Immobilien

Immobilienpreise weiter im Aufwind – aktuelle offizielle Daten

Aktuelle staatliche Daten bestätigen andere Daten, dass die Immobilienpreise in Deutschland weiter im Aufwind sind.

Wohnungen mit Balkonen
Foto: Roman_Babakin-Freepik.com

Die Immobilienpreise in Deutschland sind wieder klar im Aufwind, das zeigen verschiedene Daten. Heute sehen wir die Meldung vom Statistischen Bundesamt: Im zweiten Quartal sind die Preise für Immobilien zwar im Jahresvergleich noch um 2,6 % gefallen. Aber im Vergleich vom ersten zum zweiten Quartal 2024 ist es bereits ein Anstieg um 1,3 %. Dies ist der erste Anstieg gegenüber einem Vorquartal seit dem 2. Quartal 2022.

Immobilienpreise steigen wieder – verschiedene Indikatoren

Dieser Anstieg wird untermauert durch die monatlich gemeldeten Daten vom Anbieter Europace. Seit inzwischen acht Monaten am Stück steigen demnach die deutschen Immobilienpreise. Dem Index zufolge ist es seit Ende 2023 bis Ende August 2024 ein Preisanstieg um 2,3 %. Auch das Volumen der neuen Baukredite stieg jüngst auf ein Zweijahreshoch, die Bauzinsen fallen auf ein Zweijahrestief, und die Tendenz ist dank EZB-Zinssenkungen weiter abwärts gerichtet.

Grafik zeigt Entwicklung der Immobilienpreise im Jahresvergleich seit dem Jahr 2010

Charts zeigen die Umkehr

Im obigen Chart sehen wir seit dem Jahr 2010 die Preisentwicklung am deutschen Immobilienmarkt im Jahresvergleich. Zuletzt wurde das Minus immer kleiner, und es dürfte bald in den Plus-Bereich drehen. Im unteren Chart sehen wir seit dem Jahr 2019, wie die Immobilienpreise nach dem Tal seit 2022 wieder ansteigen (rote Linie zeigt den Europace Hauspreisindex). Dazu sehen wir in negativer Korrelation als blaue Linie den Leitzins der EZB. Ab 2022 stieg er kräftig an und sorgte für massive Probleme am Immobilienmarkt. Nun sahen wir seit Juni 2024 zwei Zinssenkungen und den Ausblick auf weiter fallende Zinsen, was die Immobilienpreise womöglich weiter beflügelt.

Chart zeigt Entwicklung der Preise für Immobilien seit dem Jahr 2019 in Relation zum EZB-Leitzins

Preisanstiege gegenüber dem Vorquartal in den meisten Regionen

Gegenüber dem 2. Quartal 2023 waren die Preise in den meisten Gegenden Deutschlands noch rückläufig. Gegenüber dem 1. Quartal 2024 war nur noch für Wohnungen in dünn besiedelten ländlichen Regionen ein Preisrückgang zu beobachten. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen dagegen im Durchschnitt in allen Regionstypen gegenüber dem Vorquartal, so zeigt es der aktuelle Detailblick beim Statistischen Bundesamt.

So erhöhten sich die Immobilienpreise in den sieben größten Städten Deutschlands (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf) um 1,6 % (Wohnungen) beziehungsweise 2,3 % (Ein- und Zweifamilienhäuser) gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren Wohnungen in diesen Metropolen 1,5 % günstiger, Häuser kosteten 4 % weniger.

In anderen kreisfreien Großstädten kosteten Wohnungen laut Aussage der staatlichen Statistiker 1,4 % mehr als im Vorquartal, gegenüber dem Vorjahresquartal musste dagegen 0,1 % weniger gezahlt werden. Ein- und Zweifamilienhäuser waren 1,3 % teurer als im 1. Quartal 2024, jedoch 4,9 % günstiger als im 2. Quartal 2023. Auch in dünn besiedelten ländlichen Kreisen zahlten Käuferinnen und Käufer für Ein- und Zweifamilienhäuser 0,9 % mehr als im 1. Quartal 2024, allerdings noch 5 % weniger als im 2. Quartal 2023. Die Preise für Wohnungen sanken dort dagegen um 3 % zum Vorquartal und um 6,5 % zum Vorjahresquartal.



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3 Kommentare

  1. Wurde von einschlägigen Medien, aber auch von FMW vor nicht allzu langer Zeit nicht die ganz große Immobilienkrise mit epischen Preisabstürzen und daraus folgenden epochalen Bankenkrisen prophezeit?
    Und jetzt ist wieder nichts. Immer diese Enttäuschungen.
    Wann knallt es denn jetzt eigentlich? Ich mein so richtig…bei uns…nicht in der Ukraine.

    1. @Columbo, also die Bauwirtschaft in Deutschland ist ein totales Desaster – dass die Preise für Immobilien nicht stark fallen, liegt am mangelnden Angebot, weil Bauen aufgrund der Nachhaltigkeitsvorschriften praktisch nicht mehr bezahlbar ist. Die Preise für nicht-energieffiziente Immobilien sind in Deutschland im freien Fall. Also bissl differenzieren hilft :) Grüsse über die Alpen

      1. Der Artikel von Claudio Kummerfeld klingt aber irgendwie anders.

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