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ifo-Index rutscht weiter ab: Top-Experten mit Einordnung

Der ifo-Index rutscht weiter ab, die Stimmung der deutschen Wirtschaft verdüstert sich. Hier dazu aktuelle Einordnungen von Top-Experten.

Deutschland-Flagge
Foto: Borin-Freepik.com

„Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland ist im Sinkflug“, so sagte es heute um 10 Uhr das ifo-Institut zum aktuell veröffentlichten ifo-Geschäftsklimaindex. Der Index fiel zwar besser aus als erwartet, dennoch war es ein von 86,9 Punkten im Juli ein Rückgang auf 86,6 Punkte. Hier zeigen wir akutelle Aussagen von Commerzbank, Deutsche Bank und Bloomberg zum ifo-Index, und was er für die Aussicht für die deutsche Konjunktur bedeuten könnte. Hier erstmal ein aktuelles Interview mit ifo-Chef Clemens Fuest.

ifo-Index: Headline-Aussage der Commerzbank

Dr. Ralph Solveen von der Commerzbank schreibt aktuell: Das Ifo-Geschäftsklima hat sich im August weiter verschlechtert und ist von 87,0 auf 86,6 gefallen. Die Unternehmen geben offensichtlich die zwischenzeitlich gehegten Hoffnungen auf ein Anziehen der Konjunktur mehr und mehr auf. Vielmehr stellen sie fest, dass sich die Konjunktur bis zuletzt abgeschwächt hat. Dies lässt für die kommenden Monate für die deutsche Wirtschaft nichts Gutes erwarten.

Headline-Aussage der Deutschen Bank

Deutsche Bank-Volkswirt Marc Schattenberg schreibt aktuell zum ifo-Index: „Das ifo-Geschäftsklima trübt sich im August etwas weiter ein, jedoch weniger stark als erwartet. Unter dem Strich deuten die jüngsten Konjunkturindikatoren auf einen nur schwachen Start ins dritte Quartal. Von einer spürbaren Erholung ist derzeit wenig zu sehen. Die große Frage ist nun, ob es für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 noch zu einem kleinen Wachstum reicht.“

Bloomberg-Statement: „Chronische Depression“

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen ist auf Talfahrt, die Wirtschaft steht vor einer neuen Krise, sagt das Münchner Ifo-Institut und beschreibt damit, was die Daten der letzten Wochen bereits angedeutet haben: Es sieht schlecht aus zwischen Flensburg und Garmisch — wieder einmal. Manche würden auch sagen: immer noch. So beschreibt es Bloomberg aktuell. Weiter wird berichtet: Nachhaltig in Schwung gekommen ist die Wirtschaft nach der Pandemie jedenfalls nicht. Immer wieder ist sie geschrumpft — auch im zweiten Quartal dieses Jahres. Die Angst vor einem Abgleiten in die Rezession ist allgegenwärtig.

Zwar sagt die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht, dass die Wirtschaftsleistung im laufenden Vierteljahr leicht zulegen könnte. Sie weist aber auch darauf hin, dass die derzeitige Schwäche in der Industrie und im Baugewerbe anhalten wird, dass die Verbraucher verunsichert sind, dass die lang erwartete Belebung des Konsums trotz kräftiger Lohnzuwächse auf sich warten lässt und dass die Sparquote im dritten Quartal wieder steigen dürfte.

Mit dem erneuten Rückgang im August hat der ifo-Geschäftsklimaindex nun den tiefsten Stand seit sechs Monaten erreicht. Die befragten Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage schlechter, ihre Erwartungen fielen pessimistischer aus. Vor allem die Industrie bereite — wieder einmal, eigentlich immer noch — große Sorgen, sagte Institutschef Clemens Fuest auf Bloomberg TV. Die deutsche Wirtschaft stecke seit geraumer Zeit in einer Stagnation — und es sehe so aus, als würde sich diese noch verschärfen.

Grafik zeigt jahrelangen Verlauf des ifo-Index

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Moin, moin,

    es ist wie in Russland. Niemand mag Putin die Wahrheit sagen, dito in der BRD. Niemand mag die Wahrheit sagen und wer es tut, der lügt. Die (unsere) Berliner Räterepublik lebt in Echokammern und lässt sich mit ihren eigenen Parolen beschallen. Helfen tut es am bitteren Ende dann doch nichts. Andere Länder machen ihre Hausaufgaben, während wir hier auf dem Planeten der Glückseligen leben. Der Full-Airbag-Nanny-Staat hat fertig. Rien ne va plus.

    Aber halt die Rettung bzw. der letzte Versuch das kranke System zu retten kommt aus Brüssel. Frei nach dem Motto, solange noch ein Bürger Geld und oder Kapital hat, solange geht die Umverteilung weiter. Daher auch die Abschaffung von Bargeld und die totale (finanzielle) Überwachung. Ende der persönlichen Freiheit liebe BRD-Bürger, willkommen in der Rot-Grünen Diktatur.

  2. Es ist fast belustigend, dass Prof.Fuest von strukturellen Reformen redet, aber nicht den Mut aufbringt, diese zu präzisieren: Ende des Green Deal, Abschaffung der CO2-Bepreisung, Beendigung des Kohleaustieges, definitive Aufhebung des Verbrennerverbotes, Ende der irrsinnigen
    Subventionen der quasi erneuerbaren Energien, Erdasförderung in der Nordsee fördern, Beginn mit Fracking, Kernkraftwerke planen, lokale Energieproduktion mit neuen Gaskraftwerken, Einstampfen der Stromtrassen von Nord nach Süd, Abschaffung Bürgergeld, Verwaltungsbehörden auflösen – da unreformierbar, Steuern senken, Rückführung aller arbeitslosen Flüchtlinge , ect., ect.- blühe, deutsches Vaterland!

  3. Mich überzeugt die Forderung von MdB Dr. Sahra Wagenknecht in der Tagesschau am 26.08.24, die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Syrien zu beenden. Die Bundesrepublik Deutschland ist aufgerufen, mit der Arabische Republik Syrien wieder diplomatische Beziehungen zu pflegen. Ein Gipfeltreffen zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Staatspräsident Dr. Bashar-Hafiz al-Assad wäre konstruktiv/zielführend. Eine Beendigung des Caesar-Gesetzes könnte für die Fa. Jenoptik in Thüringen Marktzugänge zum Syrien-Cluster Optik schaffen. Jedoch besteht beim 46. US-Präsidenten Joseph Robinette Biden, bei VP Kamala Harris(,)und beim 45. US-Präsidenten Donald John Trump der politische Wille, das Caesar-Gesetz zu verschärfen.

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