Gold

Goldpreis bei 2.123 Dollar – Rally läuft – Experten erläutern

Seit Donnerstag steigt der Goldpreis um 94 Dollar, die Rally läuft auf Hochtouren. Hier dazu aktuelle Erläuterungen von Experten.

Gold-Barren. Foto: Oselotemai - Freepik.com

Der Goldpreis haussiert weiter, die Rally läuft auf Hochtouren. Seit Donnerstag letzter Woche sehen wir einen Anstieg um 94 Dollar auf aktuell 2.123 Dollar. Im XAUUSD Chart sehen wir die Entwicklung seit letzter Woche Mittwoch. Gold (blau) steigt, die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen (orange) sinkt in negativer Korrelation. Hier zeigen wir heutige Erläuterungen von Experten.

Chart vergleicht Goldpreis-Verlauf mit Rendite für US-Staatsanleihen

Goldpreis nähert sich trotz wenig veränderter US-Zinserwartungen Allzeithoch

Der Goldpreis konnte bereits die vergangene Woche mit einem ordentlichen Plus beenden. Am Freitag stieg der Preis um rund 40 USD auf knapp über 2.080 USD je Feinunze. Auslöser waren laut aktueller Aussage der Experten der Commerzbank die schwachen US-Daten. Sowohl die Umfrage der Universität Michigan sowie des ISM Instituts signalisierten ihrer Aussage nach eine deutliche Verschlechterung der Stimmung unter den US-Unternehmen und Verbrauchern im Februar. Laut einer Bloomberg-Umfrage hatten die Analysten aber sogar eher mit einer Verbesserung der Lage gerechnet. Dies berührte die US-Zinserwartungen am Markt jedoch kaum bzw. nicht nachhaltig – die Erwartungen für die zweite Jahreshälfte gaben letztendlich minimal nach, weshalb die Reaktion am Goldmarkt überraschend war.

Dies deutet laut Aussage der Commerzbanker darauf hin, dass der Goldpreis-Rutsch in der ersten Februar-Hälfte im Zuge der zurückgeschraubten US-Zinssenkungserwartungen mittlerweile als übertrieben erachtet wird. Und in der Tat: Die US-Notenbank dürfte zwar erst später damit beginnen, ihre Zinsen zu senken, abgeblasen seien die Zinssenkungen aber nicht. Zu Beginn der neuen Woche setzt sich der Aufwärtstrend im Goldpreis nun fort. Gestern erreichte das Edelmetall fast sein Rekordhoch von Ende letzten Jahres bei 2.135 USD je Feinunze. Einen Auslöser für den Sprung gab es laut Aussage der Commerzbanker dieses Mal nicht. Da noch viel Unsicherheit hinsichtlich des Beginns und des Ausmaßes des anstehenden US-Zinssenkungszyklus bestehe, erscheint der Anstieg ihrer Ansicht nach fragil. Eine leichte Abwärtskorrektur in den kommenden Tagen aufgrund von Gewinnmitnahmen wäre daher nicht verwunderlich.

Gold-ETF nicht ignorieren

Die Abflüsse aus den Gold-ETF hielten auch im Februar an. Die Commerzbank weist darauf hin: Laut Bloomberg verringerten sich die ETF-Bestände im vergangenen Monat um weitere 48 Tonnen, nachdem sie im Januar um 51 Tonnen gefallen waren. Der Monatsabfluss im Februar war zudem der neunte in Folge. Seit Ende Mai 2023 seien die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs um 365 Tonnen gesunken. Sie sollen sich inzwischen auf dem niedrigsten Niveau seit Januar 2020 befinden. Mit anderen Worten: Alle Zuflüsse im Zuge der Corona-Pandemie 2020 und zwei Jahre später in Folge des Ukraine-Krieges seien wieder rückgängig gemacht worden. Angesichts der anhaltenden ETF-Verkäufe halte sich der Goldpreis erstaunlich gut. Neben den US-Zinssenkungshoffnungen unterstützt laut Aussage der Commerzbanker auch die robuste Nachfrage in China.

Gold nahe am Rekordhoch – Einordnung von Bloomberg

Gold weitet seine Gewinne aus und rückt in greifbare Nähe eines Allzeithochs, da Spekulationen über einen Schwenk der US-Notenbank und geopolitische Risiken die Rallye des Edelmetalls unterstützten, so erläutert Bloomberg es aktuell. Weiter heißt es: Der Goldpreis hat in den letzten fünf Sitzungen um fast 100 Dollar zugelegt, was auf eine Kombination aus Erwartungen einer geldpolitischen Lockerung, geopolitischen Spannungen und dem Risiko eines Rückschlags an den Aktienmärkten zurückzuführen ist. Das Ausmaß des jüngsten Anstiegs hat einige Marktbeobachter überrascht, die sagen, dass er zum Teil auf eine Dynamik zurückzuführen sein könnte.

Das steigende Risiko einer Aktienmarktkorrektur – auf das die schwachen US-Produktionsdaten vom Freitag hinwiesen – könnte einige Anleger dazu bewogen haben, aus Aktien auszusteigen und in Gold zu investieren, so Ole Hansen, Rohstoffstratege bei der Saxo Bank. Während der Zeitpunkt der Zinswende der Federal Reserve ungewiss bleibt, haben Anzeichen, dass sie näher rückt, den Goldpreis seit Mitte Februar unterstützt. Die Swap-Märkte zeigen eine fast 60-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Juni, eine höhere Wahrscheinlichkeit als Anfang letzten Monats. Niedrigere Kreditkosten sind normalerweise positiv für das Edelmetall, das keine Zinsen bietet.

Die Rolle von Gold als Zufluchtsort wird durch die erhöhten geopolitischen Risiken unterstrichen, wobei die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten zeigen. Die wirtschaftlichen Probleme Chinas und die US-Präsidentschaftswahlen Ende des Jahres sorgen für eine potenziell volatile Mischung.

FMW/Bloomberg/Commerzbank



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3 Kommentare

  1. seltsam aber wie ich lernte gold zu lieben und den Markt nicht zu fragen, warum, weshalb, wieso der Kurs…..ach ja welcher Markt macht die kursfeststellung. Da ist dies, da ist jenes, der eine sagt dies, die eine sagt das.????
    What the fuck is gold????
    What the fuck is Digigdtidal Coin.?

  2. Ich denke hier läuft im Hintergrund ein anderes Spiel. China und andere BRICS-Staaten kaufen stetig alles Gold auf, was sie in die Finger bekommen, und tauschen es dabei gegen ihr Papiergeld und noch im Bestand befindliche US-Staatsanleihen. Jeder Dip wird davon aufgefangen und gern gekauft. Der Westen und seine Anleger vermeinen ein gutes Geschäft zu machen bei hohen Preisen zu verkaufen, um später festzustellen das man die älteste Währung der Welt gegen wertloses Papiergeld getauscht hat. Wenn dann China Taiwan überfällt oder mit Partnern eine neue goldgedeckte Handelswährung einführt, dann „schaut der Westen in die Röhre“ und der Goldpreis explodiert. Wer dann noch physisches Gold kaufen will wird feststellen, dass das Angebot sehr überschaubar sein wird… Nur so eine Idee 💡

  3. Ich denke, die ganze Welt hat mitbekommen was der Dollar noch wert ist, wenn man Bürger eines Landes ist, das die Amis auf die Sanktionsliste gesetzt haben, weil das Land nicht dem Daumen des Hegemon folgt.
    Aber auch die Staaten selbst schützen sich mit Gold gegen die Willkür, wie der Dollar als Mittel der Erpressung eingesetzt wird.
    Und dort wo sich der meiste Wohlstand entwickelt, bzw. schon vorhanden ist, wird dann Gold benötigt.
    Ich denke, nach Asien wandert daher eine Menge Gold ab.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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