Die gestrige Insolvenz-Anmeldung der Signa Holding von Rene Benko zieht nun weitere Kreise. Jetzt wird bekannt: Die Signa Retail Selection, eine Tochter der insolventen Signa Holding, die unter anderem die deutschen Galeria-Warenhäuser betreibt, will ihr Geschäft von René Benkos Hauptfirma abkoppeln und “geordnet liquidieren”. Signa Retail Selection hat laut Bloomberg beim zuständigen Gericht eine sogenannte “Nachlassstundung” beantragt, ein Instrument des Schweizer Insolvenzrechts, mit dem Vollstreckungen von Gläubigern verhindert werden können, teilte die in Zürich ansässige Firma mit.
Signa Holding beantragte am Mittwoch in Wien Insolvenz, nachdem die Suche nach neuen Geldgebern in den letzten Wochen scheiterte. “Dieser Schritt ermöglicht es dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung in Zusammenarbeit mit dem Sachwalter das Geschäft eigenverantwortlich und unabhängig von den Insolvenzen der restlichen Signa Gruppe geordnet und transparent abzuwickeln”, erklärte Signa-Retail-Verwaltungsratspräsident Christian Wenger in der Mitteilung. “Dabei geht der Verwaltungsrat davon aus, sämtliche externen Verbindlichkeiten regeln zu können und die Aktiven gut organisiert und in einem strukturierten Prozess über die nächsten Monate zu veräußern.”
Die deutschen Galeria-Kaufhäuser werden von der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH mit Sitz in Essen betrieben, die über mehrere Zwischengesellschaften der Signa Holding und der Signa Retail Selection gehört, wie sich aus dem deutschen Handelsregister ergibt. Die Liegenschaften, in denen die Galeria-Kaufhäuser Mieter sind, gehören teils anderen Signa-Gesellschaften, teils dritten Investoren. Das operative Geschäft der Schweizer Warenhauskette Globus werde von dem Verfahren nicht berührt, heißt es in der Mitteilung der Signa Retail Selection.
FMW/Bloomberg
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