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Daten vom IWH Zahl der Insolvenzen steigt auf höchsten Stand seit Mai 2020

Die Zahl der Insolvenzen von Unternehmen nimmt zu, und erreichte laut IWH im März den höchsten Stand seit Mai 2020.

Insolvenz-Schild

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut dem aktuell veröffentlichten IWH-Insolvenztrend (vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle) im März bei 959. Das sind 15% mehr als im Februar und 24% mehr als im März des vorigen Jahres. Nach diesem erneuten Anstieg liegt die Zahl der Insolvenzen nur noch 4% unter dem März-Durchschnitt der Jahre vor der Corona-Pandemie. Die meisten Insolvenzen entfielen erneut auf Nordrhein-Westfalen (213 Insolvenzen). Der Anstieg bei den Insolvenzen war in Schleswig-Holstein am stärksten. In den ersten drei Monaten des Jahres lagen die Insolvenzen dort um mehr als 60% über dem Mittelwert des Jahres 2022.

Entwicklung der Insolvenzen von Unternehmen in Deutschland

„Die Zeiten ungewöhnlich niedriger Insolvenzzahlen sind vorerst vorbei“, so das IWH. „Unsere Frühindikatoren lassen für die kommenden Monate aber keinen weiteren Anstieg der Insolvenzzahlen erwarten.“

Das IWH betont: „Deutlich schneller als die amtliche Statistik liefert der IWH-Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) jeden Monat einen belastbaren Befund zum bundesweiten Insolvenzgeschehen für Personen- und Kapitalgesellschaften. Die Ergebnisse weisen nur geringfügige Abweichungen von den amtlichen Zahlen auf, die mit etwa zwei Monaten Zeitverzug eine umfassende Einschätzung der Lage erlauben“.

Daten für Insolvenzen verglichen mit Destatis-Daten



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5 Kommentare

  1. Hierbei kann die Prognose von Herrn Dr. Krall (aus 2018/19) gleich nahtlos weiter verfolgt werden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Hallo Helmut,

      Wenn man fünf Jahre Zeitsprung und Zahlen noch immer unter Vor-Corona-Niveau als nahtlos bezeichnen möchte, dann haben Sie sicher recht…

  2. Das ist gar nicht das Thema. Tatsächlich ist die Insolvenzquote weiterhin niedrig und vor allem völlig uninteressant. Pleite gehen nämlich immer nur sehr wenige Firmen. Das sind immer nur die Deppen. Die meisten werden einfach völlig geräuschlos dicht gemacht.

    Und da wird es interessant. Denn in Deutschland ist die Zahl der Firmen bis 2019 immer noch ganz leicht gestiegen,, dann allerdings in nur einem Jahr um 200T (fast 10%) zurückgegangen. Und niemandem ist das aufgefallen.

    1. @ThinkSelf

      Bei genauerer und differenzierter Betrachtung der Unternehmenszahlen sieht man, dass die Zahl der großen und mittleren Unternehmen tendenziell sogar stetig zugenommen hat, ebenso die der kleinen Unternehmen. Lediglich die Kleinstunternehmen und Soloselbständigen, die einen Anteil zwischen 85 und 90% an der Anzahl, aber nur eine sehr untergeordnete Rolle bei Umsatz und Beschäftigung spielen, sind von Ihrem (angeblichen) Rückgang betroffen.

      https://www.ifm-bonn.org/fileadmin/data/redaktion/statistik/mittelstand_im_einzelnen/dokumente/Unt_2010-2020_D_KMU.pdf
      https://www.ifm-bonn.org/statistiken/mittelstand-im-einzelnen/unternehmensbestand
      https://www.ifm-bonn.org/statistiken/mittelstand-im-einzelnen/umsaetze#720
      https://www.ifm-bonn.org/statistiken/mittelstand-im-einzelnen/beschaeftigte#2553
      https://www.ifm-bonn.org/statistiken/selbststaendigefreie-berufe/selbststaendige#644

      Nicht zu vernachlässigen ist außerdem Folgendes:
      „Der signifikante Rückgang der Unternehmensanzahl im Jahr 2020 resultiert aus einer methodischen Änderung bei der Datenerhebung durch das Statistische Bundesamt. Seit dem Jahr 2020 werden Unternehmen erst ab einem Jahresumsatz von mehr als 22.000 Euro in der Statistik berücksichtigt. Bis zum Jahr 2019 hatte diese Grenze noch bei 17.500 Euro gelegen.“
      https://listflix.de/unternehmen/statistiken/
      https://de.statista.com/statistik/daten/studie/246358/umfrage/anzahl-der-unternehmen-in-deutschland/

      Vielleicht ist das deshalb niemandem aufgefallen?!

      1. @Michael
        So klar und einfach kann die Realität tatsächlich sein.

        Und dennoch gibt es überall die Parallelschlauen, die Cherrypicker, die Hetzer und Populisten, die sich jedes Mal aufs Neue unbeirrt eine Zahl willkürlich und zusammenhanglos herauspicken und in eine abstruse und diffus formulierte, massentaugliche und provokante These verpacken. (Nicht nur zu diesem Thema, nebenbei bemerkt 😏)

        Und das alles natürlich nicht ohne offenes Ende, wie etwa einer Schlussbemerkung wie „Und niemandem ist das aufgefallen.“
        Welch unendliche Möglichkeiten diese schlichten fünf Worte implizieren!
        Ein höriges und desinteressiertes Volk von Lemmingen, eine gesteuerte, schweigende Medienlandschaft einerseits, eine an Selbstbefriedung grenzende, höchst überhebliche Selbsteinschätzung andererseits, die letztendlich im Nickname des Selbstdenkers kulminiert.

        Nun wird voraussichtlich wie immer kurzes tiefes Schweigen folgen, wie auch bei anderen Themen, bei denen Fake-News von Fakten überwältigt wurden. Und in ein paar Tagen – spätestens jedoch beim nächsten Artikel über Pleiten, Krall und Pannen – wird die alte Geschichte wieder frisch von vorne aufgerollt, als hätte es Ihre Antwort nie gegeben. *

        * Ähnlichkeiten mit lebenden Personen, realen Handlungen und andalusischen Vinyl-Endlosrillen oder MP4-Endlosschleifen sind rein zufällig.

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