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Lohn-Preisspirale droht Inflation steigt deutlich – Fed muß Zinsen stärker anheben

Die Inflation ist hartnäckiger als von den Märkten erwartet

Inflation Zinsen und Fed

Die Inflation ist hartnäckiger als von den Märkten erwartet – nun gerät die US-Notenbank Fed immer stärker unter Druck, die Zinsen stärker anzuheben. Die heute veröffentlichen Daten zur Inflation (PCE) lag deutlich über den Erwartungen – aber auch andere Faktoren machen weitere Anhebungen der Zinsen durch die Fed notwendig.

Inflation hartnäckiger, Fed wird Zinsen stärker anheben müssen

Die von der US-Notenbank Fed bevorzugten Indikatoren für Inflation (die PCE-Inflation) hat sich im Januar unerwartet stark beschleunigt, wie Bloomberg nun berichtet. Gleichzeitig sind die Verbraucherausgaben nach einem Einbruch zum Jahresende wieder stark angestiegen, was den Druck auf die Fed erhöht, die Zinsen weiter zu erhöhen.

Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben stieg um 0,6% gegenüber dem Vormonat und damit so stark wie seit Juni nicht mehr, wie Daten des Handelsministeriums vom Freitag zeigen. Ohne Nahrungsmittel und Energie stieg der PCE-Kernpreisindex ebenfalls um 0,6%.

Die um Preisänderungen bereinigten persönlichen Ausgaben stiegen um 1,1% und damit so stark wie seit März 2021 nicht mehr, nachdem sie Ende des vergangenen Jahres niedriger gewesen waren. Der Anstieg spiegelte eine Belebung der Ausgaben für Waren und Dienstleistungen wider, darunter Kraftfahrzeuge sowie Nahrungsmittel und Unterkünfte.

Fed Inflation Zinsen

Inflation in den USA beschleunigt sich, die Ausgaben err Amerikaner steigen stärker als erwartet

In einer Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen wurde im Median mit einem Anstieg des PCE-Preisindex um 0,5% und des Kernindex um 0,% gerechnet. Für die realen persönlichen Ausgaben wurde ein Anstieg von 1,1% prognostiziert.

Die Renditen der Staatsanleihen stiegen (10-jährige US-Anleihe auf 3,96%) , die Futures auf den S&P 500-Index weiteten ihre Tagesverluste aus und der Dollar legte zu. Swap-Händler preisen nun ein, dass die Fed die Zinsen auf ihren nächsten drei Sitzungen um 25 Basispunkte anheben wird. Die Erwartungen für den endgültigen Leitzins (terminal rate expectation) stiegen bis Juli auf etwa 5,4%, gegenüber 5,38% am Vortag.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg der PCE-Preisindex im Januar um 5,4%, was einer Beschleunigung der Inflation gegenüber Dezember entspricht. Die Kernrate stieg um 4, % und damit ebenfalls schneller als im Vormonat.

Arbeitsmarkt

Die jüngsten Zahlen unterstreichen die Risiken einer anhaltend hohen Inflation. Ein Großteil des Ende letzten Jahres gefeierten Rückgangs der Inflation ist nach den Korrekturen und der Beschleunigung im Januar weitgehend wieder verschwunden. Darüber hinaus werden es die robusten Verbraucherausgaben in Verbindung mit der außergewöhnlichen Stärke des Arbeitsmarktes für die Fed schwieriger machen, die Inflation auf ihr 2 %-Ziel zu bringen.

Da die Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Stand seit mehr als 53 Jahren liegt, hat der intensive Wettbewerb um ein begrenztes Angebot an Arbeitskräften den Aufwärtsdruck auf das Lohnwachstum aufrechterhalten. Höhere Löhne in Verbindung mit überschüssigen Ersparnissen haben die Verbraucher gestützt und es ihnen ermöglicht, trotz des raschen Preisanstiegs weiterhin für eine Vielzahl von Waren und Dienstleistungen auszugeben.

Fed-Vertreter, insbesondere der Fed-Vorsitzende Jerome Powell, haben die Bedeutung des Preiswachstums bei den so genannten Kerndienstleistungen (ohne Wohnungsbau) für die Inflationsaussichten hervorgehoben. Diese Kategorie, von der man annimmt, dass sie weitgehend lohnabhängig ist, umfasst alles von der Gesundheitsversorgung bis zum Haareschneiden.

Berechnungen von Bloomberg zufolge stieg die Dienstleistungsinflation ohne Wohnungsbau und Energiedienstleistungen im Januar um 0,6%.

Zusammengenommen deuten die Daten darauf hin, dass die Zentralbanker die Zinsen stärker anheben müssen, als sie noch vor wenigen Wochen erwartet hatten.

Einkommenssprung – hohe Löhne erhöhen Druck auf die Fed, Znsen weiter anzuheben

Die Einkommen der Amerikaner stiegen zu Beginn des Jahres um 0,6%, Ausdruck einer Beschleunigung des Lohnwachstums. Die jährliche Anpassung der Lebenshaltungskosten für die Sozialversicherung und das Zusatzeinkommen, die größte Erhöhung seit Jahrzehnten, glich das Auslaufen der erweiterten Kindersteuergutschrift sowie einen Rückgang der Einmalzahlungen der Bundesstaaten aus.

Das inflationsbereinigte verfügbare Einkommen stieg im Januar um 1,4% und damit so stark wie seit März 2021 nicht mehr, als die Regierung eine weitere Runde von Konjunkturpaketen auszahlte. Die nicht preisbereinigten Löhne und Gehälter stiegen um 0,9%, mehr als doppelt so stark wie im Vormonat und so stark wie seit Juli nicht mehr.

Die Sparquote stieg von 4,5% auf 4,7%, den höchsten Wert seit einem Jahr.

FMW/Bloomberg

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2 Kommentare

  1. Na also, von Krise weit und breit keine Spur, und trotzdem wird uns ein kleiner Weltuntergang prophezeit. Offenbar ist die Inflation kein Problem für US-Bürger. Aber es wird überall so getan, als sei das ein kleiner Weltuntergang. Inflation gehört zum Kapitalismus, ohne sie würde er zusammenbrechen.
    Europäer scheint das Thema noch weniger zu interessieren, schaut man sich z.B. den sehr robusten DAX an. Ich neige langsam dazu lieber mehr dort zu investieren als bei den hysterischen Amerikanern. Mein Gott, und selbst wenn sie die Zinsen ein Jahr lang auf 5 % lassen bei hoher Inflation. Dann müssen die Risiko-Assets das eben outperformen, und genau das werden sie auch tun.

  2. Vielleicht sollten auch die Statistiker von Amerika nochmal drüber schauen, nicht das die sich auch so Kapital verrechnet haben wie die unseren…?

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