Gold

Goldpreis mit neuem Rekordhoch – Zinssenkungswetten

Vor allem die Hoffnungen auf frühere und häufigere Zinssenkungen der Federal Reserve lassen den Goldpreis auf neue Rekorde steigen.

Goldbarren
Goldbarren. Foto: Chalinee Thirasupa/Bloomberg

Gold ist weiter im Aufwind! Der Goldpreis erreicht ein weiteres Rekordhoch, da Händler verstärkt auf Zinssenkungen der Federal Reserve in diesem Jahr setzen und die unsicheren Aussichten für die US-Politik abwägen. Der Goldpreis stieg heute Nacht auf ein Allzeithoch von 2.482 Dollar (aktuell 2.466 Dollar), und hat sich in diesem Monat erholt, da Händler laut Bloomberg auf frühere, tiefere Zinssenkungen der Fed wetten, während sich die Anzeichen häufen, dass sich die Inflation in Richtung des Ziels der Zentralbank abkühlt. Niedrigere Kreditkosten kommen dem Metall tendenziell zugute, da es keine Zinsen abwirft.

Der Goldpreis ist in diesem Jahr um fast 20 % gestiegen, gestützt durch umfangreiche Käufe der Zentralbanken, die starke Nachfrage der Verbraucher in China und die Nachfrage nach sicheren Anlagen angesichts der geopolitischen Spannungen.

Chart zeigt Goldpreis-Verlauf in den letzten zwölf Monaten

Momentum-orientierte Marktteilnehmer beginnen, in einem optimistischeren Umfeld wieder zu einem wichtigen Treiber für Gold zu werden. Nachdem die unerwartet guten US-Einzelhandelsumsätze am Dienstag einen kurzen Ausverkauf ausgelöst hatten, stockten die Händler ihre Long-Positionen in dem Edelmetall auf, was zu einer Erholung im Goldpreis beitrug und noch mehr Zuflüsse anlockte, so Chris Weston, Leiter der Forschungsabteilung der Pepperstone Group.

„Die Fundamentaldaten haben sich eindeutig verändert und bieten den Anlegern mehr Gründe, ihre Goldbestände im Portfolio neu zu gewichten, was dazu geführt hat, dass preissensible Fonds dem Aufwärtstrend hinterherlaufen“, schrieb Weston in einer Mitteilung vom Mittwoch. „Da die Positionierung auf breiter Basis erfolgt und sich die Stimmung nicht in der Nähe von Extremen befindet, könnte die 2.500 Dollar-Marke im Goldpreis schon bald getestet werden.

Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass die Rallye auf diesen Niveaus überzogen ist. Der 14-Tage-Index der relativen Stärke von Gold bewegte sich in der Nähe von 70, einem Schwellenwert, den einige Anleger als überkauft betrachten.

Andernorts bewerteten die Märkte weiterhin die finanziellen und politischen Auswirkungen des Attentats vom Wochenende auf Donald Trump, dessen Kandidatur für die Präsidentschaft immer mehr an Fahrt gewinnt. Eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus könnte den Status von Gold als sicherer Hafen verstärken, wenn die weltweiten Handelsspannungen als Reaktion auf die vorgeschlagenen höheren Zölle eskalieren. Die geplanten Steuersenkungen könnten auch das Risiko einer Ausweitung des US-Staatsdefizits mit sich bringen.

FMW/Bloomberg



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13 Kommentare

  1. Ich denke, dass Problem liegt darin, dass die USA seit 53 Jahren Pleite sind, und ihr finazielles Fortbestehen damit finanziert wurde/wird, dass die USA die militärische Macht hatten, den Staaten dieser Welt den inflationärene Dollar aufzunötigen.
    Die Devise war: Öl nur gegen Dollar, sonst wirst du bombardiert.
    Aber das funktioniert nicht mehr, denn die zweitstärkste und die drittstärkste Armee der Welt gehören nun einer Vereinigung an, die ein eigenes Zahlungssystem haben, Dollarbestände abbauen und gegen Gold eintauschen.
    Also muss sich die USA zunehmend verschulden; was irgendwo und irgendwann an seine Grenzen kommt.
    Spekulation von mir ist, dass nach Trumps Amtsantritt der Finanzcrash ausgelöst wird.
    Dagegen rüsten sich die BRICS-Länder mit Goldkäufen, denn der Kurs wird dann erheblich steigen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Der Dollar ist nicht mehr Weltleitwährung. Er lebt noch von etablierten Abläufen, ist aber nur noch eines der „saubersten Hemden im schmutzigen Stapel“ der Papierwährungen, die man den anderen vorzieht. Dafür trägt er ein politisches Risiko.

    Da es aber keinen Ersatz in Form in einer anderen Währung gibt, wird GOLD unweigerlich erneut diese Rolle übernehmen.

    Mit den Worten einer bekannten Grünen-Politikerin: Ich freue mich darauf.

    1. Wenn man es genau nimmt, sind mehr oder weniger alle Staaten dieser Welt pleite und jeder Wohlstand und Fortschritt ist auf Schulden aufgebaut.
      Sollte ein Irrer Relikte wie den Goldstandard oder ähnliches wieder ausgraben, ist Schluß mit Wohlstand, Wohlfahrt, soziale Absicherung und Altersversorgung.
      Genau dann werden Staaten, die es sich leisten können, ihr wirtschaftliches und finanzielles Fortbestehen mit Gewalt durchsetzen und es wird noch mehr Kriege geben.
      Das wissen auch die BRICS-Staaten, daher dort auch die große Skepsis und Zweifel bezüglich des Goldstandards und anderer Utopien.
      Der Goldstandard in der Form, wie es sich ein paar Paranoiker vorstellen, ist ein Märchen aus alten, ganz anderen Zeiten und ein emotionales Wunschdenken.
      Die BRICS sind schlauer und machen es anders, als diese Möchtegernexperten glauben.
      Die Lösung der Schuldenproblematik ist ganz sicher nicht der Goldstandard.

      1. Wir drucken wir uns alle reich, Wohlstand kann so einfach sein.

        1. @ Moneyfred

          Wohlstand ist einfach: jeder Mensch ist bestrebt, sein Leben zu verbessern. Daraus entsteht automatisch Wohlstand.
          Leider neigen die Mächtigen immer dazu, sich mit Inflation und Krieg zu bereichern. Das wird sich langsam dadurch ändern, dass Information, Wissen und Bildung durch den technischen Fortschritt demokratisiert werden. Die Menschen werden zukünftig mehr und mehr den Anfängen zu wehren wissen.

      2. Richtig Columbo. Die Überschuldung ist schon da und wird wie immer gelöst, in dem die Werte deflationiert werden. Nur die Geldwerte werden diesmal inflationiert, weil das mit einer Papierwährung geht.
        Das passiert immer am Ende eines Verschuldungszyklus.

        Gold hat damit genau NICHTS zu tun.

        Nur wird es nun als Geld zurückkehren, weil es keinen Gulden, kein Pfund oder Dollar gibt, der an die Stelle der Weltleitwährung treten könnte.

        1. @Felix

          In extremen Zeiten kommt Geldersatz wie Gold oder aktuell Kryptos logischerweise immer daher.
          Das heißt aber nicht, dass es uns dadurch besser gehen wird, im Gegenteil, wenn Edelmetalle & Co in ungeahnte Höhen steigen, sollten wir uns fürchten.
          Noch dazu bleibt das „zurückkehrende Goldgeld“ von den „Mächtigen“, wie Sie sie nennen und wohl fürchten, nicht unbemerkt.
          Nur weil es jetzt Gold, Silber oder Bitcoin und nicht mehr Papiergeld ist, heißt das noch lange nicht, daß der kleine Sachwertbesitzer sicher ist. Hat man ihm vorher seine „bunten Zettel“ enteignet, dann jetzt auch konsequenterweise die „bunten Metallstücke“.

          1. @Colombu

            Alles richtig. Nur ist Gold nicht die Ursache für Probleme. Es wird aber ein Teil der Lösung sein: Sound Money. Ein solides Geld ist eine unverzichtbare Voraussetzung für eine nachhaltige Wirtschaft. Und in Währungskrisen haben die Menschen schon immer bessere Lebenschancen gehabt, wenn sie Gold und vor allem auch Silber zur Hand hatten.

            Und Gold zu enteignen ist weitaus schwieriger, als Papier zu entwerten. Und vor allem viel besser, als eine digitale Währung, gegen die JEDER Demokrat schon allein wegen ihrer theoretischen Möglichkeiten sein muss.

  3. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Gold gehört in jedes Depot bzw Safe. Denn die Notenbanken werden auch die kommende Krise gewohnt beenden: Mit dem Geld drucken – im ungedecktem Papiergeldsystem…

  4. „…Und Gold zu enteignen ist weitaus schwieriger, als Papier zu entwerten…“

    Wünsche süße Träume und ebensolches Erwachen.

    1. @ Columbo

      Es ist nun mal so, da hilft Ihr Starrsinn nichts. Als die USA enteignet haben (gegen Entschädigung), gab eine Minderheit ihr Gold ab, eine weitere Minderheit hat zugekauft, und die Masse hat es einfach versteckt. In den 70er Jahren rückten die Erben mit Schaufel und Spaten an.

      Wer Gold hat, braucht es in der Regel nicht, sondern sieht es als Sicherheit an. Kommt dann eine Enteignung, treffen die Menschen individuelle Entscheidungen. Ganz normal.

      1933 stand die Börse tief. Einige werden sicherlich ihr Gold freimütig verkauft haben, weil das Gold sowieso gedacht war, um an einem solchen Punkt in Aktien umgetauscht zu werden.

      Hinzu kommt eins: die Menschen treffen auch eine Entscheidung mit den Füßen. In den USA war es damals für die meisten völlig klar, dass sie im Land bleiben würden. In sozialistischen Ländern gingen die Menschen dann meist gleich ganz weg und nahmen ihr Gold mit (wenn sie früh genug dran waren, die anderen werden ermordet und Gold ist dann auch nicht mehr ihr Problem).
      Eine Enteignung in der EU würde sich wahrscheinlich als Desaster für die EU erweisen.

      1. @Felix

        Gold gehört in jedes Depot, aber eben „Cum grano salis“.
        Alles klar?

  5. Lieber Metall als Luft

    Bei immer steigenden Goldpreisen und kurz vor dem Aktiencrash wird wohl die Goldphobie von Columbo nicht geheilt werden. Er begreift es immer noch nicht, jeder soll doch sein Gold halten oder nicht.Als ETF Fan sollte er sich eher Sorgen um diese giftigen Papiere machen. ETFs können nämlich eine Korrektur kaskadenartigverstärken.

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