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Europace Hauspreisindex Immobilienpreise fallen weiter – aber zweigeteilte Entwicklung!

Aktuelle Daten zeigen: Die deutschen Immobilienpreise fallen im Schnitt weiter - aber Neubauten spalten sich vom Trend ab!

Der Europace Hauspreisindex ist das für den deutschen Immobilienmarkt vielleicht am meisten beachtete Barometer für die Bemessung der Immobilienpreise. Der Index basiert laut Aussage des Anbieters auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace Finanzierungsmarktplatzes, über den mit mehr als 70 Milliarden Euro jährlich über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt werden. Vor wenigen Minuten wurde der Index für Januar 2023 veröffentlicht. Blicken wir auf die interessanten Details, die nach monatelang klar fallenden Preisen nun eine Zweiteilung der Entwicklung zeigen.

Immobilienpreise fallen insgesamt weiter laut Europace Hauspreisindex – Zweiteilung der Entwicklung

Der Europace Hauspreisindex als Gesamtindex zeigt, dass die Immobilienpreise in Deutschland im Januar im Monatsvergleich mit -0,17 % leicht weiter gefallen sind, nach -1,21 % im Dezember und -1,80 % im November. Aber die Betrachtung der drei Teilsegemente ist interessant. Der Immobilienmarkt verzeichnet nach längerem Abwärtstrend nämlich wieder einen Preisanstieg bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern. Hier sehen wir im Januar ein Preiszuwachs von 1,21 % nach -0,20 % im Dezember und -0,44 % im November. Bei bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern blieben die Preise im Januar dagegen weiterhin rückläufig mit -0,96 %. Die Preise für Eigentumswohnungen sanken im Januar im Monatsvergleich um 0,98 %.

Blick auf Januar-Zahlen im Jahresvergleich

Auch mit Blick von Januar 2023 zurück auf Januar 2022 erkennt man die klare Zweiteilung am Immobilienmarkt. Die einzelnen Segmente nehmen eine gegenteilige Entwicklung, was im gesamten Schnitt aber immer noch fallende Immobilienpreise bedeutet. Die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser steigen im Jahresvergleich um 5,22 %. Bei bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern fallen sie um 5,71 %, bei Eigentumswohnungen sind es -6,77 %. Der Gesamtschnitt liegt bei -2,43 %.

Kommentar

Europace kommentiert die aktuell veröffentlichten Zahlen wie folgt: “Auch im Januar zeigt der Europace Hauspreisindex weiterhin fallende Immobilienpreise für Bestandshäuser und Eigentumswohnungen. Die Rückkehr steigender Preise für Neubauten, dämpft allerdings den Gesamtindex ab. Mit einer Abnahme von nur noch 0,17 % im Vergleich zum Vormonat interpretieren wir noch keine Stabilisierung der Preisentwicklungen am Markt”, so Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand der Europace AG.

Europace Hauspreisindex zeigt Verlauf der Immobilienpreise seit 2018



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6 Kommentare

  1. Neue Häuser sind deutlich energieeffezenter als ältere Gemäuer.
    Wer will schon ein Haus aus den Nachkriegsjahren bewohnen mit seinen ungedämmten 24er Mauernwerk, bei dem der U-Wert (Wärmdurchgangswert bei 3 W/m²K liegt – somit um Faktor 20 schlechter gedämmt als ein Neubau der Güte KfW40) ?

  2. Da werden die Häuser nach ihrem Energieverbrauch bewertet.
    Bei den heutigen Neubauten ist eine deutlich besserer Wärmedämmung Standard.
    Wenn die Unterhaltungskosten geringer sind, gibt man für den Erwerb auch mehr aus.

    Zudem sind jetzt übliche Wärmepumpen oder andere Technik erheblich teurer als die bislang üblichen Gasthermen. Es gibt von Seiten der Anbieter einfach keinen Spielraum um die Preise für Neubauten zu senken.

    1. „Es gibt von Seiten der Anbieter einfach keinen Spielraum um die Preise für Neubauten zu senken.“

      Blöd nur, wenn die Kunden bzw. deren Banken das nicht finanzieren können/ wollen.

      Geringerer Umsatz ist manchmal besser als zu geringer oder kein Umsatz, wenn man seitens der Anbieter laufende Kosten (Löhne/ Zinsverpflichtungen etc.) hat. Und täglich grüßt der Insolvenzverwalter…

      Mal schauen welche Anbieter (vor allem Bauträger) es in naher Zukunft erwischt, wenn die Finanzierungsbedingungen der Kunden und die eigenen sich weiter verschlechtern.

      Gerade der Immobilienmarkt ist maßgeblich auf günstige Finanzierungsbedingungen angewiesen, da hier im hohen Maße Finanzierungen benötigt werden.

      Daher ist bei weiter restriktiver Geldpolitik eine weiterer Preisverfall wahrscheinlich und die Flaute am Immobilienmarkt wird sich tendenziell wohl ehr noch verschlimmern.

  3. Aus meiner Sicht werden gerade die Neubauhäuser in den nächsten Wochen und Monaten fallen.

    Dies hat folgende Gründe:

    1.) Die Rohstoffkosten (Holz, Stahl, Kupfer…) sind in den letzten Monaten schon gefallen. Das haben die Hersteller bisher nicht weitergegeben, weil sie nicht mussten.
    2.) Die Auftragseingänge waren hoch und werden derzeit abgearbeitet. Danach sieht es aber düster aus (siehe ifo-Bericht von heute)
    3.) Die Kundennachfrage bricht wegen der hohen Preise und der hohen Zinsen enorm ein. Die Banken finanzieren schlichtweg nicht mehr
    4.) Die reduzierte Nachfrage und die derzeit noch guten Margen durch die nicht weitergegebenen Preissenkungen bei den Rohstoffen führt zu Preissenkungen bei den Herstellern, da sie künftige Aufträge an Land ziehen wollen
    5.) Der Kampf um die wenigen Neukunden wird zu Preissenkungen führen, die richtig schmerzhaft werden, weil einige Hersteller um ihr Überleben kämpfen werden und dies mit sehr niedrigen Preisen zu verhindern versuchen, um überhaupt noch Arbeit zu haben.

    Wir schauen mal in 6-9 Monaten kurz vor dem nächsten Herbst/Winter.

    1. könnte so kommen aber wie immer weiß man nicht was die Regierung inzwischen wieder für einen Unsinn macht … sieht man ja bei der Geldpolitik.
      Wahrscheinlich bleibt da Motto „Ideologie First“ bestehen und damit sieht schlecht aus, sowohl für unsanierte Altbauten als auch für viel zu teure Neubauten.
      Nur die Mieten werden explodieren

  4. Pingback: Meldungen & Nachrichten vom 18.02.2023 | das-bewegt-die-welt.de

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