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Hauspreis-Blase in Deutschland? Ach Quatsch, alles reine Ansichtssache?

Gibt es eine Hauspreis-Blase in Deutschland? Ach nein, es gibt langfristig steigende Preise, alles noch moderat – so könnte man es beispielsweise auch formulieren. Man kann aber genau so sagen, dass ein Anstieg von gut 50% in acht Jahren eben doch eine Blase darstellt. Reine Ansichtssache eben. So stark sind nämlich die Hauspreise in Deutschland angestiegen.

Dies kann man gut in der folgenden aktuellen Grafik von „Europace“ sehen, die anhand zahlreicher realer Immobilientransaktionen erstellt wurde. Eigentumswohnungen, Neubauten und Altbestände als Einzel-Linien zeigen allesamt den selben parallelen Aufwärtstrend. Wie stark Preissteigerungen sein können, zeigt diese aktuelle Zahl: Im Monatsvergleich von Juni auf Juli 2018 legten die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland um 2,38% zu. Das ist unglaublich viel für nur einen Monat! Von Juli auf August waren es dann immerhin noch +0,46%. Auch dieser Wert auf ein Jahr hochgerechnet ergibt enorme Steigerungen.

Die Preise für Eigentumswohnungen sind im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,68 Prozent gestiegen. Bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern stehen im Bundesdurchschnitt 0,48 Prozent 5,64 Prozent gegenüber. Bestandshäuser verteuerten sich am stärksten: im Vergleich zu Juli 2018 um 0,63 Prozent, im Vergleich zu August 2017 um 8,74.

Die EZB betont ja stets, dass es keine neue Immobilienblase gibt. Sind +50% in acht Jahren eine Blase? Oder ist das nur ein nachhaltiger starker Anstieg? Reine Ansichtssache…


Grafik seit 2010.



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21 Kommentare

  1. Lässt sich alleine anhand einer Steigerungsrate – egal wie hoch oder niedrig – überhaupt ableiten, ob es eine Blase gibt? Hängt das nicht eher davon ab, wie sich z.B. die Einkommen, Zinsen, Bevölkerung etc. entwickelt haben?

    50% in achte Jahren entsprechen 5,2% pro Jahr… nicht wenig. Im gleichen Zeitraum sind die nominalen Einkommen aber immerhin um 4% pro Jahr gestiegen. Alleine auf der Basis ist es daher m.E. schwer, eine deutschlandweite Blase zu sehen.

    Interessanter wäre es doch da eher, wie sich Preise, Einkommen und ein paar weitere Größen z.B. in München, Frankfurt und Berlin entwickelt haben.

    1. Heute mal als Cheflobbyist für den Deutschen Haus und Grundbesitzerverein unterwegs,tm?

      1. ja, ja, ich weiß, was Ihnen nicht in den Kram passt, muss eine gekaufte Meinung sein.. Also welche der Fakten stören Sie? 50% in 8 Jahren sidn 5,2% pro Jahr. 4% Nomiminallohnsteigerung stammt von Destatis. Passt Ihnen das beides nicht? Oder haben Sie nur keine Argumente?

        1. P.S. In anderen Foren wurde gemutmaßt, ich sei für die Grünen, den Mieterverein oder die Linke tätig…so unterscheidet sich offenbar die Wahrnehmung.

        2. Ihre statistik ist einfach nur Humbug und entspricht nicht mal Einsatzweise der Realität!
          Bei mir in OWL sind es nicht 50% sondern 100% (80% davon allein in den letzten 3-4 Jahren), also mehr als 12%/Jahr
          Bei meiner Gattin in Düsseldorf sind es nicht 50% sondern 120-170%!!!(auch hier 80% in den letzten 3-4 Jahren), also ca. 20%!!! pro Jahr.
          Mein Gehalt (MaBu-Ingenieur) stieg in den letzten 8 Jahren um 25%, also etwa 3%/Jahr.
          Das meiner Gattin (Architektin) um 20%, also noch weniger als 3%/Jahr

        3. Thomas, die Preisteigerung in München und Umgebung beträgt allerdings 80%-150% in den letzten 8Jahren.

          Quelle: meine höchstpersönliche, regionübergreifende und über Jahre akribisch gepflegte Erhebung. Ansonsten muss ich deinen Ausführungen grundsätzlich zustimmen. Aber deine Daten stimmen eben nicht, weil sie „offiziell“ politisch freigegeben und korrekt sind. Wie früher im Kommunismus: es gab viele eigentlich gut gebildete Menschen, die darauf angebissen haben.

          Das wird dir jetzt nicht in den Kramm passen, aber… Life is a pain

          1. Jetzt lese ich weiter unten, dass du dir der Übertreibungen in München durchaus bewusst bist. Dann sind wir beimThema d‘accord.
            Aber du solltest im konkreten Fall nicht wie ein abgehobener Chefvolkswirt auf seiner Jacht vor den Caymaninseln künstliche Durchschnittswerte bemühen und in vermeintlich „großen Zusammenhängen“ denken und labern. Viele Menschen fühlen sich beim Thema angesprochen und die wollen praxisnah diskutieren…
            Is‘ klar, dass wenn du Bayern mit Merkelnburg Vorpolen und Sachsen Anstalt vermengst, auf einen Durchschnitt im grünen Bereich kommst… Naja, nichts für ungut… Prost ? und schönes Wochenende.

    2. Wenn man in Düsseldorf eine 3 Zimmer Wohnung, die 2014 für 270.000 gekauft wurde, dieses Jahr
      für 430.000 verkauft, und die Makler reißen die noch aus der Hand, was ist es dann, wenn nicht eine Blase?

  2. Appropo Munich,ich habe Anfang des Jahres eine 50,2qm ETW EG m.Garten u.Dupplex geerbt.
    Die Wohnung wurde 1998 fertiggestellt und hatte umgerechnet 1750000Euro gekostet.Vor 3 Monaten hatte ich sie fuer 435000Euro an den Mann/Frau gebracht und das mit Rigipswaenden zu den jeweiligen Raeumen(Bad,Kueche,Schlafzi.)d.h.eine verkleidete Rigipsbude!
    Da war mir mein Eltenhaus Bj.1968, mit einer 30cm Wand wesentlich angenehmer.
    Ich will damit nur erwaehnen,dass mittlerweile auch in Munich,Schrott bzw.Billigbauweise fuer horrendes Geld gekauft wird!

    1. Hallo,Monsun.Bitte die Zahlen beachten!Oder sind sie eine 2.Bundesregierung?Die macht nämlich solche Geschäfte und verkauft sie uns als Gewinn!(siehe:Deutschland verdient sich dumm & dämlich an der Griechenlandrettung!)

      1. Oohhh…sorry,hatte ich da ausversehen eine „0“ zuviel eingegeben.
        Waren nat.175000 Euro…

    2. “ mittlerweile auch in Munich“

      Das klingt so, als gäbe es schon lange überall eine Blase, nur bislang in München nicht – tatsächlich gibt es doch gerade und vor allem in München eine Immobilienblase.

      1. Deshalb habe ich die 2 Zi.ETW auch verk.!
        Denn dort will ich nichtmal „mehr“umsonst wohnen bzw.meinen Lebensabend verbringen.
        Einen geschenkten Gaul,den schaut man halt nicht ins Maul!
        Wenn bis dahin (2020) die Blase platzen sollte,dann kann doch der „Monsun gesteuerte Thaibauer“,wie mich @Michael genannt hat,nicht so „Dumm“ gewesen sein,oder?
        Und der Hammer dabei war noch(ich wusste es vorher nicht),dass ich bis 500000Euro(Erbe ersten Grades),keinerlei Steuern an Frau Dr.A.Merkel incl.Finanzm.Scholz abdruecken muss!

  3. Zu Ihren „wissenschaftlichen Ausführungen“ erübrigt sich jeder Kommentar… @FMW: Die Immobilienblase ist doch mehr als offensichtlich. Angefeuert durch das billige Geld der Zentralbanken welches der Vermögenspreisinflation massiv Vorschub leistet. Momentan will wieder keiner irgendetwas sehen, bis es dann scheppert. Bei der EZB und den Aufsichtsbehörden arbeiten genau die gleichen Schwätzer wie es Immobilienmakler sind. Der Makler erzählt einem als Kunden auch das die Preise nie fallen werden und die Immobilie dauerhaft im Wert steigt…

    1. Ok,wir haben also eine deutschlandweite Immobilienblase, weil Sie das so sagen? Halten Sie die von der FMW genannten 50% für falsch, also für zu niedrig oder glauben Sie den Angaben von Destatis zum Einkommenszuwachs nicht? wenn die Blase so offensichtlich ist, müssten Sie doch haufenweise Argumente haben..ich bin gespannt.

      1. Die 50 % halte ich nicht für falsch, aber es ist kein nachhaltiger Anstieg. Was Sie immer mit dem Einkommenszuwachs haben, das spielt meines Erachtens keinerlei Rolle. Es wird beispielsweise immer mehr mit weniger oder gar keinem Eigenkapital finanziert. Zudem werden die grössten Schrottbuden für astronomische Preise verkauft. Aber das ist ja sowieso egal was ich schreibe, Sie wissen ja sowieso grundsätzlich alles besser.

  4. Tja entweder sind die Immobilien zu teuer, die Gehälter zu niedrig oder die Zinsen zu niedrig oder alle 3 zusammen :)

  5. ich bin der meinung, daß wir keine immo blase haben. zu zeiten einer immoblase findet man keine renditeobjekte über 2-3%. dies ist noch nicht der fall. man findet zur zeit immobilien mit bis zu 10% rendite. natürlich ist das auch durch die niedrigen zinsen beeinflusst. aber der immo markt ist gesund. sobald die zinsen steigen wird sich das blatt wenden meiner meinung nach.

    1. Die Immoblase in DE,koennte man mit einem Gesetz sofort ausloesen,indem man den auslaendischen Spekulanten und „nicht“ dt.Staatsbuerger,den Kauf eines Grundstuecks bzw.ETW nur zu 49% gestattet.D.h.“nicht“d.Staatsbuerger koennen nur Land & ETW auf einer Joint Venture Basis (49% fuer Nicht dt.Staatsbuerger und 51% bleibt in deutscher Hand)erwerben!
      Dafuer braucht es aber eine Revolution von Rentnern,Arbeitslose,Jugendliche und vorallem Arbeitsverweigerer,die sich sehr wohl bewusst sind,dass sie das korrupte Merkel System,nicht mehr mit ihren Steuergeldern unterstuetzen wollen bzw.werden.
      Da wuerde ein Slogen „HINSETZEN“…(nicht aufstehen wie die „Linke“ es propagiert)einiges bewirken.
      2 Millionen Menschen od.mehr, sollen sich gefaelligst vor dem Bundestag,FRIEDLICH,mit ihrem Butterbrot ect.Tage-Wochen-od.sogar Monatelang „Hinsetzen“!(Am besten noch bevor der Winter einzieht)
      Dann wird man sehen,ob die Merkelregierung es wagt,die „FRIEDLICHEN“,durch die Staatsmacht nach Hause pruegeln zu lassen!
      Aber blos keine Gewalt anwenden,das ist die Bedingung!
      Wenn ca.200000 Menschen vor Jahren,eine ca.11 Mio.Stadt wie Bangkok,ca.4 Monate lahmlegen konnte,dann waere das auch in DE moeglich.
      Es geht doch in erster Linie um die Regierung und nicht um die Migranten,die hier eingeladen worden sind.
      Aber wer macht dann weiter?
      Nur eine vorruebergehende Militaerregierung(unterstuetzt durch den Ami) ist in der Lage,mit einem vorruebergehenden Versammlungsverbot,weiteren Schaden abzuwenden.Somit wuerde dann wieder ein Hauch „dt.Patrionismus“(nicht zu verwechseln mit Kindergarten-Rassismus,sondern „Germany First“)einkehren.
      Aber ein weiter so,wie bisher…und warten auf den ersehnten Crash,das ist garantiert nicht die Loesung…

  6. Blase oder nicht hängt ganz von der Lage ab.

    Die Preise für Immobilien in guter Lage haben sich den Bitcoin zum Vorbild genommen.

    Immobilien an Orten, wo es nur wenig oder keine Arbeit gibt (z.B. Dörfer fernab vom Schuss, die nicht als Kur- oder Ferienort zählen), haben nur bescheidene Preissteigerungen erfahren.

    Immobilien, in deren unmittelbarer Nähe eine Erstaufnahmeeinrichtung gebaut wurde, haben im Preis sogar eingebüßt.

    Die Preise für Immobilien in guten Lagen korrelieren stark mit den Preisen für Anleihen. Die sehr hohe Nachfrage nach solchen Immobilien gründet sich auf billigen Kredit (mit kleinen Monatsraten und extrem langen Laufzeiten). Der geneigte Immobilieninvestor sollte die Entwicklung an der Zinsfront gut im Auge behalten.

  7. Alles hat halt immer 2 Seiten, freuen sich denn nicht schon viele, dass wegen dem Brexit Tausende von Bänkern nach Frankfurt kommen. Meint jemand wirklich im Ernst ,dass die Mietbreisbremse die Lösung ist.

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