, was ebenfalls die Lage der Transportbranche entspannen sollte. Dies betont u.a. Patrik Berglund, CEO von Xeneta „Wir sehen einen klaren Trend, der darauf hindeutet, dass die Preise bis zum Jahresende und darüber hinaus weiter sinken könnten. Die zusätzlichen Kapazitäten, die auf den Markt kommen, spielen dabei eine entscheidende Rolle.“

Kapazitäten steigen

Eine jüngste Analyse der Alphaliner-Daten zeigt, dass MSC und CMA CGM ihre Flotten am stärksten vergrößert haben. MSC hat etwa 400.000 TEU hinzugefügt, während CMA CGM etwa 300.000 TEU in Dienst gestellt hat. Diese Kapazitätssteigerungen haben die Verfügbarkeit von Laderaum erhöht und tragen zum Preisverfall bei Frachtraten bei. Auch die Situation in den nordamerikanischen Häfen hat sich verbessert. Häfen wie Los Angeles und Long Beach, die früher unter erheblichem Rückstau litten, haben nun mehr Kapazität, was die Abfertigungszeiten verkürzt hat.



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1 Kommentar

  1. Der 45. US-Präsident Donald John Trump sprach sich in dem CNN-TV-Duell mit dem 46. US-Präsidenten Joseph Robinette Biden gegen Wettbewerbsverzerrungen aus, stieg deswegen aus dem Pariser Klimaabkommen aus, und bekennt sich zum von der UN-Luftfahrtorganisation ICAO beschlossenen CO2-Kompensationssystem CORSIA. Bei letzterem bestehen eben keine Wettbewerbsverzerrungen. An diesen Worten, Taten wird sich Präsident Trump im Falle eines Wahlsiegs im Rahmen der US-Wahl am 05.11.24 messen lassen müssen. Man denke hierbei auch an sein mit Staatspräsident Xi Jinping vereinbartes Phase-Eins-Wirtschaftsabkommen. Die USA und China sind die beiden weltweit größten Volkswirtschaften.

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