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Immobilienpreise und Kredite: Es geht wieder aufwärts!

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen, und aktuelle Aussagen von Sparkassen zeigen eine deutliche Zunahme bei den Krediten.

Wohngebäude
Wohngebäude. Foto: grandwarszawski-Freepik.com

Der Himmel klart sich immer mehr auf über dem deutschen Immobilienmarkt, zumindest wenn es um Wohnimmobilien geht. Während der monatlich vermeldete Europace Hauspreisindex bereits sechs Monate in Folge steigende Immobilienpreise zeigt, untermauert eine Meldung des Anbieters Interhyp diese Bewegung mit wichtigen Aussagen. Auch die Kreditvergabe der Sparkassen geht aktuell spürbar bergauf.

Immobilienpreise steigen – „guter Zeitpunkt für Hauskauf“

Die Belebung am Immobilienmarkt hat sich auch im zweiten Quartal fortgesetzt. Die Nachfrage ist im Vergleich zum vergangenen Jahr weiterhin auf deutlich höherem Niveau. Das macht sich über höhere Immobilienpreisen bemerkbar – und auch andere Finanzierungskennzahlen stabilisieren sich, so die Aussagen von Interhyp. Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Immobilie zum Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten in Deutschland lag demnach im ersten Quartal 2024 bei 456.000 Euro – und damit leicht über dem Vorquartal (+1,6 Prozent). Damit setzt sich der Anstieg bei den Kaufpreisen fort.

Diese Entwicklung zeigt auch der Interhyp-Immobilienindex. In den größeren Städten ziehen die Immobilienpreise im Vergleich zum ersten Quartal 2024 durchweg an. Während die Preise in Hamburg (+0,3 Prozent) oder Leipzig (+0,6 Prozent) moderat stiegen, gab es in Berlin (+1,3 Prozent), Stuttgart (1,5 Prozent), München (1,9 Prozent), Köln (+2,1 Prozent) oder Frankfurt (+2,2 Prozent) deutlichere Zuwächse.

Der Anstieg betrifft alle Segmente: So sind die Preise sowohl von Bestandsimmobilien, die vor 1990 gebaut wurden, als auch neueren Objekten (Baujahr nach 2010) im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 Prozent gestiegen. Bei Wohnungen fällt die Preissteigerung mit 1,6 Prozent noch etwas deutlicher aus als bei Häusern (+1 Prozent).

„Die Tendenz, die wir zum Jahresanfang bei den Immobilienpreisen gesehen haben, hat sich inzwischen zu einem Trend entwickelt“, so die Aussage von Interhyp. Die Immobilienpreise seien seit Jahresanfang konstant gestiegen. Der Anbieter geht davon aus, dass die Preise im weiteren Verlauf des Jahres weiter steigen werden, da die Nachfrage nach Immobilien hoch bleiben wird. Der Anbieter würde daher davon abraten, auf wieder fallende Preise zu spekulieren.

Auch andere Finanzierungskennzahlen deuten darauf hin, dass eine sanfte Erholung am Immobilienmarkt eingesetzt hat. Waren etwa die durchschnittliche Zinsbindung oder anfängliche Tilgungsrate seit der Zinswende deutlich gesunken, ist bei beiden Kennzahlen inzwischen eine Stabilisierung zu beobachten, so Interhyp. So liegt die durchschnittliche Zinsbindung im Vergleich zum Vorquartal unverändert bei 11,8 Jahren, die durchschnittliche Tilgungsrate nahezu unverändert bei 2,3 Prozent. Dass die Menschen nicht mehr spürbar bei der Tilgung oder Zinsbindung runtergehen, zeige, dass die Leistbarkeit wieder steigt. Die Zinsen haben sich laut Interhyp zwischen 3,5 und 4 Prozent eingependelt. Die Immobilienpreise würden zwar leicht steigen, befinden sich aber immer noch deutlich unter ihren Höchstständen, und es gebe ein großes Angebot an attraktiven Immobilien. Durch diese Faktoren ergibt sich laut Interhyp ein sehr günstiges Fenster für den Immobilienkauf.

Sparkassen erhöhen Wohnimmobilien-Kredite 23 % – Talsohle erreicht

Bei der Immobilienfinanzierung sehen die 50 Sparkassen in Baden-Württemberg erste Anzeichen für eine Verbesserung der Lage. Das Neugeschäft im Segment Wohnungsbau ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um fast ein Viertel gestiegen. Das Neugeschäft in diesem Bereich — sowohl privat als auch gewerblich — kletterte auf rund 5,3 Milliarden Euro, wie der Sparkassenverband Baden-Württemberg laut Bloomberg in Stuttgart erklärte. Das ist ein Plus von 22,8% gegenüber dem ersten Halbjahr 2023. Damals war das Neugeschäft um etwa 60% auf 4,3 Milliarden Euro eingebrochen.

„Das Neugeschäft hat auf niedrigem Niveau zugelegt. Das ist ein erstes Anzeichen dafür, dass die Talsohle durchschritten wird. Die Trendwende am Bau steht allerdings noch aus”, sagte Matthias Neth, neuer Präsident des Verbandes, bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Die Immobilienmärkte waren in den vergangenen beiden Jahren auf Grund der deutlich gestiegenen Zinsen stark unter Druck geraten. In der Folge gingen auch die Kreditzusagen in diesem Bereich deutlich zurück.

FMW/Bloomberg/Interhyp



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1 Kommentar

  1. Ich habe die Anzeigen auf Kleinanzeigen.de schon länger im Blick und mir die Zahl der Angebote in meiner Region notiert. Juni 2022 waren ca. 200 Häuser auf dem Markt, im Juni 2023 waren es schon 350. Jetzt sind wir wieder bei 250. Käufer und Verkäufer kommen wieder zusammen.

    Schaut man sich den EPX genauer an und zwar den EPX mean, erkennt man, dass das mittlere Baujahr stark absank, um jetzt leicht wieder zu steigen. Das heißt, es wurden bis vor einigen Monaten verstärkt ältere Häuser zu günstigen Preisen verkauft, was den Index runterzog. Nun werden auch neuere Bauten wieder verkauft, was den durchschnittlichen Preis ansteigen lässt.

    Die Prioritäten haben sich dabei geändert: Baujahr und Effizienz sind jetzt neben der Lage ganz oben.

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