Von Markus Fugmann
Im März sind laut Angaben von Insidern gegenüber Bloomberg „nur“ noch drei Milliarden Euro von Konten griechischer Banken abgehoben worden – im Februar waren es noch gut sieben Milliarden Euro gewesen. Damit sind seit Oktober 2014 28 Milliarden Euro abgehoben worden. Im Februar hatte die EZB Griechenland den „Waver“ entzogen, sodass griechische Staatsnaleihen nicht mehr als Sicherheit für neue Liqudität hinterlegt werden können. Damit sind Hellas Banken nun vollständig abhängig von den Notkrediten (ELA). Gestern hatte die europäische Notenbank griechische Banken davor gewarnt, ihren Bestand an Staatsanleihen Griechenlands weiter aufzustocken.
Für Griechenland wird der heutige Mittwoch ein wichtiger Tag: die EZB wird heute die Entscheidung treffen, ob sie die Notfallkredite, auf die die griechische Notenbank zur Kapitalisierung der griechsichen Banken zurück greifen kann, weiter von derzeit gut 71 Milliarden Euro weiter erhöht. Und am Nachmittag steht eine Telefonkonferenz der Eurogruppen-Finanzminister über die von Athen vorgelegte Reformliste an. EU-Ratspräsident Donald Tusk geht nicht davon aus, dass vor Ostern eine Lösung gefunden werden könne, zeigt sich jedoch optimistisch, dass bis Ende April eine Durchbruch erfolgen könne. Schätzungen zufolge reicht die Liquidität Griechenlands jedoch nur noch bis zum 20.April.
Im heutigen Handelsverlauf kann sich der Athener Aktienmarkt leicht erholen, doch haben die Aktien der griechischen Banken durchschnittlich 41% verloren. Auch die Risikoprämien für Griechenlands Staatsanleihen kommen etwas zurück, doch beträgt die Rendite für die Anleihe mit Laufzeit 2017 nach wie vor über 22%. Zum Vergleich: deutsche Staatsanleihen mit Laufzeit bis 7,5 Jahre weisen eine Negativrendite auf.
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