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Inflation und Fed: Das Gute, das Böse – und das Häßliche! Marktgeflüster (Video)

Die heutigen Daten zur Inflation und der absehbaren Reaktion der US-Notenbank Fe3ddarauf enthält drei Botschaften: die gute ist, dass die Fed die Zinsen nächste Woche nicht anheben wird, weil die Teuerung nicht so hoch ausgefallen ist, dass sie das unbedingt tun müsste. Das Böse aber ist der scharfe Anstieg der Energiepreise im August, der sich im September bislang ungebrochen fortsetzt und den Druck immer weiter erhöht (ofgenkundig von der OPEC gewollt). Und das Häßliche ist, dass die gestiegenen Energiekosten die Margen der Unternehmen immer stärker belasten, während gleichzeitig die Arbeitnehmer absehbar immer höhere Lohnforderungen durchsetzen können – das dürfte schon der kommende Streik der US-Autogewerkschaften belegen. Das bedeutet für die Fed: von Entspannung kann nach dem größten monatlichen Anstieg der Inflation seit Juni 2022 nicht die Rede sein – Zinssenkungen rücken in immer weitere Ferne!

Hinweise aus Video:

1. EU: Von der Leyen will Vormarsch von E-Autos aus China stoppen

2. EZB erhöht 2024-Inflationsprognose auf über 3% – Kreise



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6 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Man sollte auch nicht vergessen : Am Freitag ist wieder großer Verfall an den Börsen . Besonders im Nasdaq haben viele Bullen ein Interesse, ihn nicht unter eine bestimmte Marke fallen zu lassen.

    Im Moment ist das im Nasdaq 100 ,die Marke von exakt 15230 Punkten,die auf keinen Fall auf Wochenbasis fallen darf.

    So zumindest die Ansicht der Bullen. Die Bären gehen natürlich vom Gegenteil aus .

  2. König der Torfnasen

    Sorry, aber wenn man von Ihnen so Sachen hört, dass es ja Wettbewerbsverzerrung wäre, wenn man als EU dagegen vorgehen möchte, dass staatlich subventionierte chinesische E-Autos den europäischen Markt überschwemmen, dann kann man echt nur noch an Ihrer Kompetenz zweifeln. Wie das damals im Solarmarkt abgelaufen ist, haben Sie aber schon mitbekommen, oder?! Genau das gleiche hat China jetzt bei den E-Autos vor. Und NATÜRLICH ist das Protektionismus und das ist auch notwendig, weil China sich gerade NICHT an Wettbewerbsregeln hält indem es die eigene Industrie für geostrategische Zwecke einsetzt! Aber Hauptsache man wettert gegen die EU, die Politiker und sämtliche anderen Institutionen. Manchmal könnte man denken Sie werden von China, Russland oder der AfD gesponsert!

    1. @König, Sie schreiben: „Aber Hauptsache man wettert gegen die EU, die Politiker und sämtliche anderen Institutionen. Manchmal könnte man denken Sie werden von China, Russland oder der AfD gesponsert!“
      Das ist eine bösartige Unterstellung! Wenn der Westen eine Chance haben will, dann muß er seine Werte verteidigen – dazu gehört zentral eben der freie Wettbewerb. Protektionismus, das belegt die Geschichte hinreichend, ist kontraproduktiv und fördert die Inflation..

      1. Mit ein wenig Protektionismus gäbe es heute in Deutschland noch eine funktionierende Solarbranche. Werte verteidigt man nicht, indem man demjenigen, der sich nicht an die Spielregeln hält, den gleichen freien Marktzugang gewährt wie demjenigen, der es tut. Mindeststandards sind dann im Endeffekt auch nur böser Protektionismus, weil man den armen Diktaturen vorschreibt, dass sie ihre Pseudosklaven wie richtige Menschen behandeln müssen, wenn sie von unseren Absatzmärkten profitieren wollen. Letztendlich geht es um Spielregeln und nicht die völlige Abschottung. DAS wäre richtiger Protektionismus. Wie eigentlich immer im Leben gibt es nicht Schwarz und Weiß, sondern nur Grau, auch wenn man hier vermuten könnte, dass nur die ersten beiden Farben für Clicks und Views sorgen!

        1. Protektionismus schadet immer und ohne Ausnahme. Oft führt es sogar zum Krieg.

          Der Fehler lag darin, China in die WTO aufzunehmen, obwohl vollkommen glasklar war, dass sich eine Diktatur nie an die Regeln halten würde. Was sich dann ja auch schnell zeigte und auch nicht änderte.
          Aber die us-amerikanische Oberschicht konnte so natürlich die Mittelschicht ent- und sich bereichern. Und um nichts anderes ging es in der Zeit, als die USA fest im Sattel saßen.

          Jetzt hat sich der Wind gedreht und man müßte seine eigene Bevölkerung wieder motivieren. Aber die unfähigen Politiker graben stattdessen immer wieder die erwiesenermaßen untauglichen Konzepte heraus. Und es haben genügend Wirtschaftler vorhergesagt, Herr Fugmann auch.

          Es ist wie im schlechten Film.

      2. @Markus Fugmann
        Ist es denn ein freier Wettbewerb, wenn auf den Märkten Produkte landen, die eben genau nicht in freiem Wettbewerb unter vergleichbaren Bedingungen entstanden sind?

        Bei Windkraftanlagen und PV-Modulen kritisieren Sie ständig, dass eine starke Abhängigkeit von China besteht. Das wird sich aber nie ändern, wenn nicht die Importe „künstlich“ verteuert oder die Kosten – also vor allem die europäischen Löhne – auf Entwicklungsland-Niveau gesenkt oder massive Subventionen getätigt werden. Siehe dazu China und USA.

        Beim Industriestrompreis plädieren Sie gegen Subventionen und somit konsequent für freien Wettbewerb, lästern aber gleichzeitig täglich über die hohen Strompreise ab. Wie wollen Sie günstige „freie“ Strompreise erreichen, die mit den staatlich subventionierten in all den anderen Industrienationen weltweit konkurrieren können?
        Es ist ja nun wirklich nicht so, dass Strom an deutschen Börsen teurer gehandelt wird als im Großteil von Europa. Und wenn doch einmal, dann kaufen wir eben Strom dort ein, wo er gerade besonders billig ist. Das ist ein wunderbarer Marktmechanismus des europäischen Stromverbunds.

        Also bleiben nur die „Nebenkosten“: Ein großer Posten, nämlich Umsatzsteuer von 19%, interessiert Gewerbe und Industrie ohnehin nicht.
        Wobei wir dann bei den restlichen „Umlagen und Abgaben“ wären: Und die sind seit 2022 massiv gesunken, von fast 10 Cent/kWh auf ein Drittel.
        https://a.storyblok.com/f/134717/2740×1833/02225a3a05/entwicklung-steuern-umlagen-und-abgaben-auf-strom.png/m/1200×800/smart
        https://www.wattline.de/energiewissen/strom-umlagen/
        https://www.eha.net/blog/details/stromumlage.html

        Bis 2021 lag der Anteil an „Nebenkosten“ bei 54%, inzwischen besetzen „Einkauf, Service und Vertrieb“ diese Dimensionen.
        https://www.eon.de/content/dam/eon/eon-de-zwei/images/Infografik/preisbildung-strom-2023.png/jcr:content/renditions/cq5dam.web.1280.720.png
        https://www.eon.de/de/pk/strom/preisbildung-strom.html
        Die Einkaufspreise haben sich allerdings nicht im entsprechenden Maß erhöht, die staatlich verursachten Nebenkosten sind gleichzeitig weit unter dieses Niveau gesunken. Strom in freien Märkten müsste günstiger sein und doch sind die Verkaufspreise massiv gestiegen. Könnte es vielleicht sein, dass der freie Wettbewerb unter vier Großkonzernen, die sich Deutschland seit langer Zeit aufteilen, weniger frei ist, als erwünscht und erwartet?

        Mich persönlich amüsiert Ihre kindlich-naive Vorstellung von freien Märkten und Ihre subjektiv-selektive Beurteilung von Werten wie „frei“. Märkte bestehen aus Anbietern und Abnehmern, aus Angebot und Nachfrage.
        Güter wie ein Minimum an Energie, Wasser, Nahrung, Entsorgung, Medizin und ein Dach überm Kopf sind elementare Grundbedürfnisse, die zumindest am Minimalniveau tatsächlich für Jedermann bezahlbar und frei verfügbar sein müssen.
        Nichts davon sollte „nach Werten des europäischen Westens“ den exzessiven Kapriolen irgendwelcher Marktteilnehmer unterworfen sein.

        An dem Punkt tritt eine Ambivalenz in Ihren marktliberalen Ansichten auf, die Sie nicht weiter auflösen können.
        Ihr neoliberales Welt- und Wirtschaftsbild basiert auf vergangener Historie von billigster Energie aus Russland.
        Ohne dieses billige Russengas funktioniert Ihr Weltbild vom freien globalen Wettbewerb leider nicht mehr.
        Neue Probleme und Kosten in Billionenhöhe durch den Klimawandel gesellen sich dazu, die allzu gerne noch für einige Generationen aus der freien volkswirtschaftlichen Abrechnung ausgeblendet und verleugnet werden.

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