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Goldpreis rutscht plötzlich ab – schlechte Nachrichten aus China

Der Goldpreis rutscht plötzlich ab. Dies liegt an frischen Daten aus China. Die Zentralbank hat zuletzt kein Gold mehr gekauft.

Gold-Barren
Gold-Barren. Foto: Thirasupa/Bloomberg

Der Goldpreis rutscht plötzlich ab. Ab 10 Uhr begann der Absturz bei 2.374 Dollar bis jetzt auf 2.343 Dollar, siehe folgender XAUUSD Chart, der bis Anfang der Woche zurückreicht. Dies liegt an einer Meldung aus China. Die dortige Zentralbank People´s Bank of China (PBOC) hat nämlich Daten gemeldet, aus denen man entnehmen kann, dass man seine Gold-Käufe erst einmal eingestellt hat. Ein Schock für die Börsianer, wenn so ein großer Player am Goldmarkt seine Nachfrage einstellt!

Chart zeigt Kursverlauf im Goldpreis seit Anfang der Woche

Hier die Details: Die chinesische Zentralbank kaufte im vergangenen Monat kein Gold mehr und beendete damit einen massiven Kaufrausch, der 18 Monate lang anhielt, nachdem der Goldpreis auf ein Rekordhoch gestiegen war. Die von der People’s Bank of China gehaltenen Goldbarren blieben im Mai unverändert bei 72,80 Millionen Feinunzen, wie aus den am Freitag veröffentlichten Daten laut Bloomberg hervorgeht. Dies ist das erste Mal seit Oktober 2022, dass die chinesische Zentralbank ihre Reserven nicht aufstockt, und folgt auf die jüngsten Schritte der Zentralbank, den Umfang ihrer monatlichen Käufe zu reduzieren.

Der Goldpreis war im Mai auf ein Allzeithoch von über 2.450 Dollar je Unze gestiegen, was auf die starken Käufe der chinesischen Zentralbank zurückzuführen war. Die Nachfrage der PBOC nach Gold ist darauf zurückzuführen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt versucht, ihre Reserven zu diversifizieren und sich vor einer Währungsabwertung zu schützen. Nach Angaben des World Gold Council erreichten die Käufe der öffentlichen Institutionen weltweit im ersten Quartal ein Rekordniveau, wobei China der größte Käufer war.

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich Chinas Nachfrage seither abgekühlt hat, da der höhere Goldpreis seinen Tribut gefordert hat. Im April kaufte die PBOC 60.000 Unzen, gegenüber 160.000 Unzen im März und 390.000 Unzen im Februar. Die Einfuhren des Landes gingen im April gegenüber dem Vormonat um 30 % zurück. Das Risiko für Gold-Bullen besteht darin, dass Chinas unersättlicher Appetit nach Barren das Edelmetall anfällig für mögliche Nachfrageverschiebungen macht.

FMW: Auf sehr lange Sicht gesehen könnte die Nachfrage nach Gold aber weiterhin sehr groß bleiben, was eine jahrelange Mege-Hausse für den Goldpreis bedeuten könnte. Sehen Sie HIER dazu Ausführungen eines Börsenexperten.

FMW/Bloomberg



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11 Kommentare

  1. Jetzt muss man natürlich den offiziellen Verlautbarungen aus China glauben! Wenn ich vor hätte weiterhin größere Mengen zu kaufen würde ich das auch möglichst verdeckt machen.

    1. Bei Gold geht’s nur auffi

      Und warum sollten diesmal nicht die unerwartet steigenden Zinsen einen Einfluss haben?

      1. Ich glaube da is beides zusammengekommen, starker Zinsanstieg und dass China weniger Gold kauft. Zudem lösen sich Divergenzen auf, die seit Jahresanfang entstanden sind, Gold ist stark gestiegen trotz steigender Zinsen.

  2. Ich würde als China auch so agieren, um für Verunsicherung zu sorgen. Würde mich nicht wundern, wenn China im Juni wieder deutlich mehr kauft und den Abgabedruck aufgrund dieser Meldung zum Kaufen nutzt. Das Ganze geht natürlich nur einmal.

    Ich verstehe immer noch nicht, dass so viele Leute überhaupt offiziellen Meldungen aus China vertrauen.

  3. Gold, ein Spielball der Notenbanken.
    „The same procedure as every year“…

    1. „Gold, ein Spielball der Notenbanken.“

      Gut erkannt.

      Die Notenbanken (Schöpfer und Hüter des Geldes) scheinen Gold zu lieben und haben mehr den je in Ihren Bilanzen. Wen die Notenbanken diesen Spielball lieben, dann sollte man es ihnen gleich tun.

      Aber warum lieben die Notenbanken nur diesen Spielball? Wer zudem günstig nachkaufen möchte, der verbreitet zunächst mal schlechte Nachrichten um den Preis zu senken.

      Wer da nicht mitspielt oder dann mitspielen will, wenn alle es wollen, ist halt irgendwann der Dumme.

      1. @Goldbulle

        Wieso in Gottes Namen sollte „man“ (als Privatanleger!) es den Notenbanken gleichtun?
        Eine dümmere Aktion kann ich mir nicht vorstellen🙈.

    2. Wasser predigen und Wein saufen ;)

      Wären ja blöd den Preis mit der Ankündigung weiterer Käufe hochzutreiben. Man könnte vielleicht (zurecht) glauben, dass Chinas Führung einen besseren 50 Jahresplan hat, als unsere „Politikelite“.

      1. Deutschland verfügt mit über 3000 t bereits über die zweitgrößten nationalen Goldreserven in der Welt. China wollte da halt etwas aufholen. Am Ende werden sie merken, dass es lediglich ein Rohstoff ist, den sie da kaufen, weil Währungen nicht mehr an Gold gebunden sind. Leider wirft Gold aber keine Zinsen ab. Würden sie USD halten, könnten sie rund 5% Zinsen kassieren. Natürlich zum Preis einer höheren Abhängigkeit. Alles eine riesige Zockerei was die Zentralbanken da veranstalten.

  4. Vielleicht ist ja alles anders, aber um im historischen Mittel zu bleiben, müsste Gold jetzt mind. 10% nachgeben.
    Dann haben die Papiergold-Spekulanten ihre Gewinne realisiert, und die „Physischen“ haben auch ihren normalen Kapitalertrag.
    Und dann geht es so weiter.
    Wenn Gold bis 2030 bis auf etwa 2400/2500 Dollar gestiegen ist, dann ist alles im grünen Bereich.
    Ggf. plus Inflation, falls sie sehr hoch werden sollte.
    Mal sehen was kommt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut. Mit 10% Korrektur liegen Sie vermutlich garnicht so daneben. Würde mich freuen, wenn Sie ausnahmsweise mal Recht haben. Ich bin mit meiner Short-Wette schon 3% im Plus, multipliziert mit Hebel 30 also schon ca. 90% auf das eingesetzte Kapital. So um die 2‘200 wäre ein guter Zielwert, also rund 4…5% nochmal. Der Rücksetzer heute war aber schon sehr aggressiv. Keine Bedenken, dass die Sache noch weiter nach unten durchgereicht wird? In den letzten Jahren wurden ja irgendwie alles Assets enorm aufgeblasen.

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