Europa

Griechenland: 2015 weniger Immobilienverkäufe als in einer einzigen deutschen Stadt!

FMW-Redaktion

Griechenland, so viel ist klar, braucht bald wieder neue Gelder, die Kassen sind fast wieder leer. Und jetzt noch die immer dramatischer werdende Flüchtlingskrise, die paradoxerweise die Position Griechenlands bei den Verhandlungen eher stärken dürfte: das Land ist strategisch für Europa nun von überragender Bedeutung, vor allem für Deutschland.

Wie dramatisch aber die ökonomische Lage in Griechenland ist, zeigt die Lage am Immobilienmarkt des Landes. So beträgt die Zahl verkaufter Immobilien in Griechenland im Jahr 2015 weniger als 10% der Verkäufe vor Ausbruch der Finanzkrise ab dem Jahr 2007. Das geht aus einer Analyse der griechischen Alpha Bank hervor. Demnach dürften in 2015 insgesamt ca. 13.000 Immobilien verkauft worden sein, die National Bank geht von einer Zahl zwischen 10.000 und 15.000 verkauften Immobilien aus. Aber auch das ist bezeichnend: genau Daten darüber gibt es in Griechenland nicht, die Zentralbank erfaßt lediglich jene Immobilien, die von Banken verkauft werden (also Häuser, die meist aus Zwangsversteigerungen resultieren).

Dabei fällt auf, dass die Neubautätigkeit am Immobilienmarkt praktisch komplett zum Erliegen gekommen ist, denn die Verkäufe neuer Häuser machen von der ohnehin geringen Zahl der Immobilienverkäufe nur etwa 15% aus. Das bedeutet: es wurden 2015 weniger als 2500 neue Häuser in Griechenland verkauft – das sind Daten, die in Deutschland von mittelgroßen Städten bereits locker übertroffen werden – von Großstädten ganz zu schweigen. So wurden in Deutschland im Jahr 2014 900.000 Immobilien verkauft.

Unklar ist, wie viele der Neubauverkäufe in Griechenland auf das Konto von Ausländern gehen (etwa Bürogebäude von Private Equity Firmen). Jedenfalls ist diese erschreckende Zahl von Neubauverkäufen ein historisches Tief und wirft ein Schlaglicht auf das ökonomische Drama in Griechenland. Seit dem Jahr 2008 sind die Immobilienpreise um mehr als 40% gefallen, Tendenz derzeit weiter abwärts.

Und auch das ist bezeichnend: am besten verkaufen sich ältere Häuser, die meist mehr als 30 Jahre alt sind. Hier sind die Preise für einige wenige Griechen noch erschwinglich, allerdings entsprechen diese Häuser nicht den 1985 eingeführten Normen für Erdbeben-Sicherheit und müßten eigentlich dahingehend aufgerüstet werden. Das allerdings macht niemand wegen den damit verbundenen Kosten – und Griechenlands Regierung hat derzeit ohnehin andere Probleme, als sich um die Einhaltung solcherlei Vorschriften zu kümmern..



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2 Kommentare

  1. Das ist ja meine Hoffnung für Deutschland: vor lauter richtiger Probleme läßt man die Büro-Pfürze in den Ordnern:
    0,78m von einem Ofen kein brennbares Material, Fenster müssen…, Schornstein darf nur…, die Heizung muß….
    Wir durften z.B. von der Firma keine Paletten mehr mit nach Hause nehmen (zum Verheizen), wegen neuer (Sch…-)EU-Verordnung. „Die Paletten werden ja mit dem hochgiftigen Blablabla eingespritzt und dürfen dann von privat nicht verbrannt werden. Vom Mülldeponie schon, weil blablabla“ … Dafür sind die Quecksilberlampen absolut unbedenklich, wie auch das Quecksilber-Amalgam in den Zähnen, oder die Alu-Streifen am Himmel usw.
    http://www.osram.de/osram_de/nachhaltigkeit/umwelt/nachhaltigkeitskriterien/primaere-leistungsmerkmale/quecksilber/umgang-mit-einer-zerbrochenen-lampe/index.jsp?mkturl=lampenbruch
    15 Minuten Zimmer verlassen! Wer macht denn das????
    https://www.youtube.com/watch?v=41a4j9JTwFs

  2. Pingback: Der griechische Immobilienmarkt seit 2010 und seine Darstellung in der Presse | | Audita Dr. Hey Consulting GmbH

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