Gold

Stanzl über BIS-Aussagen Goldpreis weiter bullisch? Experte über drohende Schuldenkrise

Neben dem Kaufdrang asiatischer Zentralbanken kann auch die drohende globale Schuldenkrise ein Grund für einen bullischen Goldpreis sein.

Gold-Barren
Grafik: MrDm-Freepik.com

Neben US-Anleiherenditen und dem US-Dollar als wichtige Faktoren für den Goldpreis kam in den letzten Monaten die immens hohe Nachfrage von asiatischen Zentralbanken nach Gold hinzu. Man war offenbar schockiert über die westlichen Sanktionen gegen die russische Zentralbank, wodurch bei westlichen Zentralbanken Vermögenswerte beschlagnahmt wurden. Das hat offenbar asiatische Zentralbanken dazu veranlasst, massiv Gold zu kaufen.

Ein weiterer Faktor, der womöglich positiv auf den Goldpreis wirken könnte, ist die enorme globale Verschuldung, die Rekordhochs erreicht hat. Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets bespricht die komplexen Zusammenhänge im folgenden Video. Global sehe man wirtschaftliche Schwäche, nur die USA würden sich derzeit eine gute Konjunktur durch eine gigantische Neuverschuldung erkaufen. Würde man global die Zinsen deutlich senken, könnte dann die Neuverschuldung noch weiter eskalieren? Eine darauf folgende Inflation müsste wiederum mit hohen Zinsen bekämpft werden, was die Konjunktur global abbremsen würde?

Jochen Stanzl verweist auf die jüngste eindringliche Warnung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS), der Dachorganisation der Zentralbanken. Die BIS warnt eindringlich vor der global hohen Verschuldung und den damit einher gehenden Problemen. Wenn weitere Inflation ins Haus steht, fungiert Gold dann verstärkt als Inflationsschutz, was den Goldpreis noch weiter antreibt zusammen mit der Nachfrage der Zentralbanken? Lauschen Sie hier gerne den Ausführungen von Jochen Stanzl.

Der folgende XAUUSD Chart zeigt seit Jahresanfang den Anstieg im Goldpreis von 2.049 Dollar auf 2.357 Dollar als blaue Linie. Als Vergleich sehen wir in orange die Entwicklung der zehnjährigen US-Anleiherendite. Normalerweise müsste sie viel tiefer notieren bei dem kräftigen Anstieg bei Gold. Aber andere Faktoren haben den Goldpreis seit März so stark angetrieben, unter anderem die Nachfrage von Zentralbanken.

Chart vergleicht Goldpreis-Entwicklung mit US-Anleiherendite



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. Moin, moin,

    die Dauerschuldenkrise ist nicht neu. Sie ist die Basis der westlichen Wahlsysteme. Warum?

    Schulden generieren die finanziellen Mittel, die erforderlich sind, um das Gefühl eines Pseudowohlstands bis in die unteren Schichten der Bevölkerung zu verbreiten und sich den Luxus zu erlauben, Fantasiejobs (=Darseinsberechtigungsjobs) zu haben. 12% der „Beschäftigten“ sind beim Staat „beschäftigt“. Wer also in einer „Demokratie“ gewählt werden möchte, der muss! Schulden machen, um seine Wähler und andere mit Wohltaten belohnen zu können (=Gegenleistung für die Wahl).

    Aus diesem Zusammenhang, der Kumulierung immer neuer (Konsum-)Schulden ergibt sich die sukzessive Entwertung von Papiergeld. Wenn aber Papiergeld immer wertloser wird (siehe 1920er Jahre Deutschland), dann stellt sich doch die Frage, wie man Kaufkraft aufbewahren kann. Da gibt es m.E. außer Gold, Silber, Kupfer etc. nichts sinnvolles. Diesen Zusammenhang hat bspw. Mark Friedrich erläutert, in dem er sagte, dass Papiergeldsysteme nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Gold ist die Versicherung, um Kaufkraft von einer Papierwährung in die nächste zu retten.

    Ergo: Der Goldpreis wird m.E. weiter steigen, weil die politischen Akteure nur immer mehr Schulden machen können, ansonsten ihre Abwahl droht. Einfach oder?

  2. Langsam sickert durch, mit welchen Tricks nun die Schulden in die Zukunft verschoben werden sollen, damit der Bundeshaushalt verfassungsmäßig ist, und keine Sondervermögen benötigt werden.
    Z. B. heute bestellen, 2028 bezahlen.
    Wenn für den Lieferanten dann der Preis stimmt, und er dann mit dem Aufpreis leben kann(!?)
    Aber das machen ja auch alle Regierungen, wenn sie heute Geld ausgeben wollen/müssen, was sie heute nicht haben, und auch nicht damit rechnen, dass sie dann noch an der Regierung sind, wenn der Zahltag kommt.
    Nur- später bezahlen bedeutet immer, dass für dieselbe Ware mehr bezahlt werden muss.
    Der langfristige Sparer, z. B. für die private Altersrente, sollte das einplanen.
    Bisher hat die Goldpreis-Steigerung langfristig immer deutlich über der Inflation gelegen.
    Denn ich bin mir sicher, dass es von 2000 bis heute kein Inflation von über 800% gegeben hat,
    von 2019 bis heute keine fasst 100%,
    und alleine in diesem Jahr keine fasst 17%.
    Alles in Euro gerechnet.
    Langfristig, von 1971 bis heute, hat der Goldpreis (in Dollar) fasst um 7.000% zugelegt.
    Ob man das lang- und kurzfristig mit hohen oder niedrigen Zinsen begründen kann, möchte ich bezweifeln.
    Kurzfristig schon, aber dann sind ja auch die Papiergold Spekulanten am Werk.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage