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Aussicht auf sinkende Zinsen Goldpreis: Die Rally ist noch nicht vorbei – Chancen für Gold-Käufer

Goldpreis: Die Rally ist noch nicht vorbei - Chancen für Gold-Käufer
Goldbarren. Grafik: t_kimura - Freepik.com

Die Aussicht auf bald sinkende Zinsen in den USA macht Gold für viele Investoren noch attraktiver und hat den Goldpreis auf ein neues Rekordhoch steigen lassen. Durch niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten in der letzten Woche hat der Aufschwung nochmal Fahrt aufgenommen, da die Märkte nun fest mit einer Zinssenkung der Fed im September rechnen. Der Goldpreis stieg am Mittwoch schließlich auf ein neues Allzeithoch von 2.482 US-Dollar. Damit ist das bullische Gold-Szenario intakt und die Rally kann weitergehen. Das Umfeld für Gold ist weiterhin äußerst positiv. So dürften sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen senken. Auch die geopolitischen Spannungen, die anhaltenden Notenbankkäufe sowie die Bedenken über die ständig steigende Verschuldung der USA stützen das gelbe Edelmetall.

Gold: Geldpolitik der Fed und EZB im Fokus

Dank der jüngsten US-Inflationsdaten haben die Fed und ihr Vorsitzender Jerome Powell an Zuversicht gewonnen, dass die Inflation auf ihr 2%-Ziel zusteuert. Die Marktteilnehmer deuten die Aussagen von Powell als Hinweis darauf, dass die Fed im September die Zinsen senkt. Laut dem FedWatch-Tool liegt die Wahrscheinlichkeit dafür bei hohen 92 %, zudem rechnen sie mit mindestens einer weiteren Senkung vor Ende 2024. Die Attraktivität des zinslosen Goldes nimmt weiter zu, wenn die Zinsen fallen.

Auch die EZB dürfte in diesem Jahr noch mindestens einmal, wahrscheinlich sogar zweimal, die Zinsen senken. Die Märkte und die meisten Ökonomen erwarten für dieses Jahr zwei weitere Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt – im September und im Dezember. Bei ihrem heutigen Zinsentscheid dürfte die EZB allerdings die Zinsen unverändert belassen.

Die Währungshüter hatten zuletzt betont, dass sie zunächst weitere Beweise für Fortschritte bei der Inflation abwarten wollen, bevor sie die Zinssenkung aus dem Juni wiederholen. Nichtsdestotrotz könnte das heutige EZB-Event den Goldpreis bewegen. Denn die EZB-Chefin Lagarde könnte womöglich einen ersten Fingerzeig für eine Zinssenkung im September geben. Die Anleger werden daher genau zuhören, wenn Lagarde um 14:45 Uhr ihre Pressekonferenz hält. Dovishe Töne und mögliche Hinweise auf eine weitere Zinssenkung könnten den Goldpreis weiter antreiben.

Goldpreis: Charttechnische Analyse

Auch ein Rücksetzer nach der jüngsten Rekordjagd wäre kein Beinbruch, im Gegenteil. Denn jeder Rücksetzer könnte im kurzen Zeitfenster eine neue Kaufchance darstellen. Aus charttechnischer Sicht ist das Ende der Fahnenstange bei Gold noch nicht erreicht. Der Goldpreis hätte durchaus noch die Chance, die Marke von 2.500 USD zu überwinden.

Durch den Ausbruch aus dem Dreieck, den wir letzte Woche besprochen haben, hat Gold zusätzliches Potenzial auf der Oberseite freigesetzt. Ausschlaggebend war der Ausbruch über den Trigger von 2.392 USD. Da wir beim Gold derzeit auf einem Allzeithoch notieren, sind die nächsten Zielmarken für den Goldpreis jedoch nur über die Fibonacci-Extension ableitbar. Wie der folgende XAUUSD-Chart zeigt, könnte der Goldpreis noch in Richtung 2.550 USD steigen, ehe es zu einer Konsolidierung kommt. Mittelfristig ist ebenfalls ein Anstieg bis 2.700 USD möglich. Kurzfristige Rücksetzer bis an die alten Höchststände im Bereich von 2.450 bis 2.430 könnte kurzfristig eine Kaufchance bieten. Ein nachhaltiger Rutsch unter 2.430 USD würde dagegen eine Konsolidierung einleiten und könnte Kursrückgänge bis 2.390 und 2.350 zur Folge haben.

Gold: Goldpreis steigt vor EZB-Zinsentscheid - Aussicht auf sinkende Fed-Zinsen
Goldpreis: Weiteres Aufwärtspotenzial nach Dreiecks-Ausbruch

Disclaimer

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3 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Gold gehört in jedes Depot…da die Notenbanken, die kommenden Krisen wieder mit ihrem Standard- Mittel bekämpfen wollen, dem Geld drucken…

    „Streben nach dem Mythos Gold “ so titelte Anfang 2001 die Telebörse Print…

    Zu Wort kamen zwei Experten, ein Gold- Skeptiker und ein Gold- Befürworter…

    Wer behielt wohl recht….?

    1. Ich weiß nicht recht…
      An den Märkten verhält sich Gold zunehmend wie ein gewöhnliches Liquiditätsasset.
      Und bei den kleinen Alltagsgeschäften hier auf dem Lande biete ich seit Jahren immer wieder Krügerrand als Alternative zu Cash an – Hat noch nie Einer angenommen, das Misstrauen hinsichtlich Echtheit ist zu groß.
      Macht ein gutes Gefühl und sieht nett aus, das Zeug. Aber die Krise, von der Gold „so richtig“ profitiert, kann ich mir immer weniger vorstellen. Meine selbstgenutzte Immobilie außerhalb Deutschlands gibt mir da mehr Krisensicherheit.

      1. Hallo Detsche,
        in der Krise nutzt Gold nicht viel. Silber schon eher.
        Gold ist dafür da, Vermögen zu parken.
        In der Krise helfen eher Konserven.
        Nach der Krise, kann man dann entweder einen Teil des Goldes in eine Währung umtauschen, oder auch eine größere Anschaffung machen.
        Edelmetalle im Wohnland zu deponieren oder in einem Land dessen Staatsangehörigkeit man hat, würde ich auch nicht empfehlen.
        Muss man das Wohnland verlassen, dann ist das Gold auch besser außerhalb der EU aufgehoben.
        Es muss ja nicht die Schweiz sein.
        In vielen Ländern auf der Welt werden Zolllager angeboten, aus denen auch Edelmetalle online verkauft werden können.
        Ich sehe es als sinnvoll an, Edelmetalle dort zu lagern, wo sie online verkauft werden können, und das Geld dann auf das beim Verkauf angegebene Konto überweisen wird.
        Versuchen Sie das mal mit anderen Sachwerten.

        Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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